Wilhelm Lucas von Cranach, Anhänger mit Kette, um 1905, Gold, Perlen, Brillanten, Smaragde, Bröhan-Museum

Neue Dauerleihgabe im Bröhan-Museum von Familie Theodor Hildebrand

In seiner Reihe Kunstwerk des Monats ehrt das Bröhan-Museum im September den Künstler Wilhelm Lucas von Cranach (Stargard 1861-1918 Berlin) anlässlich dessen 90. Todestags im Jahr 2008. Die kostbare Dauerleihgabe „Anhänger mit Kette" (um 1905) wurde dem Bröhan-Museum von Familie Theodor Hildebrand, Nachfahren des bekannten Berliner Schokoladenfabrikanten, ab sofort zur Verfügung gestellt.

Wilhelm Lucas von Cranach führte seine Herkunft auf die fränkische Malerfamilie des 16. Jahrhunderts zurück. Von Cranach wurde als Forstmann, Bildnismaler und Entwerfer für Goldschmiedearbeiten tätig, um sich dann um 1900 in Berlin ganz der angewandten Kunst, insbesondere der Schmuckgestaltung, zuzuwenden. Seine oftmals großformatigen, mit reichen und unterschiedlichen Materialien komponierten Schmuckstücke entsprechen in der Art der Kombination und der Deutungsmöglichkeit dem „Genre Lalique". Ähnlich wie der berühmte französische Schmuckkünstler zeigte Wilhelm Lucas von Cranach in seiner Schmuckkunst Grenzüberschreitungen, die die traditionelle Juwelierkunst revolutionierten. Im Sinne des Jugendstil-Schmucks nahm er seine Motive aus der Pflanzen- und Blumenwelt, bevorzugte aber auch den zoomorphen Bereich. Die Schlange, als Teil des historischen Wappens von Cranach, wird bei ihm ganz im Zeitstil des Fin de siècle immer wieder als Medusenhaupt, als Gorgoneion, thematisiert. Im Vorwort zu Wilhelm Lucas von Cranachs Publikation „Werke moderner Goldschmiedekunst", 1903, würdigte der Generaldirektor der Kgl. Museen zu Berlin, Wilhelm von Bode, Cranachs Schaffen und konstatierte eine Verlebendigung „der reichen Wunder der Natur" in seinen Schmuckstücken.

Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr, an allen Feiertagen geöffnet

Eintritt: 5,- €, erm. 4,- €

Corinna Päpke M.A. Bröhan-Museum

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