SCHULER – Zürich Promenade am Ufer
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Auktion26.06.2020
Vogel und Schlange en miniature
Die Abteilung "Objets de Vertu" hält diesmal zwei Pretiosen aus Silber bereit, die den Kennern und Sammlerinnen bestimmt hohe Gebote entlocken werden. Zum einen handelt es sich um einen Vogelautomaten mit einem Silbergehäuse (Hanau, um 1900) in Form eines Flügels. Unter einer Klappe versteckt sich ein Vogel im bunten Federkleid, der nach Auslösen des Mechanismus hervorspringt und zwitschert. Der Ausrufpreis beträgt 4.000 bis 4.500 Franken. Zum anderen soll der Fabergé-Brieföffner erwähnt werden, der von Werkmeister Julius Rappoport stammt. Der Griff des Brieföffners ist von einer naturalistisch dargestellten Schlange umwunden. Rappoport hat sich bei Fabergé nicht nur auf Service und grosse Stücke, sondern auch auf Tiermodelle spezialisiert. Einige russische Silberschmiede machen sich hingegen besonders um die Ikonenkunst verdient. Im 19. Jahrhundert verstärkt sich die Nachfrage für Silberoklade, die zugleich Schutz und Schmuck der gemalten Ikonen sind. Ein besonders schönes Exemplar aus vergoldetem Silber und Auflagen aus Email cloisonné zeigt eine Christus Pantokrator-Ikone, die für 1.400 bis 2.400 Franken ausgerufen wird.
Zitterbrosche und unbehandelter Saphir
So vielfältig wie die verwendeten Materialien und Designs, so abwechslungsreich präsentiert sich auch das Schmuck-Angebot der Juni-Auktion. Zu den bezauberndsten Stücken gehört eine Tremblant-Farbstein-Blumen-Brosche, deren Staub- und Blütenblätter beweglich sind (3.000/6.000 CHF). Diese spezielle Art von Blumen-Broschen ist in den 1950er Jahren sehr beliebt. In erster Linie entstehen diese beweglichen Blüten in den Ateliers der beiden führenden französischen Häusern Cartier und Boucheron. Die sogenannten "Zitterbroschen" oder Broschen "en tremblant" haben ihren Ursprung im 19. Jahrhundert. Die "Zittergelenke" vibrieren bei der geringsten Bewegung. Weniger die Feinheit der Gestaltung als vielmehr die Qualität des Edelsteins steht bei dem Ceylon-Saphir-Brillant-Ring im Fokus. Der oval facettierte, unbehandelte Saphir von ca. 12.10 ct ist aufgrund seiner Grösse sehr gefragt. Der Ring mit Zertifikat stammt aus den 1970er Jahren und wird mit einer Schätzung von 16.000 bis 22.000 Franken versteigert.
Von der Volkskunst inspiriert
Zuvorderst geht die Mutter mit dem Säugling im Arm, ihr folgt das Kind mit rotem Hut und schliesslich schreitet der Vater den beiden mit grossen Schritten hinterher. Die vereinfachten Figuren vor der starkfarbigen Baumlandschaft widerspiegeln sich in der Wasserfläche im Vordergrund. Die "Promenade au bord de l’eau" (1910–11) von Natalija Goncharova nimmt bereits erste Elemente des Neoprimitivismus vorweg, zu dessen wichtigsten Vertreterinnen die russische Künstlerin gehört. Bei Tula geboren, besucht sie in Moskau das Gymnasium und studiert an der dortigen Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur. Sie ist Teilnehmerin an avantgardistischen Ausstellungen in Moskau, zeigt ihre Werke aber auch in Paris, München und Berlin. Ihre Kunst bleibt jedoch zeitlebens von der russischen Volkskunst und Ikonenmalerei inspiriert. Das Ölgemälde aus einer Schweizer Privatsammlung gelangt für 30.000 bis 50.000 Franken zur Versteigerung. Dieselbe Provenienz weist ein weiteres Werk von Goncharova aus dem Jahr 1913 auf. Mit Aquarell und Gouache auf Papier gemalt, trägt es den Titel "Projet d’illustration pour le poème de Bobrov (Le pacte)". Die kräftigen, federartigen Pinselstriche verleihen dem Blatt eine unglaubliche Dynamik.
Nächste Auktion
14.09.2020 - 18.09.2020
Ausstellung
05.09.2020 - 11.09.2020
Einlieferungsschluss
31.07.2020 Schuler Auktionen
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