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Statthalterhof

Beispielhaftes Engagement für ein Kulturdenkmal

Statthalterhof

Eine marode Schieferdeckung und eine unzureichende Dachentwässerung, undichte Fensterrahmen, Putzschäden, Steinschäden an den Gewänden, schadhafte Decken, Risse, Stuckausbrüche, herabfallende Lehmpartien, verschlissene Dielen... Der ehemalige Statthalterhof in Alfter-Gielsdorf im Rhein-Sieg-Kreis und seine neue Eigentümerin brauchen Hilfe. Für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt nun Michael Vangerow, Ortskurator Bonn/Rhein-Sieg der Denkmalstiftung, einen Fördervertrag in Höhe von 10.000 Euro für die Fassadensanierung. Die Urkunde nimmt am Dienstag, den 9. Oktober 2012 um 12.00 Uhr Heide Bost im Beisein von Anja Schmitz von WestLotto vor Ort entgegen.

Am Platz der heutigen Hofanlage stand bereits in fränkischer Zeit ein herrschaftlicher Hof, der um 1280 in das Eigentum des Kurfürsten von Köln überging. 1364 wurde er zum Zentrum der Gerichtsbarkeit und Verwaltung der Herrschaft Gielsdorf. Seit dem 17. Jahrhundert nannte man die Anlage, die größtenteils vom St. Cassiusstift in Bonn bewirtschaftet wurde, den Statthalterhof. Er wurde mit seinen Ländereien und Weingärten im Verlauf der Säkularisation zunächst der französischen Domänenverwaltung unterstellt und um 1813 privatisiert.

Der heutige Vierkanthof wurde Mitte des 18. Jahrhunderts unter Einbeziehung älterer Bauteile errichtet. Das zweigeschossige verputzte Fachwerkwohnhaus steht auf einem L-förmigem Grundriss und präsentiert sich zur Straße mit einer dreiachsigen Giebelseite und der Trauffassade. Zwei Zwillingsfenster im Erdgeschoss und drei hochrechteckige Fenster belichten den Bau. Satteldächer decken das Gebäude.

Im Barock wurde ein zweiflügeliges Hoftor mit Rundbogen an das Wohnhaus angebaut. Dessen Portal rahmen Sandsteingewände, Lisenen und ein Schlussstein mit einem Relief-Strahlenkranz und dem Jesus-Monogramm IHS. Vermutlich stammt das Portal vom ehemaligen Jesuitenhof in Bonn und kam während der Säkularisation nach Gielsdorf. Zur Hofseite schließen sich eingeschossige Scheunen- und Stalltrakte, einfache Fachwerkbauten, an und schließen das Viereck. Hinter dem Hof liegen Streuobstwiesen und ein Bauerngarten.

Die Außensanierung des Haupthauses ist bereits erfolgt. Instandsetzungsmaßnahmen wurden in den vergangenen Jahren stets denkmalgerecht vorbildlich in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden und in guter Qualität ausgeführt. Die neue Eigentümerin, die in dem stattlichen Anwesen wohnt und neben der Außeninstandsetzung Zimmer für Zimmer herrichtet, betrachtet das Projekt als ihr Lebenswerk. Sie ist ein sehr gutes Beispiel für einen Privateigentümer, der viele Einschränkungen und Beschwerlichkeiten auf sich nimmt, um ein denkmalwertes Kulturerbe zu bewahren.

Der weitgehend original erhaltene Statthalterhof bildet als Ensemble mit dem umliegenden Gelände ein typisches und heute im Vorgebirge seltenes Beispiel dieser die Landschaft prägenden Hofanlage. Der Statthalterhof ist eines von über 300 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Bonn, den 6. Oktober 2012/Schi








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