Paul Gauguin Lebensweg Tod
Gauguin folgt Ende 1888 einer Einladung van Goghs und reist nach Arles. Doch obwohl die beiden einander Wertschätzung und künstlerisches Interesse entgegenbringen, können sie in Wahrheit im Alltag nicht miteinander leben. Die Zerwürfnisse gehen so weit, dass van Gogh an einem Dezemberabend den Freund mit dem Rasiermesser angreift. Gauguin kann den Angriff abwehren, van Gogh schneidet sich daheim selbst ein Ohr ab und muss für längere Zeit in ein Pflegeheim. Gauguin kehrt Anfang des Jahres 1889 nach Paris zurück.
Er selbst scheint das Gefühl zu haben, dass seine Kunst die Harmonie zwischen der Welt der Formen und der Welt der Gedanken gefunden hat. Aus diesem Grund macht er sich daran, ein großes Bild mit dem Titel „Woher kommen wir, was sind wir, wohin gehen wir?“ zu schaffen. In dieses Werk legt er all sein Schaffen und Können und es scheint eine Komposition zu sein, die all sein früheres Wirken zu einer einzigen Größe zusammenführt. Danach denkt er an den Tod. Am Beginn des Jahres 1898 steht ein Selbstmordversuch.
Er überlebt die Arsenvergiftung, allerdings mit schweren körperlichen Schäden. Sein Lebensweg besteht wieder aus dem finanziellen Überlebenskampf. Seine Kunst zeigt eindeutig diesen Einschnitt, das große Bildnis von 1897 bleibt der Endpunkt seiner großen Kunst. Die Werke nach dem gescheiterten Freitod drücken vermehrt sein Bewusstsein aus, ein Teil der Wildnis geworden zu sein, in der er lebt. Obwohl Gauguin von einer Anstellung in der Verwaltung abhängig ist, um sein Leben finanzieren zu können, wird ihm sein streitbarer Charakter wieder zum Verhängnis. Mit schriftlicher und verbaler Kritik an den Zuständen provoziert er so lange, bis es auch ihm besser erscheint den Ort zu verlassen. In der Zwischenzeit sind seine Bilder in Europa bekannt und werden gekauft.
Doch Gauguin kann mit dem verdienten Geld nicht vorteilhaft umgehen. Kaum hat er es in der Hand, gibt er es auf der anderen Seite aus.
Noch einmal schafft er sich 1901 eine neue Heimat in Atuana (Marquesas-Inseln). Auch dort verstrickt er sich in Streitereien mit den Europäern; er wird sogar zu drei Monaten Gefängnis und 1000 Franken Geldstrafe verurteilt.
Doch bevor das Urteil rechtskräftig wird, stirbt Gauguin am 8. Mai 1903.
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Quelle: „Gauguin“, Raymond Cogniat, Galerie Somogy, bei Bertelsmann, 1957, Bildnachweis: © www.oel-bild.de, Autor: Andreas Faerber
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