74. Auktion –
74. Auktion – Von Schiele bis Wotruba
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Auktion23.06.2009 - 24.06.2009
Am 23. & 24. Juni veranstaltet im Kinsky seine letzten Auktionen der Frühjahrs-Session. 430 Werke der Klassischen Moderne, der zeitgenössischen Kunst und des Jugendstils zeigen mit einer Schätzpreissumme von 4,6 bis 8 Millionen Euro ein hohes Qualitätsniveau.
Egon Schieles „Weiblicher Akt mit Strümpfen“, in Gouache und Bleistift 1912 ausgeführt, ziert den Cover des Auktionskatalogs der Moderne. Bei einer Schätzung von € 100.000 – 140.000 sollte das Blatt, das sich seit achtzig Jahren in Privatbesitz befindet, reüssieren. Von Schiele kann aber auch noch ein in Kreide ausgeführtes „Stehendes Mädchen“ aus 1914 ersteigert werden, der Schätzpreis beträgt hier wohlfeile € 70.000 – 120.000.
Internationale Nachfrage wird wohl ein Blumenbild von Pierre-Auguste Renoir (€ 100.000 – 180.000) aus 1915 generieren; zu dieser Zeit lebte der Künstler bereits an der Cote d’Azur und hatte seinen unverwechselbaren, freien Stil entwickelt.
In seiner typisch skizzenhaften, wenn auch vollendeten Weise hat Anton Kolig 1924 einen „Stehenden männlichen Akt“
(€ 120.000 – 180.000) ausgeführt. Von Anton Faistauer wird das „Bildnis der Opernsängerin Lilly Schöne“ aus 1927 offeriert (€ 50.000 – 100.000), Wilhelm Thöny ist in der Auktion mit einem Licht funkelnden „Haus in Sanary sur Mer“ (€ 60.000 – 100.000) vertreten. Und Oskar Laske feiert den „Frühling“ (€ 90.000 – 120.000) in seiner unnachahmlichen Manier. Mit „Drei stehenden Akten“ erinnert Otto Rudolf Schatz an seine „Mondfrauen“, wenngleich dieses später entstandene Bild nicht mehr deren neusachliche Strenge aufweist (€ 100.000 – 200.000).
In der wunderschönen Stadtansicht „An der Donau“ (€ 70.000 – 110.000) verwendet Schatz strahlende und kräftige Farben, die von einem Sommertag im Wiener Arbeiterstrandbad erzählen.
Fritz Wotruba fertigte 1967 ein Modell der Kirche „Zur Heiligsten Dreifaltigkeit“ auf dem St. Georgenberg in Wien-Mauer an, die sein künstlerisches Hauptwerk werden sollte. Nach seinen eigenen Worten wollte er „etwas gestalten, das zeigt, dass Armut nicht hässlich sein muss, dass Entsagen in einer Umgebung sein kann, die trotz größter Einfachheit schön ist und auch glücklich macht.“ Nach Jahre langen Querelen wurde das Gebäude schließlich 1974 aus 152 rohen Betonblöcken errichtet. Das Licht fällt durch einfache Glasscheiben, die in die unregelmäßigen Zwischenräumen eingesetzt sind, woraus sich überschneidende Lichtbündel ergeben. Ein in Bronze ausgeführtes Modell der Kirche kommt nun mit einem Schätzpreis von € 120.000 – 250.000 zur Versteigerung.
Großes Interesse verspricht auch das „Zwiegespräch“ von Friedensreich Hundertwasser (€ 100.000 – 120.000). International ist kein Künstler so gut nachgefragt wie Hundertwasser. Nach dem (österreichischen) Rekordpreis bei der letzten Auktion darf man gespannt sein, wo der Hammer diesmal fällt.
Einen Rekordpreis verspricht aber auch Arik Brauers „In statu nascendi“ (€ 50.000 – 80.000). Das 110 x 203 cm große, 1982 ausgeführte Gemälde ist ein Hauptwerk des Multitalents.
Beim Jugendstil überstrahlt eine Brosche von Josef Hoffmann (1910, Wiener Werkstätte, € 80.000 – 150.000) das engagierte Angebot. Sammler aus aller Welt werden sich aber wohl auch für Dagobert Peches Spiegel, den Franz Uhlig 1922 für die Wiener Werkstätte ausgeführt hat, interessieren. Bei € 20.000 – 40.000 sollte ihnen das nicht schwer fallen.
74. Kunstauktion, 23. & 24. Juni 2009
Dienstag, 23. Juni 2009
Klassische Moderne, Beginn 16 Uhr
Zeitgenössische Kunst, Beginn 18 Uhr
Mittwoch, 24. Juni 2009
Jugendstil, Beginn 17 Uhr
Besichtigung
18. – 24. Juni 2009
Mo - Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 17 Uhr, So 11 – 16 Uhr
Vernissage
Mittwoch, 17. Juni 2009, 18 – 20 Uhr
Vortrag: Prof. Baum „Die Entstehung der Moderne“
Beginn 18:30