Gemeinsame Pressemitteilung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Staatlichen Museen zu Berlin

Die Ausstellungen stehen unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler und Hu Jintao, Staatspräsident der Volksrepublik China.

Chinesische Tuschemalerei zählt seit ihren Ursprüngen zu den bedeutendsten Ausdrucksformen ostasiatischer Kunst. Die jahrtausendealte Tradition wirkt bis in der heutigen Zeit fort. Lange Jahre war die Kunstform in China offiziell verpönt, zeitgenössische chinesische Künstler greifen in ihrem Schaffen jedoch wieder verstärkt auf die Tradition der Tusche-Malerei zurück.
In der Ausstellung „Zeichen im Wandel der Zeit. Chinesische Tuschemalerei der Gegenwart" zeigen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Staatlichen Museen zu Berlin die Bedeutung der Tuschetradition für die chinesische Gegenwartskunst auf. Kuratiert wird die Ausstellung von Fan Di´an, Direktor des National Art Museum of China (NAMOC), Peking. An zwei Orten - in Dresden und in Berlin - präsentiert sich dem Besucher die gewaltige Vielfalt, mit der die Tradition der Tuschemalerei in der heutigen chinesischen Kunst umgesetzt, weitergeführt und erneuert wird. In der Zusammenschau eröffnet sich dem Besucher eine fundierte Einsicht in die Vielfalt an Formen und individuellen Positionen. Das Spektrum reicht vom traditionellen Rollbild bis zur Videoinstallation - digitalisierte Ideallandschaften, Skulpturen aus Asche oder Installationen mit Tusche, die sich in Wasser löst, zeigen, wie zeitgenössische chinesische Künstler die künstlerischen Wurzeln ihres Landes in das beginnende 21. Jahrhundert überführen. Dabei konzentriert sich die Berliner Schau auf die Darstellung des Menschen in seiner Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Umbrüchen und der Urbanisierung Chinas. Die Aufmerksamkeit des Dresdner Parts dagegen gilt der Landschaft, in deren Darstellung den philosophischen Wesenszügen der Tuschmalerei nachgespürt werden kann.

In Dresden findet zeitgleich eine weitere Schau zeitgenössischer chinesischer Kunst statt, die ebenfalls das Thema Landschaft zum Thema hat. In „Chinese Gardens for Living: Illusion into Reality" - die im Kunstgewerbemuseum in Schloss Pillnitz gezeigt wird - greifen chinesische Designer, Architekten, Maler und Fotografen einen weiteren Aspekt der chinesischen Kunsttradition auf: die Landschaftsgestaltung. Die traditionelle Lehre des chinesischen Gartens basiert auf einem philosophischen Konzept und wird bestimmt vom Prinzip von Yin und Yang, den sich anziehenden und zugleich ergänzenden Gegensätzen. Harmonie ist dabei das oberste Ziel. Die Ausstellung zeigt, wie chinesische Künstler dieses Konzept in die Gegenwart übertragen: Skulpturen, Keramiken, Fotografien, Gemälde und architektonische Installationen fügen sich zu einer ganz besonderen Präsentation, die in den Räumen des Bergpalais wie in der barocken Gartenlandschaft in Pillnitz ihren idealen Ort findet - denn nicht zuletzt sind Schloss und Park an der Elbe Ausdruck der europäischen China-Mode des 18. Jahrhunderts.

Eingebettet in ihr Themenjahr China in Dresden in China ergründen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit diesen beiden Ausstellungen auf tiefgehende Weise die Traditionslinien, welchen sich die heutige chinesische Kunst verpflichtet fühlt.

Ausstellungsorte: „Zeichen im Wandel der Zeit. Chinesische Tuschemalerei der Gegenwart"
Dresden: 28. Juni bis 14. September 2008
Kunsthalle im Lipsiusbau, Brühlsche Terrasse,
01067 Dresden

Berlin: 27. Juni bis 14. September 2008
Sonderausstellungshalle der Museen Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin

Ausstellungsort: „Chinese Gardens for Living: Illusion into Reality"
Dresden: 28. Juni bis 31. Oktober 2008
Kunstgewerbemuseum, Schloss Pillnitz, Bergpalais (August-Böckstiegel-Str. 2), 01326 Dresden