LONDON
Neue Spezialauktion für Dekorative Kunst
LONDON. Am 3. Juni 2015 wird das britische Auktionshaus Bonhams eine neue Spezialauktion zum Thema Dekorative Kunst durchführen. Im Angebot sind Möbel, Skulpturen, Kunsthandwerk, ausgesuchte britische Keramik, britische und koloniale Silberwaren sowie Porträtminiaturen.
Die Auktion findet unter dem Titel 'Britain: Defining the Interior' im Hauptgebäude in der New Bond Street statt. Sie wird koordiniert von den Spezialisten Fergus Lyons, Leiter der Sparte Möbel, und Michael Moorcroft, Leiter der Sparte Silber.
"Diese neue Auktion bietet einen Querschnitt vom Besten, das die Dekorative Kunst aus Britannien zu bieten hat", erklärt Michael Moorcroft. "Sie ist eine einmalige Gelegenheit für Sammler und Designer, verschiedene Objekte in neuem Bezug und im größeren Kontext zu sehen. Für die Abbildungen im Katalog sind die Gegenstände eigens arrangiert worden, damit sie ihre ganze Schönheit entfalten können".
Ein bedeutendes Möbel-Ensemble aus geschnitztem Mahagoni, welches William und John Gordon (1760-1770) zugeschrieben wird und aus der späteren Chippendale-Periode stammt, wurde im passenden Interieur fotografiert, was seine Wirkung eindrucksvoll unterstreicht. Das Paar George-III-Armlehnsessel ist auf 280.000 bis 410.000 € geschätzt (umgerechnet 200.000/300.000 Pfund), das George-III-Sofa auf 110.000 bis 170.000 € (80.000/120.000 Pfund). "Das Ensemble verkörpert den Höhepunkt der englischen Möbelkunst des 18. Jahrhunderts und befand sich einst in der Sammlung Jules Stein. Stein war Mitbegründer der MCA Records", sagt Sally Stratton aus der Möbel-Abteilung.
Die Keramik-Abteilung wartet mit wichtigen Entdeckungen auf. Zwei Teller aus Staffordshire mit Schlickermalerei von Thomas Toft (ca. 1680/1700) beziehungsweise Ralph Simson (ca. 1675/90) sind zwischen 48.000 und 69.000 € angesetzt (35.000/50.000 Pfund). Ein blauweiß dekorierter Keramik-Humpen aus London, vermutlich einer von zweien, die - wie die Inschrift vermuten läßt - 1663 zum Anstossen für ein Brautpaar gedacht waren, soll 55.000 bis 69.000 € bringen (40.000/50.000 Pfund). Diese Meisterstücke der frühen Töpferkunst waren seit über einem Jahrhundert nicht auf dem Markt. Ein Swansea-Set von Servierschalen aus dem Jahr 1806, dessen Kartuschenfelder mit einer Menagerie von exotischen Tieren bemalt sind - darunter ein Tiger und andere Großkatzen, ein Hirschferkel, ein Känguru und eine Nilgauantilope - wird auf 14.000 bis 21.000 € geschätzt (10.000/15.000 Pfund). Passende Teller sind in separaten Losnummern zusammengefasst.
John Sandon, Leiter der Abteilung Keramik: "Diese Stücken vereinen in sich alles, was ich an früher britischer Keramik schätze. Sie gehören zu feinsten Volkskunst, die Britannien hervorgebracht hat".
Zu den bemerkenswerten Silber-Objekten gehört ein George-III-Tafelaufsatz in Form eines Tempietto oder Rundtempels, der 1802 in London von Joseph Preedy gefertigt wurde (Schätzpreis 69.000/96.000 € bzw. 50.000/70.000 Pfund). Ebenso kommt ein George-III-Heißwasserkrug im klassizistischen Adam-Stil zum Aufruf, der nahezu identisch mit einem Krug aus dem Victoria and Albert Museum ist; er befand sich einst im Besitz des Marquis von Bristol (Schätzpreis 11.000/17.000 € oder 8.000/12.000 Pfund).
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