Militär
Herbstauktion der Hermann Historica 2015
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Auktion27.10.2015 - 07.11.2015
Ausgewählte Belege aus Antike und Mittelalter, einzigartige phaleristische Sensationen und einmalige Erinnerungsstücke europäischer Herrscherhöfe bestechen in der 71. Auktion des Spezialauktionshauses.
München, 20.08.2015 – Mit gewohnt großer und qualitätsvoller Offerte an Kostbarkeiten aus vielen Zeiten und Regionen eröffnet am 27. Oktober die diesjährige Herbstauktion der Hermann Historica oHG in München. Bis zum 07. November kommen rund 7300 teils einzigartige Sammlerobjekte aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden sowie historische und militärgeschichtliche Objekte – zum Aufruf.
Antiken
Wahre Raritäten finden sich erneut im Angebot der frühen Bronzehelme. So ein Meisterwerk der archaischen Schmiedekunst in exzellentem Zustand, ein urnenfeldzeitlicher Kammhelm aus Bronze, der im zwölften bis elften Jahrhundert vor Christus gearbeitet wurde. Aus zwei separaten Blechen geschnitten, zusammengefügt und in die gewünschte Form getrieben, ist die Kalotte mit dem für diesen Helmtypus charakteristischen breiten Kamm durch Umbörtelung der Kanten an einer Seite geschlossen. Seltenheit und Erhaltung finden ihren Niederschlag im Preis und so kann der spätbronzezeitliche Helm ab 28.000 Euro ersteigert werden. Sehr schön auch, ein chalkidischer Bronzehelm aus dem vierten Jahrhundert vor Christus mit hoher Kalotte, Wangenschirmen, kurzem Nasal und typischen Hochreliefen zur Rahmung über den Augenausschnitten, der auf 18.000 Euro taxiert ist. Unwesentlich früher, im fünften bis vierten Jahrhundert vor Christus, wurde in Apulien der pseudokorinthische Bronzehelm gearbeitet, der für die berühmte Sammlung Axel Guttmann belegt ist und nun mit 14.000 Euro aufgerufen wird. Der vollständig geschlossene Helm mit profilierter Stirn und Augenbrauen sowie umlaufendem Dekor aus feinem Fischgrätmuster, zeigt sich in einer ungewöhnlich eleganten Form und hervorragender Erhaltung.
Mit gleicher Provenienz und ebenfalls verziert mit Fischgrätmuster an Griff und nierenförmigem Knauf, wird ein überaus seltenes Schwert der Nordischen Bronzezeit aus dem neunten Jahrhundert vor Christus ab 8.000 Euro versteigert. Aus ebendieser Zeit und nicht minder ansprechend ist das Prachtexemplar eines nahezu perfekt erhaltenen, bronzezeitlichen Vollgriffschwerts vom Typ Mörigen. Mindestens 10.000 Euro muss diese außergewöhnliche Blankwaffe mit gegossenem Griff aus der späten Bronzezeit einem neuen Besitzer wert sein.
Eines der Highlights des Antiken-Kataloges ist mit einer Taxe von 35.000 Euro der vollständig erhaltene, römische Marmorgrabstein mit detailreicher Darstellung eines bewaffneten Mannes aus dem dritten Jahrhundert nach Christus. Tracht, Frisur und Stil weisen auf eine Herkunft aus den Provinzen des kleinasiatischen Mittelmeerraumes, die griechische Grabinschrift auf die Identität des Verstorbenen und seines Gönners. Lässt der erste Blick auf das Relief eine Vielzahl von militärischen Elementen in der Ausrüstung erkennen, zeigen andere eher prachtvolle und exaltierte Einzelheiten, dass es sich nicht um einen Soldaten handeln kann. Die Vermutung liegt nahe, hier den Grabstein eines "venators", eines professionellen Jägers, der bei Tierhatzen in der Arena auftrat, zu sehen. Hochverehrt und doch verfemt, konnte die Annäherung an die militärischen Ehren das Ansehen des Toten für die Nachwelt heben.
Kunsthandwerk
Kostbare, aufwändig gearbeitete Wunderkammerobjekte stehen auch in diesem Herbst wieder im Kapitel des Kunsthandwerks zur Versteigerung. So eine signierte, reich vergoldete und gravierte Michel Mann-Miniaturkassette, die mit schönem zeitgenössischen Dekor besticht und um 1600 in Nürnberg gefertigt wurde. In bester Erhaltung zeigt das bedeutende Kästchen auf dem Deckel Darstellungen von Maria mit Josef und auf den Wandungen Apostel-Portraits. Dieses zierliche Kleinod mit den Maßen 4,5 x 7,2 x 5 cm und in herausragender handwerklicher Qualität, muss einem Bieter dann auch schon mindestens 7.500 Euro wert sein. Bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstand ein silberner Doppelbecher, Startpreis 4.500 Euro, der aus zwei passgenau gearbeiteten Trinkschalen besteht, welche zu einem Deckelgefäß zusammengesetzt werden können. Verziert mit Perlfries und gravierten Plaketten finden sich Vergleichsstücke zu diesem sehr frühen Beispiel eines gotischen Doppelscheuers unter anderem im Metropolitan Museum of Art in New York. Komplettiert wird das Angebot durch eine reiche Offerte an Kriegskassen, im Aufruf zwischen 1.400 und 2.800 Euro, und feinste Schnitzarbeiten, wie die aus dem Umfeld des Haus- und Hofbildhauers der bayerischen Kurfürsten, Simon Troger (1693 - 1768), stammende Figur eines römischen Kriegers aus Elfenbein und Holz, welche ab 4.500 Euro ersteigert werden kann.
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Viewing times: October 20th - October 23rd, October 26th and October 31st between 2pm and 6pm and November 3rd between 6pm and 9pm