Vorbericht Auk
Vorbericht Auktion A-110
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Auktion05.05.2010 - 08.05.2010
Mario Schifano „Palma“. (Schätzpreis CHF 45‘000) Echtheitszertifikat: Fondazione Mario Schifano, Rom, Nr. 79-80/787, 25.06.2008. Die Arbeit steht in der Serie der Palmen-Gemälde, die der Künstler ab Ende der 60er Jahre malte. Das Motiv der Palme faszinierte ihn stark. Es entstanden sowohl monochrome Variationen wie auch (die hier angebotene) collageartige Arbeiten, die Zahlen oder Buchstaben beinhalteten. Abstraktion wird dadurch mit dem Figürlichen auf spanende Art und Weise verbunden. Laut der Fondazione Mario Schifano wird das vorliegende Gemälde auf das Jahr 1979-80 datiert.
Wir freuen uns, eine bedeutende Sammlung mit 10 Werken von Gen Paul (eigtl. Eugène Paul) anbieten zu können:
„Le guitariste". (Schätzpreis 28‘000)
„Le violoniste". (Schätzpreis 24‘000)
„Clown à la guitare". (Schätzpreis 14‘000)
Auguste Louis Veillon „Wüstenlandschaft mit betenden Beduinen“ (Schätzpreis CHF 20‘000) Die Wüstenlandschaft gibt die Atmosphäre eines ausklingenden Tages in der arabischen Welt meisterhaft wieder. Bezüglich Kolorit ausgesprochen reizvoll und nuancenreich, strahlt das Gemälde eine Sehnsucht aus und ist ein für den Orientalismus des 19. Jahrhunderts beispielhaftes Werk.
Robert Rauschenberg „Truth“. (Schätzpreis CHF 30‘000) Das angebotene Werk ist eines der 70 Unikat-Exemplare aus der Serie "Seven Characters". 1982 reiste Robert Rauschenberg nach Jingxian in der chinesischen Provinz Anhui, wo die Herstellung von Papier auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblickt. Seine dort entstandenen, nach Bedeutung und ästhetischer Form benannten Collagen verbinden asiatische und westliche Elemente und stehen sinnbildlich für eine Hommage an die Wiege der Papierherstellung.
Bernhard Cathelin "Bouquet de roses au vase de Moustiers". (Schätzpreis CHF 20‘000)
Hernando Vinès Soto Mädchen am Tisch mit Blumen und Früchten. (Schätzpreis CHF 20‘000)
Schweizer Kunst
Albert Anker „Bildnis Emma Blank“. (Schätzpreis CHF 90‘000) Provenienz: Dr. Edward Blank, Erlach; Dr. Ischer-Blank, Bern. Literatur: Sandor Kuthy/Therese Bhattacharya-Stettler, Albert Anker. Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Basel/Bern 1995, Nr. 618 (mit Abbildung). Ausstellung: Albert Anker. Der Maler und seine Welt. Sporthalle Ins, 19. September - 18. Oktober 1981, Nr. 76 (dort datiert um 1882). Die vorliegende Ölstudie zeigt die Tochter von Dr. Edward Blank, des Hausarztes von Albert Anker. Das gleiche Mädchen diente dem Künstler als Modell für das "Erdbeermareili", eine heute in der Sammlung des Kunstmuseums Bern aufbewahrte Entwurfszeichnung zur Gotthelf-Illustration.
Ferdinand Hodler „Bildnis Frau Dr. Sury, Tochter des Bärenwirts in Sumiswald“. (Schätzpreis CHF 90‘000) Literatur: C.A. Loosli, Ferdinand Hodler. Leben, Werk und Nachlass, Bern 1921-1924, Bd. 1., S. 25, Bd. 4, Generalkatalog-Nr. 141. Ausstellungen: Hodler-Gedächtnisausstellung, Kunstmuseum, Bern, 20. August - 23. Oktober 1921, Nr. 88; Der frühe Hodler, Kunstverein, Winterthur, 4. September - 16. Oktober 1932. Das Gemälde ist beim Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaften als eigenhändiges Werk von Ferdinand Hodler registriert (Archiv-Nr. 80'970) und entstand im Sommer 1880, als Ferdinand Hodler eine Schauspielertruppe zwecks Anfertigung von Bühnenbildern nach Sumiswald begleitete. Dabei wohnte er einige Wochen im Gasthaus zum Bären, wo er unter anderem Bildnisse der beiden Töchter des Wirts anfertigte.
Albert Anker „Sitzender Bauer mit Pfeife“. (Schätzpreis CHF 70‘000) Das Aquarell ist in seiner hervorragenden Herausarbeitung ein eindrücklicher Beleg dafür, dass Albert Anker auch zwei Jahre nach seinem Schlaganfall im September 1901 kaum etwas von seiner zeichnerischen Meisterschaft eingebüsst hat. Beschränkt auf seine linke Hand, fertigte er ausschliesslich kleinformatige Arbeiten in Wasserfarben an, deren Sujets sich weitgehend auf sein unmittelbares Umfeld konzentrieren.
Marius Borgeaud "La pharmacie". (Schätzpreis CHF 54‘000)
Literatur: Bernard Wyder, Marius Borgeaud. L'homme, l'œuvre 1861-1924, Catalogue raisonné, Lausanne 1999, S. 78, Nr. 76 (mit Abbildung, dort betitelt: "L'ordonnance"); Dr Victor Doiteau, Les intérieurs de pharmacies et d'hôpitaux de Marius Borgeaud. In: Aesculape. Revue mensuelle illustrée. Lettres et arts dans leurs rapports avec les sciences et la médicine. Nr. 3, März 1923, S. 61-62 (mit Abbildung). Das Gemälde steht in einer Reihe von insgesamt sieben bekannten Arbeiten von Pharmazie-Interieurs, deren erstes 1911 entstand, nachdem Marius Borgeaud in Rochefort-en-Terre die Bekanntschaft mit dem Pharmaziebesitzer Ernest Houal gemacht hatte.
Alois Carigiet in „Winterliche Kutschenfahrt Graubünden“. (Schätzpreis CHF 46‘000)
Cuno Amiet „Maler vor Staffelei in Landschaft“. (Schätzpreis CHF 38‘000) Das angebotene Gemälde ist beim Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaften als eigenhändiges Werk von Cuno Amiet registriert (Archiv-Nr. 87'742) und zeigt wohl einen Malerkollegen bei der kreativen Arbeit.