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Neueröffnung. Sammlung Buddhismus mit Schenkung von Peter Schmidt und Sammlung Samurai

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Raum 2 – Bodhisattva Figuren: Bodhisattvas haben bereits die Erleuchtung erlangt, verbleiben aber in dieser Welt, um den Gläubigen auf ihrem Heilsweg zu helfen. Sie vermögen es, Wünsche für Gesundheit, Wohlstand und Kinder zu erfüllen. Dazu zählt die beeindruckende chinesische Holzskulptur einer Wasser-Mond-Guanyin aus dem 15. Jahrhundert. Sie zeigt einen Bodhisattva-Typ, der in China erfunden wurde, und führt in der königlich-lässigen Sitzhaltung sakrale wie weltliche Merkmale zusammen. Ganz anders erscheint der Bodhisattva Jizô in einer japanischen Holzskulptur um 1400. Er nimmt die Gestalt eines Bettelmöchs an. Im japanischen Volksglauben gilt er bis heute als Verkörperung des Mitleids und des Helfers in der Not. Die Ausstellung thematisiert außerdem die tolerante Natur des Buddhismus und seine Verschmelzung mit anderen ostasiatischen Religionen zu Mischformen. So ist in der Präsentation als eines von zwei Beispielen eine seltene shintôistische Holzskulptur des Gottes Hachiman in Gestalt eines Mönchs aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. Eine Malerei zeigt außerdem, wie Unsterbliche eine Brücke in das daoistische Paradies überqueren. Sie sollen den Gläubigen das Ideal der daoistischen Religion vorführen. Fordern Christentum und Islam, keinen anderen Gott zu verehren, verlangt der Buddhismus keine ausschließliche Gefolgschaft. So konnten in Ostasien buddhistische und einheimische Religionen eine Symbiose eingehen. Einen weiteren Höhepunkt bildet ein sechsteiliges Stellschirmpaar, bemalt in Tusche und Gold auf Papier, wie sie in den Wohnungen der buddhistischen Äbte standen. Die Stellschirme zeigen Vögel in einer Winterlandschaft. Der Maler Kanô Naonobu (1607-1650) stammte aus dem Imperium der Kanô-Maler, die in Japan ausschließlich für die Shogunfamilie arbeiteten. Dieses Stellschirmpaar aus der Sammlung Peter Schmidt ist ein meisterhaftes Beispiel für den skizzenhaften Malstil.

Sammlung Samurai
Das Museum für Kunst und Gewerbe besitzt die bedeutendste Sammlung an Schwertschmuck außerhalb Japans, der in der Neupräsentation erstmals Rechnung getragen wird. Der Sammlungsbereich Samurai bringt den Besuchern die Kultur der Krieger (bushi) nahebringen, die bis heute auf Erwachsene wie Kinder in Japan eine ungebrochene Faszination ausübt. Sie beruht auf zwei Besonderheiten: auf den hohen ethischen Verhaltensregeln der Samurai und auf der außerordentlichen Meisterschaft des Handwerks in allen Dingen, die für den Samurai lebenswichtig waren. Die fast 2000 Objekte umfassende Sammlung an Schwertschmuck des MKG stammt aus dem 15. bis 19. Jahrhundert und wurde komplett im späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts vom Gründungsdirekter Justus Brinckmann erworben. Die in Umfang und Qualität ungewöhnlichen Ankäufe von Schwertschmuck wurden allein durch besondere historische Umstände möglich: 1876 wurde in Japan der Stand der Samurai aufgelöst und das Tragen eines Schwertes verboten. Daher gelangten Schwerter und Zubehör in großer Zahl in den Handel und so auch ins MKG.

Das japanische Schwert ist legendär. Es bricht nicht, verbiegt sich nicht, und die Schärfe seiner Klinge ist unübertroffen. Das Schwert besaß mehr Bedeutung und Wertschätzung als Landbesitz, Gold oder Kunstschätze. Für das Schmieden der Klinge wie für die gesamte Montierung mit ihrem vielfältigen Schwertschmuck aus Metall wurde ein unvorstellbarer technischer und künstlerischer Aufwand betrieben. Die Ausstellung zeigt Beispiele der verschiedenen Schwerttypen Zu sehen sind die Klingen wie die kostbaren Montierungen. Die ausgestellten Schwertstichblätter, auf Japanisch tsuba, reichen von den frühen rustikal-einfachen bis zu den eleganten Arbeiten des 17. bis 19. Jahrhunderts. Sie zeigen die hohe Metallkunst und Phantasie in der Gestaltung. Um die technische Raffinesse für den Besucher auch nachvollziehbar zu machen, werden an Beispielen die Arbeitsschritte für wichtige Dekortechniken zu sehen sein. In der Neupräsentation sind auch Gegenstände der Ausrüstung für den Kampf ausgestellt. Dazu zählen prachtvolle Helme, aufwendig mit Lack dekorierte Objekte wie Sattel, Kommandofächer oder Schwertköcher. Die Helme waren Teil der Rüstung und sind Meisterwerke der Handwerkskunst. Die Schale ist aus Eisenplatten gefertigt, die mit Nägeln kunstvoll zusammengenietet sind. Sie werden oft von auffälligen Zierteilen gekrönt. Die Gestalt des Helms sollte dem Träger Kraft verleihen, aber auch den Gegner verunsichern und ängstigen. Das Museum konnte einige solcher spektakulären Helme für die Ausstellung neu erwerben.








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  • Wasser-Mond-Guanyin, frühe Ming-Dynastie, 15. Jh., China, Holz, Reste der Farbfassung, H 121 cm, Eigentum der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, Foto: Roman Raacke
    Wasser-Mond-Guanyin, frühe Ming-Dynastie, 15. Jh., China, Holz, Reste der Farbfassung, H 121 cm, Eigentum der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen, Foto: Roman Raacke
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Skulptur des Jizō Bosatsu, Kamakura-Zeit, spätes 13./ frühes 14. Jh., Japan, Holz mit Farbfassung und Blattgold, Bergkristall, Metall, H 50 cm, Amsinck-Stiftung, Foto: Joachim Hiltmann, Stanislaw Rowinski, Andreas Torneberg / MKG
    Skulptur des Jizō Bosatsu, Kamakura-Zeit, spätes 13./ frühes 14. Jh., Japan, Holz mit Farbfassung und Blattgold, Bergkristall, Metall, H 50 cm, Amsinck-Stiftung, Foto: Joachim Hiltmann, Stanislaw Rowinski, Andreas Torneberg / MKG
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Priesterumhang, kesa, Edo-Zeit, um 1700, Japan, Seidengewebe mit Papiergold, H 118 cm, B 197 cm, Fotos: Roman Raacke und Maria Thrun / MKG
    Priesterumhang, kesa, Edo-Zeit, um 1700, Japan, Seidengewebe mit Papiergold, H 118 cm, B 197 cm, Fotos: Roman Raacke und Maria Thrun / MKG
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg