Kunsthaus Lempertz
Auktion Asiatische Kunst Juni 2017
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Auktion09.06.2017 - 18.06.2017
Lempertz hat, wie bereits angekündigt, seine Auktion Asiatische Kunst diesmal zweigeteilt. Die erste Partie mit Kunst aus Indien, Südostasien und Japan mit der „The Kolodotschko Collection of Netsuke V“ findet am 9. Juni zeitgleich mit der ‚Netsuke-Convention‘in Köln statt (6. – 10. Juni; Lempertz ist Mitveranstalter), der zweite Teil mit Kunst aus China und Tibet/Nepal wird am 18. Juni in Brüssel versteigert. Die Stadt selbst und ihre Nähe zu Metropolen wie Paris, London und Amsterdam legen einen solchen Schritt nahe. Die Höhepunkte dieser Auktion liegen beim chinesischen Porzellan (bis € 100.000) und den Skulpturen aus China (bis € 120.000).
In Brüssel werden auch orientalische Arbeiten aus alten belgischen Privatsammlungen versteigert. Die 35 Stücke reichen von der Antike (römische Provinzen) bis in das späte 19./frühe 20. Jh. im Iran (Lots 500 – 535, bis 8.000). Die Offerte indischer Kunst und die in einem eigenen Katalog präsentierten japanischen Netsuke sind von den Stücken aus mehreren Privatsammlungen geprägt.
CHINA
Eines der Spitzenstücke ist eine famille verte-Rouleauvase aus der Kangxi-Periode (1662 – 1722). Die 76 cm große Porzellanvase weist eine herausragende Provenienz auf: Vanderven & Vanderven Oriental Art, Niederlande; Lempertz Auction 850, Dez. 2003; Bernheimer Collection, München; Sotheby’s Monaco, 1992; Bernheimer Collection, München, 1990er; Bluett & Sons, London, 1979; Earl D. Vandekar, London, 1960er; Nijstad Antiquairs, Lochem, Niederlande, 1955; H.M. Knight Collection, Scheveningen, Niederlande, 1950er – zudem wurde sie im Museum Prinsenhof, Delft, Niederlande, 1955 ausgestellt. Das außergewöhnliche Stück ist mit 70/100.000 bewertet (Lot 1415).
Aus der Kangxi-Epoche stammt ebenfalls eine große famille verte-Schale mit einem Durch-messer von 55 cm. Sie kommt aus dem Besitz des amerikanischen Sammlerpaars Mr und Ms G. Winthrop Brown, Boston, ist mit der Sechszeichenmarke Chenghua versehen und trägt eine Taxe von 50/70.000 Lot 1410). 20/30.000 lautet der Schätzpreis für eine aus einer niederlän-dischen Sammlung stammende Große Yixing Deckelvase mit eiförmigem Körper der Kangxi-Periode mit einer Höhe von 34 cm (Lot 1346). Eine 83 cm große Blanc de chine-Guanyin-Figur trägt eine Taxe von 39/40.000 (Lot 1355), während eine seltene weißglasierte Platte mit eingeschnittenem anhua-Dekor aus der Qianlong-Periode (1735 – 1796) bei 15/20.000 liegt (Lot 1356).
Die Skulpturen dominiert mit 80/120.000 ein aus vergoldetem und lackiertem Holz gearbeiteter Gunayin im lalitasana-Sitz des 17./18. Jh. Lempertz hat vor ein paar Jahren bereits zwei vergleichbare Figuren sehr erfolgreich versteigert (Lot 1082). Ein aus einer niederländischen Privatsammlung eingelieferter bronzener und vergoldeter Buddha Shakyamuni im Meditationssitz aus dem 17./18. Jh. mit einer Größe H 34 cm kommt auf 30/40.000 (Lot 1078). 18/22.000 lautet die Taxe für eine farbig gefasste Holzskulptur der daoistischen Gottheit Mazu aus dem 18./19. Jh. (Lot 1083).
Aus der chinesischen Malerei ragt mit 21/22.000 eine Hängerolle von Zou Yigui (1686 – 1722) heraus (Lot 1094). Eine im 19./20. Jh. entstandene horizontale Hängerolle im Stil von Zhao Mengfu (1254 – 1322) kommt auf 10/15.000 (Lot 1086). Beachtenswert ist auch die Malerei der chinesischen Schule, die im traditionellen Stil Kolonialhäfen darstellt. Das Spitzenstück dieser Gruppe ist eine mit 27/30.000 bewertete, um 1850 von einem anonymen Maler gearbeitete Ansicht von Kanton (Lot 1126). Die Offerte wird von zehn Arbeiten moderner und zeitgenössischer chinesischer Künstler abgerundet (Lot 1146 – 1155).
Unter der breitgefächerten Offerte mit chinesischem Kunstgewerbe fallen ein paar sehr fein gearbeitete ruyi-Zepter auf, darunter ein prachtvolle Arbeit aus Jade der Qing-Dynastie mit sehr schönen Schnitzereien (Lot 1200, 10/15.000). Diese Taxe trägt auch eine ungewöhnlich große dunkelgrüne Jadeschnitzerei des Putuo-Berges aus dem 20. Jh. (Lot 1211). An einer Kamelien-Deckeldose aus rotem Schnitzlack aus der Ming-Zeit fällt die Provenienz auf: Sie stammt aus dem Nachlass Prof. Dr. Roger Goepper (1925 – 2011), dem ehemaligen Direktor des Museums für Ostasiatische Kunst in Köln (Lot 1262, 3/5.000). Bei 30/50.000 liegt ein aus der Qing-Zeit (18. Jh.) stammender 8,4 cm großer Nashornbecher mit einem Griff in Form von vier verschlungenen Regendrachen (Lot 1270). Bei 33/36.000 liegt ein bedeutendes vergoldetes und geschnitztes, 188,5 cm breites Paneel aus dem 19. Jh. (Lot 1304).
TIBET / NEPAL
Einer der Höhepunkte ist eine seltene, reichvergoldete und mit Halbedelsteinen verzierte Bronzefigur des Mahakala yab-yum. Die nur 9,5 cm große Figur aus der Malla-Periode (14./15. Jh.) ist mit 25/30.000 bewertet (Lot 1009). Bei je 10/12.000 liegen eine vergoldete Bronze des elfköpfigen Avalokiteshvara des 18./19. Jh. (Lot 1013) und eine Bronze-Figur des Manjushri (17./18. Jh., Lot 1000).
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Vorbesichtigung Brüssel 10. – 17. Juni