Zeller Auktionen
116. Int. Bodensee-Kunstauktion, Auktionshaus Zeller in Lindau 2013
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Auktion11.04.2013 - 13.04.2013
Im Freudentaumel zwischen erfolgreicher Papstwahl und österlichen Auferstehungsfestivitäten melden auch wir uns zurück und frohlocken „Alleluia, habemus thesaurum artis“*! Betrachtet man die Mehrzahl der Schlagzeilen dieser Tage, scheint Latein das neue Esperanto zu sein. [K]ein Wunder in Zeiten, in denen das Dschungelcamp für den Grimme-Preis vorgeschlagen wird …
Im Bereich der religiösen Malerei erwarten den Liebhaber christlicher Kunst einzigartige Schätze. So findet sich ein Hl. Martin (Ausrufnummer 488, Limit 7.500 Euro) im Begriff, mit dem bedeutungsperspektivisch zwergenhaft dargestellten Bettler zu seinen Füßen, ein Stück des raumfüllenden Mantels zu teilen. Ursprünglich wohl als Teil eines prächtigen Altarretabels gedacht, ist die ursprüngliche Funktion heute nur mehr an der rückseitigen Bearbeitung erkennbar. Stilistisch wird das Tafelbild der Ulmer Zeitblom-Werkstatt zugeordnet und um 1500 datiert. Carl Bökers großformatiges Frühlingsbild mit dem Titel „Am Wegkreuz“ (Ausrufnummer 530, Limit 8.800 Euro) verbindet das religiöse Thema aufs köstlichste mit der romantisierenden Genremalerei der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Leicht aus der Mittelachse verrückt, verweilen während der alljährlichen Fronleichnamsprozession vor prächtiger Gebirgslandschaft drei Kinder an einem Marterl, um ihre Gebete an den Gekreuzigten zu richten. Entzückend! Wem essbarer Zuckerguss lieber ist, der erfreut sich an der Darstellung des 1841 datierten „Lieben Augustins, der in der Pestgrube erwacht“ (Ausrufnummer 529, Limit 5.500 Euro). Als Meister dieser atmosphärischen Schilderung mit zahlreichen Statisten und Blick auf den Wiener Stephansdom zeichnet der Waldmüller-Schüler Adam Brenner (1800 – Wien – 1891) verantwortlich.
Dass in der bevorstehenden Aprilauktion eine höfische Präsentationsdose des Königs Ferdinand I. von Bulgarien (Ausrufnummer 2156, Limit 28.000 Euro) zum Aufruf gelangt, während das bulgarische Volk gerade den Aufstand probt, entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie und verdeutlicht gleichzeitig die Größe des einstigen Reiches, welches durch den deutschen Prinzen Ferdinand zu Sachsen-Coburg 1908 in die Unabhängigkeit geführt wurde. Es folgten Jahre des Aufschwungs und der Blüte in allen Bereichen, was sich kunsthandwerklich in dieser beeindruckenden Pretiose nachvollziehen lässt: Gefertigt in 18 Karat Gelbgold und besetzt mit ca. 4 Karat Diamantrosen besticht die nur 8 cm große ovale Dose nebst der Kostbarkeit ihrer Materialien durch die feine Ziergravur sowie die hochfeine Porträtminiatur des Zaren auf dem Scharnierdeckel. Die Meistermarke samt Modellnummer verweist auf ihre noble Herkunft aus dem Wiener Atelier Christian Friedrich Rothes. Werke dieses begehrten Juweliers finden sich unter anderem in der Wiener Schatzkammer – die derzeit höchste Auszeichnung für exquisites Kunsthandwerk! Eines Königs würdig ist ebenso die Sächsische Barockkommode (Ausrufnummer 1438, Limit 14.000 Euro) aus Fichte mit originaler Marmorplatte sowie reichem originalem Bronze-doré-Beschlagwerk – ein äußerst elegantes Möbel aus der Zeit um 1745-50.
Ein ganzer Hofstaat ließe sich schmücken mit dem reichen Angebot an Schmuck und Juwelen! Unter den Edelsteinen unerreicht ist die Schönheit kolumbianischer Smaragde – wer dies schätzt, richte seinen Blick auf den herzförmigen Gelbgoldanhänger mit einem nahezu überirdisch leuchtenden Smaragd von über 10 Karat (Ausrufnummer 1785, Limit 29.000 Euro) – er wird begeistert sein, garantiert! Wer hingegen die Reinheit und Eleganz von Diamanten bevorzugt, lasse sich verzaubern durch ein filigranes Jugendstil-Brillantcollier in Platinfassung mit einem Anhänger in Rautenform und über 6 Karat Brillanten sowie Diamanten (Ausrufnummer 1862, Limit 9.000 Euro). Opulenz in ihrer schönsten Form verspricht ein im Vierpass gegliederter Brillant-Broschanhänger mit circa 9,44 Karat (!) feinster Brillanten und Diamanten in Weißgoldfassung (Ausrufnummer 1790, Limit 11.500 Euro).
Um die Gedankenspielerei abzurunden, beenden wir unser Amuse-Gueule mit dem Hinweis auf eine standesgemäße Ausstattung der Empfangshalle oder des Schlossparks mit zwei lebensgroßen Bronze-Löwen (Ausrufnummer 1460, Limit 14.000 Euro) nach Renaissance-Vorbild, meisterhaft gefertigt von der neapolitanischen Gießerei Chiurazzi.
Nutzen Sie also die Gelegenheit und besuchen Sie uns vom 30. März bis 9. April täglich von 11 bis 18 Uhr, um die vielen Kunstwerke vor Ort zu bestaunen. Die Auktion findet 11. bis 13. April 2013 statt.
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Schmuck Geschichte - Das Armband Auch das Armband ist bereits aus frühester Zeit bekannt...
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11.04.2013 - 13.04.2013Auktion »