im Kinsky
30. Juni: Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst
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Auktion30.06.2022
Günter Brus
Ein weiteres, besonderes Werk der Auktion aus der Zeit des Informel stammt von Günter Brus, der sich hier als 22-Jähriger damit befasst. Der Betrachter nimmt sofort die starke Energie dieser Malerei war, die dem Künstler durch die Betonung der raschen Gestik eine neue Perspektive eröffnete. Ein späteres Werk ist das hier vorliegende; Musik war inzwischen zu einer treibenden Kraft in Brus‘ Werk geworden. So entwickelte er aus Richard Strauss‘ Tondichtung „Tod und Verklärung“ eine seiner typischen Bild-Dichtungen; der symbolistische Stil der Umrahmung trägt wohl dem Entstehungszeitpunkt des Musikstückes, 1889, Rechnung. Darin geht es um den Tod eines Künstlers. Strauss‘ Freund Alexander Ritter schrieb nachträglich die Lyrik dazu: Ein im Sterben liegender Mann erinnert sich an seine Kindheit und Jugend, an sein Werden und Wirken. Schließlich erreicht er die erhoffte Verklärung – dies ist der Moment, den Brus bildhaft einfängt.
Maria Lassnig und Arnulf Rainer
Diese Gemeinschaftsarbeit datiert aus einer Zeit, in der Lassnig und Rainer auch privat ein Paar waren. Beider Frühwerk ist durch den Surrealismus geprägt, in dieser Arbeit kommen sie auch stilistisch nahe zusammen. Sie wurde mehrfach ausgestellt, zuletzt bei der großen „Lassnig.Rainer“ Ausstellung im Linzer Lentos Museum. Lassnig signierte die Arbeit, Rainer mag dazu die Bleistift- und Kreideausfüllungen beigetragen haben.
Hermann Nitsch
Einen Schwerpunkt der Auktion bildet das Werk des kürzlich verstorbenen Hermann Nitsch, es werden dabei unter anderem drei Malhemden sowie dieses Relikt einer Aktion aus 2001 angeboten. Vorliegende Arbeit entstand im Rahmen der 109. Aktion im Posttlingbergschlössl in Linz. Nitsch betrachtete seine Arbeit stets als Gesamtkunstwerk – alle Sinne sollten berührt und erfasst werden. So vereinen sich in seinen Aktionen Schauspiel, Musik und Malerei zu einem einzigartigen, organischen Ganzen, dem sogenannten Orgien Mysterien Theater. Ein Dokument davon ist eben dieses Relikt, durch das man auch heute noch die Kraft fühlen kann, die Nitschs Werk innewohnt.
Xenia Hausner
Ein Jahr nach dem Tod ihres Vaters, des Künstlers Rudolf Hausner, setzt sich Xenia Hausner hier mit dem Motiv des Abschieds, des „Lebenswinters“ der Menschen, auseinander. In ihrer gewohnt erzählerischen Malweise überlasst sie dem Paar im Bild ganz die Bühne, ihre Bewegung läuft vor einem dunklen Hintergrund ab, das Licht ist ganz auf sie gerichtet. Dieser bildhafte Zugang mag auch Hausners früheren Arbeit als Bühnenbildnerin geschuldet sein. Das Bild steht repräsentativ für Hausners Blick und ihren Umgang mit ihren Protagonisten, es wurde letztes Jahr im Rahmen der großen Personale der Künstlerin in der Albertina gezeigt.
Rosemarie Fendel
Auch diese Arbeit deutet auf Hausner‘ einstige Tätigkeit als Bühnenbildnerin hin, und zwar durch ihr Sujet: Die Schauspielerin Rosemarie Fendel war eine Freundin der Künstlerin, die sie über ihre Arbeit kenngelernt hatte. Fendel (1927-2013), eine bekannte deutsche Theater- und Fernsehschauspielerin, ist besonders auch als Synchronstimme von Elizabeth Taylor, Gina Lollobrigida oder Jeanne Moreau noch heute vielen im Gedächtnis. Ihren letzten Fernsehauftritt bestritt sie in der ZDF-Produktion „Das Adlon – eine Familiensaga“. Immer wieder spielte sie auch gemeinsam mit ihrer Tochter Susanne von Borsody, einer ebenfalls bekannten Schauspielerin. Die Freundschaft zwischen Fendel und Hausner wiederum wird durch den großen Schäferhund verdeutlicht, der die Hälfte des Bildes einnimmt. Dieser steht wohl für die Treue und Loyalität dieser Beziehung.
Martin Kippenberger
Aus der Privatsammlung Bleich Rossi kommen einige Werke von Martin Kippenberger zur Auktion. Das Ehepaar Bleich-Rossi führte an den 1980er Jahren eine Galerie in Graz, wo sie auch Kippenberger ausstellte, mit dem eine jahrelange Freundschaft entstand.
Angeboten werden unter anderem drei hölzerne Nachbildungen des Armaturenbrettes eines verunfallten Opel Mantas, auf denen der Kopfabdruck des Fahrers noch zu sehen ist. Dieses Werk zeigt einerseits Kippenbergers Humor, der damit auf die gängigen Opel-Manta-Witze anspielt, aber auch seine Beschäftigung mit alltäglichen Schicksalen. Hier führt er dem Betrachter auf subtile Weise vor, dass es nur einen Moment braucht, um aus einem Witz ein Drama werden zu lassen. (Alexandra Markl)
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30.06.2022Auktion »
Besichtigung
der großen Sommerauktion
ab 23. Juni
Mo-Fr 10-18 Uhr
Sa & So 10-17 UhrUnsere Kunde haben ab 23. Juni die Möglichkeit, unsere Schaustellung zu besichtigen.
Montags bis freitags 10 bis 18 Uhr.
Samstag und Sonntag 10 bis 17 Uhr.Auktionsdaten
Dienstag, 28. Juni
Alte Meister: 15 Uhr
Gemälde des 19. Jahrhunderts: 17 UhrMittwoch, 29. Juni
Antiquitäten: 14 Uhr
Jugendstil & Design: 18 UhrDonnerstag, 30. Juni
Klassische Moderne: 15 Uhr
Zeitgenössische Kunst: 17 Uhr