Ernst Ferdinand Oehme
342. Auktion „Alte Kunst“ am 14. November 2014
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Auktion14.11.2014
Auftakt mit spektakulären Entdeckungen
Die Highlights der Alten Kunst versprechen einen spektakulären Auftakt im neuen Auktionshaus von Van Ham. Die größte Sensation ist das Marientondo von Sandro Botticelli und seiner Werkstatt, das nicht nur durch seine kunsthistorische Bedeutung und seinen originalen Zustand beeindruckt. Bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts taucht ein verschollenes Hauptwerk des Dresdner Romantikers Ernst Ferdinand Oehme wieder auf. Zudem liefern Raden Saleh Ben Jaggia und Félix Ziem exotische Szenerien aus Istanbul und Indonesien.
Gemälde Alter Meister
Die große kunsthistorische Bedeutung und seine bewegte Geschichte machen das Tondo „Madonna mit Kind, Johannes dem Täufer und einem Engel“ von Sandro Botticelli und seiner Werkstatt zum glanzvollen Höhepunkt in der Herbstauktion der Alten Kunst (Schätzpreis: € 260.000 – 300.000). Das wertvolle Marientondo war ehemals Teil der umfangreichen jüdischen Sammlung Nardus, aus der es 1942 von den Nazis beschlagnahmt und 1943 bei Lempertz verkauft wurde. Die Erbin des Gemäldes ahnte vermutlich nichts von der problematischen Geschichte des Bildes. Nach ihrem Tod wurde das Tondo bei Van Ham eingeliefert, woraufhin das Kölner Auktionshaus eine Einigung zwischen den Parteien herbeiführen konnte. Dass solch ein bedeutendes Werk auf dem deutschen Auktionsmarkt auftaucht, ist, ebenso wie der ausgezeichnete, originale Zustand, eine absolute Seltenheit. Anhand der technischen Analyse wurden zudem Arbeitsabläufe und Techniken des toskanischen Meisters in seiner Werkstatt deutlich. Gaudenz Freuler, Verfasser des Gutachtens zu dem Tondo, schreibt„…Die Wiederentdeckung des vorliegenden Renaissance Tondos aus rheinischem Privatbesitz eröffnet uns einen faszinierenden Einblick in die rege Aktivität einer der erfolgreichsten Malerwerkstätten der florentinischen Renaissance, jene Sandro Botticellis…“. Bitte beachten Sie die separate Pressemeldung zu dem Tondo Sandro Botticellis und Werkstatt.
Neben diesem außergewöhnlichen Meisterwerk des 15. Jahrhunderts tauchen weitere spannende Altmeistergemälde in der Auktion auf. Für die Kölner Stadtgeschichte besonders interessant ist das Triptychon mit Stifterporträts von Bartholomäus Bruyn d.J. aus einer rheinischen Privatsammlung (Schätzpreis: € 15.000 – 20.000). Die dargestellten Stifter, Ratsherren und Richter des ausgehenden 16. Jahrhunderts waren Zeitgenossen und Bekannte des Kölner Chronisten Hermann von Weinsberg. Vor allem mit Anna von Niel, dargestellt auf der rechten Tafel, war Weinsberg besonders verbunden. Ein weiteres Highlight unter den Altmeistern ist die Darstellung „Maria Lactans auf der Mondsichel“ aus dem Umkreis des Meisters der Magdalenenlegende (Schätzpreis: € 35.000 – 40.000) aus einer nordrheinwestfälischen Privatsammlung. Die feine Malerei auf einer Eichentafel entstand um 1485/90.
Gemälde des 19. Jahrhunderts
Bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts wartet Van Ham mit einer spektakulären Wiederentdeckung auf. Das verschollene Gemälde „Bergkapelle im Winter“ von Ernst Ferdinand Oehme wurde dem Kunstberater Sascha Tyrra angeboten, der die kunsthistorische Sensation schnell erkannte. Durch seine intensive Recherche und die produktive Zusammenarbeit mit den Experten von Van Ham kann das Werk nun als eines der Highlights der Herbstauktion angeboten werden (Schätzpreis: € 60.000 – 80.000). „ Das Gemälde „Bergkapelle im Winter“ ist ein Hauptwerk des Künstlers aus dessen fruchtbarster Schaffenszeit“ schreibt Hans Joachim Neidhardt in seinem Gutachten. „Zugleich markiert es einen Höhepunkt der Malerei der deutschen Spätromantik. Im gleichen Jahr 1842 malte Ludwig Richter das große Bild „Abendandacht“ und Moritz von Schwind ein Jahr später „Der Ritt Kunos von Falkenstein“ – beide im Museum der bildenden Künste Leipzig. Carl Spitzwegs bekanntestes Bild „Der arme Poet“ (1835) war wenige Jahre zuvor entstanden. Mit der „Bergkapelle im Winter“ gesellt sich Oehme zu dieser Troika.“ Als weiteres Werk der Dresdner Schule kommt Johan Christian Clausen Dahls „Grotte am Posilipp bei Mondschein“ zum Aufruf (Schätzpreis: € 20.000 – 22.000). „Die temperamentvolle Malerei und die grandiose Szenerie, in der Naturgewalt, Verfall einstiger Menschenmacht und dürftiges Alltagsdasein sich begegnen, lassen sich mühelos in das Werk von Johan Christian Clausen Dahl einordnen“, schreibt Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan. Zudem liefert Gotthard Kühl eine Ansicht Dresdens. Die lichtdurchflutete Szene lenkt den Blick auf die Kreuzkirche am Dresdner Altmarkt (Schätzpreis: € 15.000 – 20.000).
Einen weiteren Höhepunkt bildet die umfangreiche, mittelrheinische Sammlung Clemens Stinner, bestehend aus rund 70 Gemälden des französischen Impressionismus. Diese Sammlung wird in einem Sonderkatalog präsentiert und beinhaltet u.a. spannende Werke von Gustave Loiseau, Charles François Daubigny und Jules Achille Noël. Als Hauptwerk in dieser attraktiven Kollektion gilt Félix Ziems „Segler auf dem Bosporus vor Istanbul“ (Schätzpreis: € 100.000 – 120.000). Die Szene, mit der Hagia Sophia im Hintergrund, gehört zu den bedeutendsten Werken mit orientalischem Motiv des Künstlers.
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