Mit der Erwerbung von 75 Originalfotografien, die nun erstmals öffentlich vorgestellt werden, ist die Pinakothek der Moderne das erste und bisher einzige Museum weltweit, das über ein ebenso umfangreiches wie hochkarätiges Konvolut aus dem Schaffen des Fotografen und Lehrers Karl Blossfeldt (1865 – 1932) verfügt. Seine einzigartigen Aufnahmen, die die formale Schönheit selbst der gewöhnlichste Pflanze offenbaren, gehören zu den Schlüsselwerken der künstlerischen Fotografie des 20. Jahrhunderts. Sie haben nicht nur die Fotografie der Neuen Sachlichkeit und des Neuen Sehens geprägt, sondern gleichermaßen Philosophen wie Walter Benjamin oder Dichter wie Georges Bataille inspiriert. Aber auch Blossfeldts exquisite, noch zu Lebzeiten verwirklichten Bildbände, „Urformen der Kunst“ (1928) und „Wundergarten der Natur“ (1932), sind bis heute stilprägende Inkunabeln der fotografischen Bild- und Buchkunst.