Stuttgart
681. Auktion Asiatische Kunst
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Auktion09.05.2012 - 11.05.2012
Europäische Sammlungen der Spitzenklasse: Das Angebot der 681. Auktion Asiatische Kunst
STUTTGART. Wieder einmal sind die Einlieferungen in die Asiatika-Auktion umfangreich und hochkarätig wie nie zuvor. Deshalb werden die über 2.600 Losnummern erstmals in einem achtteiligen Katalog beschrieben und illustriert. Die ersten sieben Kataloge sind den verschiedenen Sammelsparten und Spezialsammlungen gewidmet, der achte Katalog dient mit durchweg kleinen Abbildungen der besseren Übersicht. Den Auftakt der Auktion, die vom 9. bis 11. Mai 2012 bei Nagel in Stuttgart stattfindet, bildet eine kleine Abteilung japanische Kunst, darunter buddhistische Figuren, Meiji-Bronzen, Netsuke, Porzellane und andere charakterische Werke.
Danach folgen Kunstgegenstände aus China, allen voran Bronze- Spiegel aus einer süddeutschen Privatsammlung. Die hundert Objekte umfassen eine Zeitspanne von der Zeit der streitenden Reiche bis in die Qing-Zeit und haben moderate Schätzpreise. Die Spanne reicht von 500 € bis 9.500 €. Der teuerste Spiegel stammt aus der späteren Epoche der streitenden Reiche (475-221 v. Chr.) und stellt mit Rautenmuster, Drachen- und Phoenix-Motiven eine besonders feine Arbeit dar (Durchmesser 14,5 cm).
Aus dem Nachlass des Kunsthändlers und Sammlers Tang Tshan Woo aus Macao gibt es rund 250 Malereien überwiegend moderner chinesischer Meister. Tang Tshan Woo, der Inhaber einer Textilfirma war und Kunsthandel betrieb (Wing Tai Antiquário), gründete mit Chuanyanlou eine Art Studio nach dem Vorbild der alten Gelehrten. Bilder dieser Chuanyanlou-Sammlung werden nun in dieser Auktion zum Kauf angeboten, darunter auch Qi Baishis (1864-1957) Hängerolle „Prunkwinde und Hahn“, die den charakteristischen Stempel des Sammlers trägt. Die Schätzpreise liegen zwischen 300 € und mehreren zehntausend €. Wirklich herausragend sind alte chinesische Malereien aus einer weiteren, bedeutenden europäischen Sammlung, die zwischen 1930 und 1955 zusammen getragen wurde. Sie umfasst Werke der Hofmaler des 16. und 17. Jahrhunderts, darunter ein Dong Bangda (1699-1769) zugeschriebenes Album mit acht Landschaftsdarstellungen in Tusche auf Papier. Es enthält die Signatur des Künstlers „vom Untertanen Dong Bangda ehrerbietig gemalt“, zwei Siegel des Künstlers und fünf Sammlersiegel des Dong Shouping (Schätzpreis 20.000/30.000 €).
Aus einer deutschen und einer europäischen Privatsammlung stammen rund 80 Blanc de Chine-Porzellane, darunter eine große Figur des Guanyin. Sie ist gemarkt Dehua und xu yunlin zhi und stammt aus der späten Qing- bzw. Republikzeit (Höhe 83 cm, Schätzpreis 20.000 €). Ein weiteres Konvolut im Angebot bilden 80 Porzellane der Republikzeit (1912- 1949), die aus einer deutschen und zwei europäischen Sammlung kommen. Eine famille rose-Rundplatte mit spielenden Katzen und der Marke taowu jiandu Guo Baochang jinzhi, gehört zu den nennenswerten Exemplaren. Guo Baochang (1879-1942) war ein renommierter Experte für Porzellane und Leiter einer Behörde für Porzellanproduktion unter Yuan Shikai (1912-1916) (Durchmesser 41,8 cm, Schätzpreis 4.000 €) Der Hauptkatalog China umfasst sowohl einen Hardcover-Teil mit ausgewählten Werken als auch eine broschierte Variante mit der gewohnten Spannbreite von chinesischen Bronzen der Frühzeit, Skulpturen, Malereien bis hin zu Porzellanen und Textilien. Zu den herausragenden Einlieferungen gehören unter anderem bedeutende Möbel. Ein Schrank aus Hartholz und Zitan stammt aus ehemaligem Diplomatenbesitz und ist in die mittlere Qing-Zeit zu datieren. Blickfang sind die Reliefschnitzereien in den Türen sowie die fein gravierten Schloss- und Scharnierplatten aus Metall (Schätzpreis 100.000 €). Aus der Sammlung der Familie Tafel kommt ein Paar Schränke aus Huanghuali, späte Ming-Dynastie (Schätzpreis 200.000 €).