Eine kleine Geschichte der Kleinen Galerie
1997 übersiedelte die Kleine Galerie aus der Josefstadt, wo die Räumlichkeiten längst zu klein geworden waren, in die Landstraße. Dank einer Ausstellungsfläche von knapp 200 Quadratmetern in der Kundmanngasse 30 ist die Kleine Galerie heute nicht mehr klein, sondern im Gegenteil eine der größten Galerien Österreichs. Aus Respekt vor Geschichte und Tradition wurde jedoch am Namen „Kleine Galerie“ festgehalten. Die Übersiedlung in den dritten Bezirk signalisierte einen neuen Aufbruch, und die BesucherInnenzahlen nahmen, auch dank intensiver Kooperation mit der VHS Landstrasse und dem Verein „Kultur im 3.“, trotz der nunmehr ausschließlichen Konzentration auf Druckgrafik zu. Als zwei Jahrzehnte wirkender Direktor der Kleinen Galerie hatte Maurer ein glaubwürdiges kulturpädagogisches und volksbildnerisches Programm verfolgt und es geschafft, die Galerie im – allerdings sehr engen – Segment der Druckgrafik zur Nummer eins in Österreich zu machen.
Nach Maurers Ausscheiden im Jahr 2005 wurde die Galerie von zwei Mitarbeitern interimistisch weitergeführt. 2007/08 gelang es der neuen Direktorin Doris Zametzer, die damals wie heute auch als Direktorin der Volkshochschule Landstrasse amtiert, der Kleine Galerie ein modernes und breiteres kulturpädagogisches Programm zu verleihen und sie finanziell zu sanieren. Nach einer umfangreichen Modernisierung der Räumlichkeiten nahm die Kleine Galerie im Jahr 2008 wieder ihren Betrieb auf. Seit 2008 fungiert Faek Rasul, ein vor knapp zwei Jahrzehnten aus Kurdistan nach Österreich geflüchteter Maler und erfahrener Galerie-Leiter, als künstlerischer Leiter. Unterstützt wird er von Ernst Woller, langjähriger Mentor der Kleinen Galerie und Vorsitzender des Kulturausschusses des Wiener Landtags. Rasul verfolgt den Schwerpunkt moderne zeitgenössische Kunst seit 1945, die Malerei wie Bildhauerei umfasst, und hält, etwa mit speziellen thematischen Ausstellungen für Schulen und Volkshochschulen, den Erwachsenenbildungsauftrag hoch. Es konnten renommierte KünstlerInnen wie Gerda Fassel, Adolf Frohner, Christina Gschwantner, Johannes Haider, Fritz Martinz, Linde Waber oder Herwig Zens gewonnen werden, weiterhin im Programm sind aber Lithographien, Originalgraphiken und Radierungen junger KünstlerInnen. Das große Interesse an den Ausstellungen (pro Jahr werden acht organisiert) zeigt, dass Rasul auf einem guten Weg ist, die Kleine Galerie als relevante künstlerische wie Erwachsenenbildungseinrichtung in die nächsten 65 Jahre zu führen.
Alfred Gerstl
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