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Russische und griechische Ikonen hoch im Kurs

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Vorbesichtigung vom 19. April - 22. April 2010
Russische und griechische Ikonen hoch im Kurs

Nachdem in der letzten russischen Auktion bei Dr. Fischer in Heilbronn die große Sammlung an Ikonen aus deutschem Schlossbesitz so erfolgreich versteigert wurde, liegt der Schwerpunkt der kommenden Auktion „Russische Kunst, Fabergé und Ikonen“ abermals auf den Zeugnissen tief religiösen Glaubens aus Russland und Griechenland. Zum Aufruf gelangen am 22. April 2010 beispielsweise zahlreiche großformatige Ikonen wie eine Vitaikone des Heiligen Nikolaus um 1600 (Schätzpreis 7.500 €). Dargestellt sind zwölf Szenen aus dem Leben des Heiligen wie die, in der er den drei Töchtern eines armen Mannes Geld für die Heirat in ihre Kammer wirft, um sie vor der Prostitution zu bewahren. Offeriert wird zudem eine russische Ikone aus dem 18. Jahrhundert mit Heiligem Elias (Schätzpreis 5.000 €). Der um 900 v. Chr. zum Prophetentum berufene Heilige gilt als Wegbereiter des Messias. Im Angebot sind des weiteren eine Ikone mit Erzengel Michael, dem Seelenwäger am Tag des Jüngsten Gerichts aus dem 17. Jh. (Schätzpreis 12.000 €) sowie eine seltene Jahresikone (Schätzpreis 15.000 €). Jahresikonen zeigen die zwölf Feste des orthodoxen Kirchenjahres auf einer Sammelikone. Zu den Festen gehören die Verkündigung, Geburt Christi, Darbringung im Tempel, Taufe Christi, Transfiguration, Erweckung des Lazarus, Einzug Jesu in Jerusalem, Kreuzigung, Limbus (Christus in der Vorhölle), Himmelfahrt Christi, Pfingsten sowie die Koimesis (Marientod).

Neben Ikonen erwartet die Liebhaber der russischen Kunst eine hochwertige Offerte an Silber, Porzellan, Glas, Gemälden, Malachitarbeiten und Cloisonné-Email.

Als typisches russisches Erzeugnis ist ein aus dem 19. Jh. stammendes Lacktablett von Lukutin mit einer in Goldmalerei ausgeführten Kutschenfahrt des Zaren hervorzuheben (Schätzpreis 2.500 €). Neben der Fabrik Wischnjakow zählt Lukutin zur herausragendsten Werkstatt für Lackminiaturen in der Gegend um Moskau. Die starke Nachfrage nach hübschen lackbemalten Tabletts liegt in der russischen Kultur des Teetrinkens, mit Samowar und Süßigkeiten wie Honig, russischem Fruchtkonfekt, Apfelpastillen oder Honig-Erdbeer-Lebkuchen, Piroggen und Kulitsch.

An diese Tradition knüpft in der zahlreich vertretenen Silbersparte ein Mitte des 19. Jhs. geschaffenes großes Silberservice von A. Sper aus St. Petersburg an, das aus Tablett, drei Kannen, Milchkännchen, Zuckerdose und Stövchen besteht (Schätzpreis 25.000 €).

Hervorzuheben ist zudem ein großer, äußerst fein gearbeiteter Tischaufsatz des Fabergé-Meisters Julius Rappaport. Der zwischen 1896 und 1908 kreierte massiv gegossene Tischschmuck mit filigraner Ziselierung und vollplastischen Drachen bezeugt die hohe Qualität, die für den Ruhm Fabergés bis heute unumstritten ist (Schätzpreis 25.000 €).

In der Gemäldeofferte ist ein Tscherkessenreiter von Josef Konarski, alias Alfred von Wierusz-Kowalski (1849 – 1915) (Schätzpreis 3.000 €) vertreten. Dagegen zeigen Arbeiten von Konstantin A. Korovin (1861 – 1939) Ansichten von Russland und Pariser Straßenszenen (Schätzpreis 3.500 – 5.000 €).

Der Weg in das herrlich gelegene Trappenseeschlösschen lohnt sich also, wenn am 19. April 2010 die Vorbesichtigung beginnt.


Auktion






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