Stuck, Waldmüller
Sonderauktion in München - Kunst des 19. Jahrhunderts
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Auktion24.05.2017
München, 24. April 2017, (kk) – Ein echtes Juwel ist die Sammlung eines süddeutschen Kunstliebhabers, die am 24. Mai im Rahmen der Auktion Kunst des 19. Jahrhunderts bei Ketterer Kunst in München versteigert wird. Die 35 Werke umfassende Kollektion glänzt vor allem mit bedeutenden Vertretern der Münchner Schule und illustren Namen der österreichischen Kunst.
An der Spitze der hochwertigen Offerte steht mit einer Schätzung von € 100.000-150.000 Ferdinand Georg Waldmüllers 1827 entstandenes Ölgemälde „Ein alter Invalide mit Kindern“. Der bedeutende Wiener Künstler versteht es meisterlich, durch die sorgfältige Darstellung der Gefühlsbindungen seiner Protagonisten den Betrachter zu ergreifen und eine emotionale Nähe herzustellen, die Wahrhaftigkeit vermittelt. Bestechend schön sind aber auch seine Landschaftsgemälde, wie beispielsweise das „Alte Bauerngehöft im südlichen Wienerwald“, das um 1850 entstand und hier mit einer Taxe von € 40.000-60.000 an den Start geht.
Zu den Höhepunkten zählen außerdem zwei Arbeiten Franz von Stucks. Mit seinem „Aschenbrödel“ begründet er 1899 eine überaus erfolgreiche Motivik in seinem Œuvre. Das Porträt im strengen Profil, das er dem italienischen Quattrocento entlehnt, wird jedoch durch die Jugend und unschuldig erotische Aura des Mädchens zu einer sinnlich-anmutigen Darstellung, die Verletzlichkeit und Stärke gleichermaßen zum Ausdruck bringt. Der Schätzpreis ist bei € 80.000-120.000 angesetzt und liegt damit auf Augenhöhe mit einer weiteren Arbeit des Wahlmünchners: Die um 1913 entstandene „Susanna im Bade“ zählt zu den Themen aus der christlichen Tradition, die von Stuck immer wieder gerne aufgreift. Allerdings lässt er diese meist von ihrer ursprünglich tradierten Bedeutung zugunsten einer eher archetypischen, menschlichen Geltungsebene abrücken.
Für Spannung im Auktionssaal dürften auch ein halbes Dutzend Arbeiten Franz von Defreggers sorgen, die von seinem 1909 entstandenen Ölgemälde „Die Zitherspielerin“ angeführt werden. Zwar variiert der Tiroler Künstler das beliebte Motiv immer wieder, doch als Meister des Porträts legt er größten Wert auf die Gesichter der Personen, was durch den hier nur schlicht angedeuteten Hintergrund besonders betont wird. Der Schätzpreis liegt bei € 20.000-30.000.
Darüber hinaus glänzt die Sammlung mit Arbeiten von Rudolf von Alt, Eugène Henri Cauchois, Carl Jutz d.Ä., Carl Kronberger, Hubert Sattler, Eduard Schleich d. Ä., Adolf Stademann und Joseph Wopfner.
Neben der Sonderauktion wird das Angebot im Bereich der Kunst des 19. Jahrhunderts von über 170 weiteren Arbeiten bereichert, u.a. von einem Porträt der „Königin Therese von Bayern“ (Taxe: € 25.000-35.000) des weit gereisten königlich bayerischen Hofmalers Karl Stieler. Mit mehreren Werken glänzen zudem: Friedrich Kallmorgen (z.B.: „Der Taufgang“, Taxe: € 15.000-20.000), Hans Thoma (Taxen bis € 15.000), Edward Theodore Compton (u.a. „Ansicht der Marmolata“ und „Blick auf die Nordseite des Großglockners“ Taxe: je € 12.000-15.000) sowie Joseph Wopfner mit seinem monumentalen. „Fischerzug am Chiemsee“ (Taxe: € 15.000-20.000). Weitere wichtige Namen sind außerdem: Paul Baum, Jan Chelminski, Johann Georg von Dillis, Jakob Wilhelm Grünenwald, Karl Hagemeister, Erich Kips, Alexander Koester, Franz von Lenbach, Carl von Marr, Friedrich Voltz und Heinrich von Zügel.
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24.05.2017Auktion »
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Auktion: Kunst des 19. Jahrhunderts am 24. Mai in München