Allgäuer Auktionshaus
Frühjahrsauktion-Auktion vom April 2016
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Auktion08.04.2016 - 09.04.2016
Über 2400 Objekte aus verschiedenen Jahrhunderten stehen in der Frühjahrs-Auktion am 8. und 9. April 2016 im Allgäuer Auktionshaus Kühling auf dem Versteigerungsprogramm. Aus den unterschiedlichen Rubriken und Kategorien wie Gemälde, graphische Arbeiten, Aquarelle, Pastelle, religiöse Kunst und Skulpturen werden qualitativ hochwertige Werke angeboten. Auch Sammler und Liebhaber von Porzellan-, Keramik-, Glas- und Silberobjekten sowie von Spielzeug, Schmuck, antiken Möbeln und Teppichen finden bei der Auktion ein breites Warensortiment vor.
Aus der Rubrik der Zeichnungen, Aquarelle und Pastelle ist mit dem "Blick auf Meran" ein Aquarell/Gouache von Edward Theodore Compton zu nennen. Vom Standpunkt des Malers aus, geht der Blick zunächst rechterhand zum Schloss Tirol und von dieser Anhöhe mit Weinberg schließlich auf Meran bis ins Etschtal hinein, das von der Etsch durchzogen wird. Compton, auch bekannt für seine Skizzen und Gemälde aus der Hochgebirgswelt, die er selbst als Bergsteiger erlebt und erklommen hat, zeigt hier eine naturgetreue südtiroler Landschaftsdarstellung. Als Bergmaler hat er damit den Schritt von einer romantischen Wiedergabe der Gebirgs- und Alpenregion hin zu einer realistischen Darstellungsweise bereits vollzogen. Dies ist eine Entwicklung, die sich im Zuge der fortschreitenden Erschließung und Erlebbarkeit der Bergwelt seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch in der Malerei niedergeschlagen hat. Comptons direkt vor der Natur entstandener "Blick auf Meran" kann zum Mindestgebot von 700 € ersteigert werden. Eine Federzeichnung in blauer Tinte von Marc Chagall, die sich auf einem Plakat zu einer Ausstellung zu den von ihm entworfenen und ausgeführten Glasfenstern für die Kathedrale in Metz befindet, wird zu einem Limitpreis von 2.500 € in der Auktion angeboten. Der französische Künstler jüdisch-russischer Herkunft hat sich auf dem Plakat für die Ausstellung vom 22. Mai bis 15. September 1964 im Musée des Beaux-Arts in Rouen mit einem Selbstportrait verewigt und dieses "Brigitte und Charles" gewidmet, womit das Künstler-Ehepaar Brigitte Simon und Charles Marq gemeint ist. Brigitte Simon ist die Tochter des Glasmeisters Jaques Simon, in Zusammenarbeit mit dessen Werkstatt Marc Chagall die Glasfenster in Metz verwirklichte. Brigitte Simon und Charles Marq sind und waren selbst in der Glaskunst tätig. Mit einer Bleistift-/Kreidezeichnung ist desweiteren der kolumbianische Künstler Fernando Botero vertreten. Boteros Figuren, auch in Skulptur und Plastik, sind von fülliger und voluminöser Gestalt, wobei seine figuralen Motive ein breites Spektrum aufweisen. Zirkusleute, Geistliche und Klosterschwestern, Musiker und Toreros treten auf seinen Bildern und Werken auf. Zu letzterem Themengebiet gehört die in Bleistift und Kreide auf rötlich gesprenkeltem Papier ausgeführte Zeichnung "Bullfight" (41 x 56 cm). Sowohl der Stier als auch der Torero weisen runde und üppige Formen auf. Sie befinden sich als Protagonisten im Bildvordergrund, das Publikum in der Arena ist nur in Form von kleinen Kreisen angedeutet. Boteros Stierkampfszene kommt zum Startpreis von 8.000 € unter den Hammer.
Zu den Hauptwerken unter den Gemälden zählt ein Damenportrait des aus München stammenden und zunächst dort tätigen Malers Louis Neustätter. Nach seinen Studienreisen nach Frankreich und Italien geht er ab 1854 für die folgenden 10 Jahre nach Wien und widmet sich dort überwiegend der Portraitmalerei. Mit der Datierung 1860 fällt auch die Entstehung des Gemäldes "Portrait einer eleganten Dame mit Rose im weißen Umhang" in diese Zeit. Neben der anmutigen Dame ist auf dem Bild auch die Ausführung des Gold- und Silberbrokatstoffes auffällig. Diese Art Hintergrundgestaltung mit wertvollen Stoffen und Materialien findet sich bereits ab dem 15. Jahrhundert auf religiösen Gemälden als Alternative zum Goldhintergrund, um die Besonderheit der dargestellten Person bzw. Heiligendarstellung zu kennzeichnen. Mit dem Brokatstoff beabsichtigte Neustätter vermutlich, die Bedeutung der portraitierten Dame in besonderer Weise hervorzuheben. Bei diesem Gemälde liegt der Startpreis bei 800 €.
Der gebürtige Frankfurter Maler Carl Morgenstern präsentiert sich in der Auktion mit der Ölstudie "Die Schleuse der Dammwiese am Rebstöcker Wald bei Frankfurt". Nach einem Aufenthalt in München und Studienreisen nach Italien in seinen frühen Jahren als Maler, kehrt er im Jahr 1837 nach Frankfurt zurück, wo er sich, abgesehen von weiteren Reisen, auch endgültig niederlässt. Die Studie, die zum Mindestgebot von 1.500 € zum Aufruf kommt, ist somit ein Motiv aus Morgensterns heimatlicher Gegend. Auf dem Versteigerungsprogramm steht auch eine Landschaftsszene von Camille Jean Baptiste Corot. Corot war Mitglied der Schule von Barbizon, die Künstlergruppierung um Théodore Rousseau, die sich im Wald von Fontainebleau den Studien direkt vor und nach der Natur widmete und damit die Entwicklung der Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert maßgeblich beeinflusste. Corots "Flusslandschaft mit Fischer im Boot" zeigt ein Landschaftsmotiv bei gedämpftem Licht und wird zu einem Limitpreis von 4.500 € angeboten.
Mit einer winterlichen Szene ist der Autodidakt Anton Windmaier vertreten. Auf dem Ölgemälde "Dorf in weiter Winterlandschaft mit Personen auf dem Eis" arbeitet Windmaier flächig mit breit gesetzten Pinselstrichen. Mit der bereits niedrig am Horizont stehenden Sonne und der vorherrschenden bläulich-grauen und violetten Farbgebung im Bild, kündigt sich bereits der Abend dieses Wintertags an. Wie schon auf zahlreiche seiner Künstlergenossen, hatte in dieser Zeit vor allem die Dachauer Gegend eine große Anziehungskraft auf Windmaier, woher vermutlich auch das Motiv dieses Gemäldes stammt, welches zum Mindestgebot von 1.800 € ersteigert werden kann.
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Laut dem Kunstmarkthistoriker Gerald Reitinger (1970), gehörte Rembrandt zu den...
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08.04.2016 - 09.04.2016Auktion »
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