Heilbronner
Vorbericht 212. Auktion „Russische Kunst, Ikonen & Fabergé“
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Auktion13.10.2012
Am 8. November kommen im Heilbronner Auktionshaus Dr. Fischer in der traditionellen Auktion „Russische Kunst, Ikonen & Fabergé“ wieder zahlreiche russische Kostbarkeiten zum Aufruf. In den einzelnen Rubriken bestechen zahlreiche Objekte mit einer ausgesprochenen Qualität, die sicherlich viele Sammler und Interessierte anziehen werden.
Die über vierhundert Stück starke Ikonen-Sparte wird traditionsgemäß den Auftakt bilden und umfasst die Bandbreite vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Ein herausragendes Beispiel ist die äußerst seltene Darstellung der Gottesmutter „Lehrerin des Kindes“ (Lot 55), welche auf westeuropäische Vorbilder zurückgeht. Die sehr feine Qualität der Malerei weist mit großer Sicherheit auf einen bedeutenden Ikonenmaler der Rüstkammer des Moskauer Kreml Anfang des 18. Jahrhunderts hin, was einen Schätzpreis von 38.000 bis 40.000 € erklärt. Ein weiteres Highlight ist der Christus Pantokrator mit Champlevé-Email-Riza (Lot 120), für den ein Liebhaber mit mindestens 15.000 € rechnen muss. Die fein ausgeführte Malerei der Ikone entstand im Zentralrussland des 19. Jahrhunderts, die reich an graviertem Dekor und feinem Champlevé-Email verzierte Riza wurde meisterlich von dem Hofliferanten Chlebnikow im Moskau des Jahres 1882 gefertigt. Attraktiv geschätzt ist die feine Ikone einer Christus- Darstellung aus dem 16. Jahrhundert, welche eine Variante des Allherrschers ist und als "das grimme Auge" bzw. "Christus der feurige Blick" im 14. Jahrhundert in Russland erstmals auftaucht (Lot 222, 800 bis 1.000 €). Stilistisch schließt sich die Malerei eng an Beispiele des Ikonenmalers Dionisij an.
Qualitativ hochwertige Objekte finden sich außerdem beim russischen Kunsthandwerk. So ist ein großer Cloisonné-Email-Kowsch herauszuheben, der durch den Meister Pawel Owtschinnikow Ende des 19. Jahrhunderts gefertigt wurde (Lot 466, Taxe 4.000 – 5.000 €). Des Weiteren ist mit 700 bis 800 € eine bedeutende Vase der Kaiserlichen Glasfabrik St. Petersburg aus der Periode Nikolaus II. äußerst attraktiv geschätzt (Lot 473). Die raffiniert geschliffenen, diagonal verlaufenden Bänder vermitteln einen besonders reizvollen Eindruck und lassen sicherlich jeden Blumenstrauß glänzen.
Auch Liebhaber russischer Malerei werden nicht zu kurz kommen. Der russische Maler Franz Aleksejewitsch Roubaud (1856-1928) beispielsweise wurde besonders für seine Schlachtenszenen sowie für seine Darstellungen von Kosakenreitern bekannt. Ein sehr schönes Belegstück dieser Reiter findet sich in der Gemäldeofferte, das durch eine spannungsgeladene Inszenierung besticht und auf 10.000 bis 14.000 € taxiert ist (Lot 548). Ein weiteres sehr interessantes Werk ist die Darstellung der Rückkehr nach erfolgreicher Elchjagd in einer winterlichen Landschaft, die von Nikolai Semenowitsch Samokish (1860- 1944) meisterlich in Szene gesetzt wurde (Lot 560, Taxe 7.000 – 9.000 €).
Die Vorbesichtigung findet vom 5. bis 8. November 2012 statt.