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Neueröffnung Sammlungen Antike und Renaissance

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Im Vorderen Orient wird nach der Bedeutung von Schrift und Schriftsystemen gefragt, die zunächst zur Verwaltung und Fixierung von Rechten entstanden und erst später zum Medium der Literatur wurden. Ägypten bietet in den Jahrhunderten vor und nach der Zeitenwende die Möglichkeit, das Zusammenleben verschiedener Kulturen – Ägypter, Griechen, Juden, Römer u. a. – und die sich daraus entwickelnden gemeinsamen Vorstellungen zu studieren. Die thematischen Schwerpunkte sollen einerseits einzelne Aspekte antiken Lebens aufzeigen und erklären, andererseits aber auch zu Fragen anregen, die den Besucher bei seinem Rundgang durch die anderen Sammlungen begleiten und Bögen über Zeiten und Räume schlagen. Des Weiteren werden gezielt Objekte anderer Epochen in die Gestaltung einbezogen; zunächst als Fremdkörper wirkend sollen sie die Neugier des Betrachters wecken. Bei ihrer Betrachtung ergibt sich schnell eine Verbindung zur Antike, sei es ikonografisch, handwerklich oder ideengeschichtlich. Unterstützt wird diese Konzeption durch lebendige, faszinierende und moderne Raumbilder. Im Zentrum stehen die Objekte und Objektgruppen, deren Kontext, Aussage und Wirkung neben erläuternden Grafiken und Karten vor allem durch eine neuartige Ausstellungsarchitektur unterstützt und hervorgehoben werden.

Die Renaissance als Wiedergeburt der Antike in der Frühen Neuzeit

Die Renaissance-Sammlung des MKG umfasst Meisterwerke von internationalem Rang. Nur wenige der Exponate waren für den alltäglichen Gebrauch bestimmt. Die meisten Objekte wurden vielmehr als geschätzte Kostbarkeiten in den höfischen und bürgerlichen Kunstkammern Europas gesammelt. Die neue Präsentation der Renaissance ist gegliedert in fünf Themen-Räume auf insgesamt 220 Quadratmetern, die die humanistische Idee und den Zeitgeist dieser Epoche erfahrbar werden lassen. In direkter Gegenüberstellung von italienischen und nordalpinen Werken der Renaissance und teilweise auch des Manierismus bzw. des deutschen Frühbarock werden der Kulturtransfer, wechselseitige künstlerische Impulse und stilistische Einflüsse deutlich. Im 15. und 16. Jahrhundert prägen Wertevorstellungen und kulturelle Errungenschaften der Antike den Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit. Der Mensch befreit sich von der übermächtigen Religiosität des Mittelalters und zeigt sich offen für die Welt und ihre Wunder. Ausgangspunkt ist Italien, das sich politisch aus vielen Stadtstaaten wie Genua, Pisa, Venedig und Florenz zusammensetzt. Die Regierungen dieser eigenständigen Republiken liegen in den Händen weniger mächtiger Familiendynastien, Kaufleute und Bankiers, die miteinander konkurrieren wie die Medici und die Borgia. Dies ist der Antrieb für Entdeckungen, Erfindungen, Fortschritt und nicht zuletzt Motor einer regen Kunstproduktion. Das Wissen wird von Reisenden – Gelehrten und Händlern – in ganz Europa verbreitet. Die Ausgrabungsfunde griechischer und römischer Skulpturen, Münzen und Wandmalereien führen zu einer neuen Bildsprache in der Kunst. Das schöpferische Individuum, der Künstler, ist der Transporteur der neuen Weltanschauung. Seine Werke orientieren sich am Schönheitsideal der Antike und basieren auf mathematisch-wissenschaftlichen Prinzipien. Neu entdeckt und europaweit aufgegriffen werden heidnische Götter, Mythen und antike Ornamentformen wie die Groteske.

Der erste Renaissance-Raum ist dem Thema "Götter, Mythen und Grotesken" gewidmet. 1488 traten bei Ausgrabungen in den „Grotten“ der Domus Aurea in Rom antike Wandmalereien zutage, die in der Renaissance zu einem neuen ornamentalen Stil ,genannt „Grotesk“; inspirierten, bei dem Motive aus der Tier- und Pflanzenwelt und Fabelwesen zu einem ornamentalen Gebilde verknüpft werden. Solche Grotesken wurden in ganz Europa aufgegriffen und sind auch auf dem ausgestellten Brüssler Grotesken-Teppich mit der Göttin Minerva von 1525/50 zu sehen. Die Vielfalt der antiken Götter zeigt sich dem Besucher in den freistehenden Bronzeskulpturen der wichtigsten griechischen und römischen Gottheiten wie Apoll, Venus, Jupiter, Okeanos, Neptun und Saturn. Ein glanzvoller Höhepunkt der italienischen Majolika ist die in leuchtenden Farben erstrahlende Prunkschüssel aus dem Hofservice der Markgräfin Isabella d‘ Este (1474-1539) von Mantua, der bedeutendsten Kunstmäzenin der Renaissance. Die malerische Darstellung der Mannalese des Alten Testaments folgt Raphaels berühmtem Fresko in den Loggien des Vatikan in Rom. Majolika-Service schmücken fürstliche Tafeln, repräsentative Schaubuffets und werden als Kostbarkeiten in Kunstkammern gesammelt. Neben Wappen, Bildnissen und Grotesken sind auch mythologische, historische und biblische Szenen dargestellt, die als moralisch-tugendhafte Vorbilder dienen und zugleich das humanistische Wissen der Renaissance widerspiegeln.








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