Vorbericht
Vorbericht: 83. Auktion - Ausgelassene Trinkgelage und dörfliche Idyllen
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Auktion15.03.2018 - 17.03.2018
Eine vielfältige Offerte von rund 2500 Objekten eröffnet das Auktionsjahr bei Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf. Für die mit drei Tagen angesetzte Auktion konnten mehrere Privatsammlungen, auch aus dem europäischen Ausland, akquiriert werden, welche zahlreiche Spitzenstücke für Sammler präsentieren.
Für Liebhaber der asiatischen Kunst hält der gut bestückte Bereich eine feine chinesische Zisha-Teekanne des 18. Jahrhunderts mit Qianlong-Marke bereit. Die Kanne zeigt eine seltene Form sowie feinen Reliefdekor. Die Wandung ist mit Berg- und Flusslandschaften dekoriert, den Deckel zieren Kirschblüten (Limit 4.000,- €).
Einen Kontrast zu der flachen chinesischen Kanne aus brauner Keramik bildet ein seltener großer Elfenbeinhumpen. Das stattliche 28 cm hohe Gefäß wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland gefertigt. Die dekorative und sehr fein ausgeführte Schnitzerei zeigt Bacchanal-Szenen mit einer Vielzahl an Figuren. Nymphen, Satyrn und Silenen feiern ausgelassen mit Bechern und Trinkhörnern in den Händen und greifen so die Funktion des Trinkgefäßes auf. Der Henkel ist elegant als Putto mit Weintrauben sowie mit geschwungenen Akanthusblättern ausgearbeitet (Limit 5.000,- €).
Paul Gauguin (1848-1903), welcher vor allem durch seine Gemälde aus der Südsee bekannt ist, hatte sich vor seinen Karibik Reisen auch Motiven des städtischen Lebens gewidmet. Aus dieser Zeit stammt die Darstellung, der in Bronze ausgeführten Figur 'La petite Parisienne'. Die über einem felsartigen Sockel leicht abstrahierte Darstellung einer jungen Dame mit Hut wurde um 1881 ursprünglich in Holz ausgearbeitet. Die Bronzeausführung wurde von dem französischen Kunsthändler und Galerist Ambroise Vollard kurz nach dem Tod des Künstlers in Auftrag gegeben (Limit 3.000,- €).
Der Bereich der Altmeister brilliert mit hochkarätigen Gemälden aus privaten Sammlungen.
So stammt aus einer rheinländischen Privatsammlung ein wiederentdecktes Gemälde Joachim Beuckelaers (c. 1533 c. 1574). Die Darstellung der Frauen auf dem Weg zum Markt ist ein typisches Thema des Malers, welches er während der Lehre bei seinem Onkel Pieter Aertsen kennenlernte und später weiterentwickelte. Häufig bilden die genrehaften Marktszenen dabei eine Folie für biblische Hintergrundthemen. Das Gemälde besticht mit seinem reichen und fein ausgeführten Stillleben-Element mit Gemüse und Früchten und wird wohl als Allegorie der Elemente für die Erde stehen. (Limit 15.000,- €).
Im Gegensatz zu der reich ausgestatteten Szene Beuckelaers steht ein Landschaftsgemälde von Jan van Goyen (1596-1656). Das Gemälde einer französischen Privatsammlung ist ein Paradebeispiel der tonalen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts. Die im Werkverzeichnis von Hans-Ulrich Beck aufgeführte Landschaft mit der Ansicht auf Arnheim zeigt sich in einer bewusst begrenzten Palette aus Gelb-, Beige-, und Brauntönen mit wenigen blauen Akzenten. Auch die diagonale Perspektive im Vordergrund, welche gezielt einen Gegensatz zu der Waagerechten des Horizonts steht, ist ein typisches Element des Malers (Limit 20.000,- €).
Unter den Gemälden des 19. Jahrhunderts präsentiert ein Gemälde Friedrich Kallmorgens (1856-1924) eine dörfliche Idylle. Der Maler studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie sowie der Karlsruher Kunstschule und widmete sich überwiegend atmosphärischen Stimmungen, Stadtimpressionen und Szenen aus dem Alltagsleben. Das angebotene Gemälde zeigt eine beschauliche Straßenszene mit einem Orgelspieler, um welchen sich lauschende Kinder tummeln. Die skizzierende Pinselführung und der pastose Farbauftrag sind im Stil des französischen Impressionismus gehalten, welchem der Maler während seiner ausgeprägten Reisefreudigkeit begegnete (Limit 4.000,- €).
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