Auktionshaus Heickmann
Altes und Neues – Herbstauktion 2016
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Auktion17.09.2016
Am 17. September lädt das Chemnitzer Auktionshaus Heickmann zur Herbstauktion und wartet mit etlichen Überraschungen auf. Die Ausstellungsräume sind verändert und versprechen neue Entdeckungen. Und Schönes gibt es zu entdecken: zahlreichen Gold- und Platinschmuck, so z. B. ein elegant gestaltetes Jugendstil-Collier mit einkarätigem Brillanten (Limit 1.800 €), das mit weiterem Brillantbesatz zum Glanzstück der Abendgarderobe gereicht. Oder ein reiches Porzellan- und Silberangebot, das zur Tafelzier oder als Vitrinenstück zur Augenweide wird.
Neu ist die Sparte "Moderne Kunst", die am Auktionstag ab 18:15 Uhr aufgerufen wird. Nach einigen Sonderauktionen zu diesem Thema haben wir uns entschlossen, der Nachfrage entsprechend die Rubik als festen Bestandteil in unsere Auktionen zu integrieren. Sie beinhaltet Kunst ab 1945 und wird, wie bei den letzten Sonderauktionen zu diesem Thema, in den oberen Räumlichkeiten unseres Hauses separat präsentiert.
Hervorstechend im Bereich Gemälde ist das großformatige Werk "Im Palmengarten" von Johannes Vahldiek (1.500 €). Es gibt den Blick frei auf das weitläufige Innere eines Gewächshauses, zwei Damen in zart gerüschten Belle-Epoque-Kleidern sitzen lesend auf einer Bank, die wilhelminische Bogenarchitektur ist lichtdurchflutet und erhellt die großen, grün schimmernden Pflanzen. Man spürt förmlich die frische und duftige Atmosphäre der exotischen Flora, gleichzeitig schweift der Blick andächtig durch den kathedralartigen Bau. Der opulente Goldstuckrahmen, der dem Werk eine Gesamtgröße von 154 x 144 cm gibt, ist diesem Glanzstück der Malerei nur allzu angemessen. Ein feines Aquarell, in zarten Tönen ein junges Mädchen mit Hut abbildend, wurde in den 1920-er Jahren von dem Deutschböhmen Otto Theodor W. Stein geschaffen (450 €). Er war Mitbegründer der Neuen Münchener Sezession und erlebte in Chemnitz seine fruchtbarsten Jahre, bis er 1935 Deutschland verlassen musste. Wenngleich das Oeuvre des Künstlers gut erforscht ist und mit feinsten Arbeiten aufwartet, gilt Otto Stein auf dem Kunstmarkt als Geheimtipp. Lassen Sie es sich daher nicht entgehen! Von einem ähnlich feinen, bezaubernden Ausdruck ist die Landschaft von Willy Kriegel, eine Mischtechnik auf Hartfaser (1.200 €). Hauptsächlich in Weiß, Grün und Blau gehalten ist der hügeligen Landschaft etwas Mystisches, Entrücktes inne. 1901 in Dresden geboren, gehörte Kriegel als Kokoschka-Schüler und Dix-Freund zu den Akteuren der Dresdener Neuen Sachlichkeit. Seine feinen Gemälde und Zeichnungen gelten als Schmäckerchen auf dem Kunstmarkt.
Mit Feingefühl und gestalterischem Talent ist der "Junge Löwe" geformt, den niemand geringerer als August Gaul für die Meissener Manufaktur schuf (1.500 €). Ursprünglich 1916 als Bronzeplastik konzipiert, setzte die Porzellanmanufaktur das Löwenkind ab 1922 weiß glasiert oder aber in Böttgersteinzeug um. Das Tierjunge ruht auf einer vierseitigen Sockelplatte, schaut entspannt vor sich und wirkt, als wäre es bereit, sich jederzeit – aber nach Löwenart ganz gemächlich – zu erheben. Die Ausformung, die zur Versteigerung steht, stammt aus der Pfeifferzeit und wurde damit kurz nach der Modellübernahme gefertigt. Ein insgesamt überaus seltenes Stück!
Vom Zauber des französischen Jugendstils spricht der zweietagige Serviertisch "Clematites" von Louis Majorelle um 1905 (750 €). Anders als die deutschen Jugendstil-Künstler, die sich stärker dem linearen, geometrischen Dekor verschrieben und früh über Funktionalismus und Serienproduktion nachdachten, verblieben die Franzosen bei ihren luxuriösen, floral verzierten Formen. Sie stellten überaus reizvolle Einzelstücke her, die mit großem Aufwand und herausragendem handwerklichem Können gefertigt wurden. Diesen Luxusgedanken und "joie de vivre" versprüht auch der Majorelle-Tisch mit sorgsam eingelegten Blütenstengeln und passend gestalteten Bronzegriffen.
Aber auch ältere Kunst und damit klassische Antiquitäten sind im Angebot, welche sowohl als solitärer Eyecatcher in einer gänzlich anders gestalteten Einrichtung oder als Ergänzung in einer bestehenden Sammlung die Herzen höher schlagen lassen. Genannt seien ein wohl Mainzer Tabernakelschrank aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, ausgestattet mit raffinierten Schüben und Geheimfächern, mit seinem Ansatzpreis von 8.500 € äußerst günstig limitiert. Welche Bedeutung das feierliche Anstoßen und Trinken in der Spätrenaissance und im Barock hatte, zeigt der prunkvolle Hochzeitsbecher (7.500 €). Die Form des Trinkgeräts entstammt dem 16. Jahrhundert, wo auf vielfältige und oft scherzhafte Weise der Willkommens- oder Glückwunschtrunk zelebriert wurde. Bei dem aus teils vergoldetem Silber getriebenen Hochzeitsbecher wurden beide Gefäße befüllt. Zuerst trank der Bräutigam aus dem Rock, was bei der Größe der dargestellten Figur (die Gesamthöhe beträgt fast fünfzig Zentimeter) eine stattliche Trinkmenge bedeutete. Dann musste die Braut aus dem beweglichen Gefäß, das über dem Kopf der Figur angebracht war, trinken. Wenn etwas verschüttet wurde, war das Gelächter groß, wenn alles getrunken war, der Jubel gewaltig. Das vorliegende Trinkgefäß ist eine überaus feine Nachformung des Historismus. Hier bewiesen Hanauer Silberschmiede, dass sie es mit jeder noch so komplexen Form und Verzierungsart aufnehmen konnten – ein Paradebeispiel für die hohe Kunstfertigkeit des späten 19. Jahrhunderts.
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Masaccio begründet mit seinem Trinitätsfresko "Die Heilige Dreifaltigkeit"...
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17.09.2016Auktion »
Datum 17.09.2016, 10:00 Uhr
Besichtigung 10.-13.09.: 10-18 Uhr, 14.09.: 10-20 Uhr