Wien
Hanne Darboven. Konstruktionen / Modelle (1966-2008
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Ausstellung11.09.2015 - 04.11.2015
Wir freuen uns, Ihnen die Eröffnung der neuen Niederlassung der Berliner Galerie Crone in Wien bekannt geben zu dürfen. Die Räume von Crone Wien befinden sich am Getreidemarkt 14, direkt im Galerienviertel Eschenbachgasse. In der Eröffnungsausstellung Konstruktionen / Modelle (1966 - 2008) werden ab 10. September 2015 Arbeiten der legendären deutschen Konzeptkünstlerin Hanne Darboven aus fünf Jahrzehnten gezeigt.
Galerie Crone blickt auf eine bewegte und erfolgreiche Geschichte zurück. 1982 hatte Ascan Crone zusammen mit Mechthild von Dannenberg die Galerie in Hamburg gegründet. Andreas Osarek, der 1998 die Nachfolge übernahm, verlegte den Sitz der Galerie 2001 nach Berlin. Osarek zog sich 2011 aus dem operativen Geschäft zurück und übertrug seinem Partner Markus Peichl die Leitung der Galerie. Mit der Eröffnung der Wiener Niederlassung erweitert Crone seine Aktivitäten nun erstmals um einen zweiten Standort.
"Wir folgen damit der Entwicklung in der internationalen Galerieszene, sich in mehreren Ländern und Märkten zu engagieren", so Galerist Markus Peichl. "Doch anders als viele Kollegen haben wir uns dabei bewusst nicht für London, die USA oder die Schweiz entschieden, sondern für Wien – die Stadt bietet aus unserer Sicht ein sehr lebendiges, kunstaffines Umfeld mit viel Potenzial."
Der Fokus von Crone lag und liegt stets auf der zeitgenössischen Kunst und der frühzeitigen Entdeckung neuer, junger Positionen. Zu den Künstlerinnen und Künstlern, die Crone in ihrer über 30-jährigen Geschichte zeigen und vertreten durfte, zählen unter anderem Rosemarie Trockel, Albert Oehlen, Martin Kippenberger, Lawrence Weiner, Carl Andre, Sol LeWitt, Marcel Odenbach, Cosima von Bonin, Kai Althoff, Alex Katz, David Salle, Robert Mapplethorpe, Sigmar Polke, Paul Thek, Jonathan Meese, Norbert Bisky, Gilbert & George, Monika Grzymala und Bridget Riley. Mit vielen dieser Künstler arbeitet Crone bis heute zusammen.
Dass Crone gerade Hanne Darboven für die Eröffnung ihrer Wiener Räumlichkeiten gewählt hat, ist kein Zufall: Seit 1983 vertritt die Galerie das Werk der deutschen Ausnahmekünstlerin – bis zu ihrem Tod 2009 in enger, fruchtbarer Kooperation mit der Künstlerin selbst, nun in ebenso vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Darboven-Stiftung.
Hanne Darboven zählt mit ihren komplexen, wandfüllenden Zahlen- und Schreibarbeiten zum Kanon der zeitgenössischen Kunst. Ihre Werke befinden sich in fast allen bedeutenden Museen der Welt, mit vier Documenta-Teilnahmen hat sie die Kunstwelt nachhaltig geprägt und beeinflusst. Zurzeit wird Darboven mit zwei großen Retrospektiven in der Bundeskunsthalle Bonn sowie im Haus der Kunst in München gewürdigt.
Die Ausstellung bei Crone Wien versucht in komprimierter Form und anhand herausragender exemplarischer Werkgruppen einen Bogen um das gesamte Schaffen Hanne Darbovens vom Frühwerk bis zu ihrem Tod zu spannen. Jede Arbeit dokumentiert dabei die Komplexität und Vielschichtigkeit im Schaffen dieser einzigartigen Künstlerin.
Den wesentlichen Ausgangspunkt der Ausstellung bilden die frühen Konstruktionszeichnungen, mit denen Darboven Mitte der 1960er-Jahre in der Minimal-Art-Szene New Yorks erstmals für Aufsehen sorgte. Es waren genau diese Zeichnungen, durch die die US-Künstler Sol LeWitt und Carl Andre auf Darboven aufmerksam wurden, sie dem legendären New Yorker Kunsthändler Leo Castelli vorstellten und damit die internationale Karriere der Deutschen einleiteten. Den Konstruktionszeichnungen werden in der Ausstellung nun Modelle und Skulpturen gegenübergestellt, die auf eben diesen Zeichnungen basieren, aber erst kurz vor Darbovens Tod im Jahr 2009 gebaut wurden. Sie sind noch nie gezeigt worden und bei Crone jetzt erstmals zu sehen.
Den zweiten Schwerpunkt der Ausstellung bildet ein „Stundenbuch" aus dem Jahr 1991. Die Stundenbücher, in denen Darboven Zeitabschnitte durch Linien „festschrieb“, ziehen sich durch ihr gesamtes Schaffen. Die gezeigte Arbeit füllt einen ganzen Raum und verbindet die klassische Schreibzeichnung mit der Fotografie – einem Medium, das vor allem in den 1990er-Jahren eine wichtige Rolle im Œuvre Hanne Darbovens einnahm.
Ergänzt werden die Konstruktionen der 1960er-, das Stundenbuch aus den 1990er- sowie die Skulpturen aus den 2000er-Jahren durch eine der seltenen Videoarbeiten Darbovens; diese stammt wiederum aus den 1980er-Jahren und bezieht auch das musikalisch-kompositorische Werk der Künstlerin mit ein.
Die Ausstellung Hanne Darboven – Konstruktionen / Modelle (1966 - 2008) ist vom 11. September bis 4. November 2015 in der Galerie Crone in Wien zu sehen. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der im Rahmen einer Veranstaltung im Oktober 2015 präsentiert wird.
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