Auktionshaus Stahl
Auktion 'Kunst und Antiquitäten' November 2016
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Auktion26.11.2016
Ein Hauptwerk des ostpreußischen Malers Alfred Partikel ziert die November-Auktion des Auktionshauses Stahl. Das großformatige vierteilige Gemälde mit dem ‘Goldenen Zeitalter‘ wird mit 22.000 € aufgerufen. Der jahrzehntelang in einer deutschen Sammlung verborgene und ebenfalls sehr große ‘Heidebauer‘ von Fritz Mackensen geht mit 26.000 € an den Start. Die Hamburger Ausnahmekünstlerin Anita Rée ist gleich mit drei Werken vertreten, darunter der ‘Steineklopfer‘ für 7.000 € und die ‘Frau aus Kalabrien‘ für 4.000 €. Bertha Schrader lässt den Blick des Betrachters über einen Stadtrand schweifen, für das Gemälde im gesuchten pointilistischen Stil werden Gebote ab 4.800 € entgegengenommen. Für die an Renoir erinnernden Tulpen von Fritz Friedrichs werden 4.000 € verlangt, das ungewöhnliche Motiv einer Schmiede von Thomas Herbst ist mit 4.500 € taxiert.
Die umfangreiche Altmeister-Offerte wird angeführt von einem Blumenstilleben von Jean-Baptiste Monnoyer (10.000 €) und einem Johannes Hannot zugeschriebenen Tafelstilleben (12.000 €). Ein Maler aus dem Umreis des Melchior de Hondecoeter setzt Geflügel in Szene(4.800 €), ein Mitarbeiter der Werkstatt des François Boucher zeigt das Misslingen eines Experiments eines Nachwuchs-Alchimisten (4.000 €).
Der berühmteste unter den Namen des 19. Jhs. ist Adolph von Menzel, dessen Preise enorm im Aufwind sind. Die durchgearbeitete ‘Aufgestützte Hand‘ wird mit 9.000 € aufgerufen. Das sehr fein gemalte große Blumenstück von Hanne Hellesen beginnt mit 4.000 €, die typische Winterszenerie von Bohdan von Kleczynski soll 5.000 € kosten. Die Sammler haben die Wahl zwischen drei Gemälden von Carl Ludwig Jessen, darunter die ‘Rast bei der Ernte‘ (6.000 €).
Der österreichische Maler Ernst Huber schuf nach einer ausgedehnten Südamerika-Reise 1938/39 einen Zyklus von Ansichten, der jetzt bei Stahl versteigert wird. Besonders eindrucksvoll ist die Ansicht der peruanischen Stadt Arequipa mit dem Vulkan Misti im Hintergrund (4.000 €).
Aus einer kleinen Sammlung kanadischer Kunst ragen die sehr große Fotografie ‘Eating Italian‘ des Rockstars und Fotografen Bryan Adams (4.800 €) und die Schlittenfahrt von Frederick Simpson Coburn hervor (4.500 €). Auch für die Marinesammler gibt es wieder ein gutes Angebot, darunter das besonders schöne Schiff ‘Obotrita‘ von Johannes Holst (4.800 €).
Bei den norddeutschen Malern wird eine großformatige Landschaft mit ‘Kartoffelfeuer‘ von Paul Müller-Kaempff (5.800 €) die Aufmerksamkeit ebenso auf sich ziehen wie der Blick auf den Kieler Hafen von Carl Saltzmann (4.000 €). Eine umfangreiche Hamburger Sammlung Marinemaler besticht durch große Künstlernamen und außergewöhnliche Motive: Éugen Vavasseur lässt den Betrachter über das Deck eines französischen Torpedobootes schweifen (3.800 €), und Johannes Holsts ‘Obotrita‘ wiegt sich in schwerer See (4.800 €).
Seltene Fayencen aus einstmals prominenten Sammlungen kommen im Keramik-Bereich zum Aufruf: Ehemals in der bedeutenden Fayence-Sammlung Igo Levi, die 1962 in München versteigert wurde, befand sich ein seltenes Ansbacher Schwenkkännchen von 1735, das jetzt zum Ruf von 2.500 € wieder auf den Markt kommt. Aus norddeutschem Privatbesitz stammt ein früher Majolika-Tondino (88254), Deruta von 1525, der sich einst in der Sammlung Adolf von Beckeraths befand, der zu den bedeutendsten Kunstsammlern im Deutschen Kaiserreich zählte (Aufruf 1.500 €). Zu erwähnen sind schließlich auch ein paar seltener großer Ansbacher Flötenvasen mit Chinoiseriedekor, um 1730 (Aufruf 2.200 €). Sie stammen aus süddeutschem Privatbesitz und wurden in den 1980er Jahren noch mit einem Vielfachen ihres heutigen Limitpreises bewertet.
Unter den Porzellanen des 18. Jahrhunderts dominiert eine bedeutende Augustus-Rex-Balustervase, Meissen, um 1740, mit Höroldt-Chinoiserien, für die mindestens 25.000 € investiert werden müssen. Sehr selten ist auch eine kleine Meissener Sake-Flasche mit ‚Gelbem Tiger‘, die gemäß ihrer Marke aus der ehemaligen Königlichen Hof-Konditorei Meissen stammt und um 1730/35 entstanden sein dürfte Für sie muss der Meissen-Sammler mindestens 3.000 € bieten. Eine frühe Deckelterrine mit Kakiemon-Dekor und Fischgriffen liegt bei 5.500 € im Aufruf, ein 11-teiliges Kaffeeservice mit charmanten bukolischen Szenen, Meissen um 1765, kostet mindestens 1.800 €.
Das moderne Kunstgewerbe ist vertreten durch ein umfangreiches Speise- und Kaffeeservice mit blauem Schraffur-Dekor, das Gerhard Richter 1992 für die Kölner Edition ‚Obelisco‘ entwarf (Limitpreis 2.500 €). Den Sammler von Rosenthal-Objekten aus der Studio-Linie wird eine Sammlung von Masken und Objekten begeistern, die nach Entwürfen von Otmar Alt, Gilbert Portanier, Salomé, Andreas von Weizsäcker oder Paul Wunderlich entstanden. Die Aufrufpreise liegen zwischen 600 und 1.000 €.
Die französische Bildhauerin und Malerin Niki de Saint Phalle, deren Werk im Sprengel-Museum Hannover derzeit eine große Retrospektive gewidmet ist, ist bei STAHL mit einer wunderbaren Polyester-Version der ‚La baigneuse ou Nana de Berlin‘ vertreten, die 1973 in einer Kooperation des Zeit-Magazins und der Propyläen Refaktur Berlin entstand (Aufruf 7.500 €).
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Der deutsch-französische Krieg beeinflusst natürlich auch das künstlerische Leben...
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26.11.2016Auktion »
Vorbesichtigung zur Auktion am 26. November 2016
19. BIS 25. NOVEMBER 2016
Samstag 19. November 10.00 bis 14.00 Uhr
Montag - Donnerstag 21. - 24. November 10.00 bis 18.00 Uhr
Freitag 25. November 10.00 bis 14.00 Uhr