Art
Vienna Gallery Weekend 2015
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Ausstellung29.05.2015 - 31.05.2015
Vom 29. bis 31. Mai wird Wien erneut zur Drehscheibe der zeitgenössischen Kunst. Die sechste Ausgabe des Vienna Gallery Weekend bietet neben einem abwechslungsreichen Ausstellungsprogramm auch viel Diskursives.
„Wien rockt!“, befand das deutsche Kunstmagazin art in sei- ner Augustausgabe 2010 und widmete der pulsierenden und experimentierfreudigen Wiener Kunstszene gleich die Titel- story. Auch heute, fünf Jahre später, will man diese Diagnose gerne bestätigen. Wien verfügt bekanntermaßen über ein reiches kulturhistorisches Erbe. Daneben stößt man hier auf derart viel Zeitgeistiges wie in kaum einer anderen Metro- pole. In einer Stadt, in der das Leben noch immer leistbar ist, kann sich Kreativität gut und dauerhaft entfalten. So ist Wien nicht nur Lebensmittelpunkt vieler junger, sondern auch inter- national bereits etablierter Künstler, deren Karrieren hier aufgebaut wurden. Neben den Künstlern sind es in Wien vor allem die Galeristinnen und Galeristen, die dafür sorgen, dass die Räder im Kunstbetrieb nicht stillstehen. Durchschnitt- lich sechs Ausstellungen im Jahr bestreitet eine Galerie. Der Eintritt ist frei, die hier ausgestellte Kunst kann man kau- fen, muss man aber nicht. Damit liefern Galerien ein kaum zu überbietendes Bildungsangebot.
Wenn Wien also rockt, so im Wesentlichen dank der kontinu- ierlichen Arbeit des Galeriensektors. Welche Töne dieser da- bei anschlägt, lässt sich nun beim Vienna Gallery Weekend in konzentrierter Form erleben. Vom 29. bis 31. Mai laden 21 Galerien an verlängerten Öffnungszeiten zum Besuch. Zum sechsten Mal findet diese Form des gemeinschaftlichen Auf- tritts statt. Über 10.000 Besucher nutzten im Vorjahr das breite Angebot, das heuer durch Vernissagen einzelner Ga- lerien bereits am Donnerstagabend eingeläutet wird. Das vielseitige Ausstellungsprogramm wird durch Performances, Künstlergespräche und Katalogpräsentationen bereichert. Darüber hinaus kann man in den kostenlosen, von Kuratoren und Kunstkritikern geführten „departure guided Tours“ ver- tiefenden Einblick in die Ausstellungen gewinnen. Ebenfalls frei zugänglich sind drei prominent besetzte Diskussions- veranstaltungen. Themen, die die Kunstwelt aktuell am meisten beschäftigen, werden hier kritisch durchleuchtet. So etwa die Relevanz von Biennalen und der Effekt von im Museum beheimateten Privatsammlungen. Vielversprechend auch das Panel, das sich der Performancekunst und der Frage nach ihrer Ausstellbarkeit widmet. „Nicht nur für das Publikum vor Ort bietet das Vienna Gallery Weekend eine perfekte Gelegenheit, sich über den Status quo der Kunst zu informieren. Die Galerien in Wien zeigen inter- nationale zeitgenössische Kunst, die auch Kunstinteressierte, Sammler, Museumsverantwortliche und Kuratoren aus dem Ausland interessiert und die speziell für dieses Weekend nach Wien reisen. So stellt das Vienna Gallery Weekend insge- samt eine perfekte Möglichkeit dar, bestehende Netzwerke zu intensivieren und auszubauen“, sagt Gabriele Senn.
Eingebettet in eine hohe Dichte an Museen und Institutionen für zeitgenössische Kunst, besticht Wiens Galerienlandschaft durch ihr generationenübergreifendes und internationales Programm. Speziell junges Kunstschaffen, so Miryam Charim, sei hier „nicht nur kurzfristigen Moden und Hypes ausgesetzt“. Anders als in Berlin etwa würde die aufstrebende Künstler- generation in Wien „viel regelmäßiger und damit nachhaltiger gezeigt“. Das ermögliche Kunstinteressenten eine länger- fristig vertiefende Auseinandersetzung mit einer Position.
Im gegenwärtig nahezu unüberschaubaren Dickicht an Kunstmessen, Biennalen und ähnlichen Großevents und in Zeiten, in denen Auktionshäuser Einbringer mit Garantien lo- cken, gilt es für Ernst Hilger, mehr denn je die eigene Netzwerkfähigkeit unter Beweis zu stellen. „Wenn Künstler, an die man glaubt, in spannenden Museumsausstellungen oder Biennalen vertreten sind, dann weiß man aller- dings, wofür die eigene Arbeit steht“, sagt er. Wie seine Kolleginnen und Kollegen rät er jun- gen Sammlern, sich nicht vom momentanen Marktwert eines Künstlers leiten zu lassen, sondern dem eigenen Instinkt zu folgen, auf die Kunst der eigenen Generation zu fokussie- ren und sich dabei beraten zu lassen.
Befragt man die Wiener Galeristinnen und Galeristen nach dem Grund ihrer Berufswahl, so sind Leidenschaft für die Kunst und Neugierde die Begriffe, die am häufigsten fallen. „Neben eigenen Visionen bedarf es viel Ausdauer, Geduld und damit auch der Bereitschaft zum Scheitern“, fügt Silvia Steinek hinzu. Denn das Geschäft mit der Kunst ist ein risiko- reiches. Mit Kunstsinnigkeit und -kenntnis allein ist es nicht getan. Eine Galerie zu führen, erfordert ein hohes Maß an strategischem und wirtschaftlichem Geschick. „Künstler, Sammler und Kuratoren erwarten das Optimum von einer Galerie“, sagt Gabriele Senn. In diesem Netzwerk fungieren Galeristen als kompetente Berater auf mehreren Ebenen. Die rasanten Entwicklungen auf dem Kunstmarkt der vergan- genen Jahre hätten einige sehr mächtige Galerien hervor- gebracht, stellte Christine König im Vorjahr gegenüber dem Kunstmagazin monopol fest. Daher müssten Entscheidungen heute sehr schnell getroffen werden, könne ein Galerist den Werdegang eines Künstlers nicht mehr einige Jahre inter- essiert beobachten. All das erfordere auch eine verstärkte Beratung der Sammler.
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Ein anderes Bild, etwas früher entstanden, zeigt ebenfalls den menschlichen Körper in...
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29.05.2015 - 31.05.2015
Vienna Gallery Weekend
16. - 18. Mai 2014
Öffnungszeiten
Fr 16. 5. 2014 | 11:00 - 19:00
Sa 17. 5. 2014 | 11:00 - 19:00
So 18. 5. 2014 | 11:00 - 17:00Freier Eintritt
Organisation
Lisi Kleedorfer, Elisabeth Dopsch