JOHANN FRIEDRI
JOHANN FRIEDRICH PENTHER
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Presse04.09.2009 - 04.10.2009
Das hier gezeigte Schloss Weissenstein wurde zwischen 1711 und 1718 unter Lothar Franz von Schönborn (1655-1729), Fürstbischof von Bamberg und Kurfürst von Mainz, in Pommersfelden bei Bamberg erbaut. Es gilt als „Gründungsbau" des fränkischen Barock: Der Bauherr war ein Wortführer des „Theutschen Gusto", wie er ihn nannte, und vertrat diesen gegen Frankreich und die kaiserliche Residenzstadt Wien als den Stil seiner Lande, von Bamberg und von Mainz. Lothar Franz von Schönborn schrieb neben der Lage und Einteilung der Säle und Raumfolgen vor allem das grosse, für die damalige Zeit einmalig weiträumige Treppenhaus als Kernraum vor. Schon in der Zeit der Planung 1712/13 machte er es zur unumstösslichen Grundbedingung, dass die Idee seiner Stiege, „welche von meiner Invention und mein Meisterstück ist", nicht abgeändert werden dürfe. Das Schloss diente dem Kurfürsten als Sommerresidenz und befindet sich bis heute im Besitz der Familie Schönborn. Der führende Baumeister war Johann Dientzenhofer (1663-1726). Der Wiener Hofbaumeister Johann Lucas von Hildebrandt (1668-1745) war ebenfalls an der Planung des Baus beteiligt.
Der Architekturtheoretiker, Ökonom und Philosoph Johann Friedrich Penther studierte an der für den schlesischen Adel gegründeten Ritterakademie zu Liegnitz in Niederschlesien. Im Jahr 1736 wurde Penther von Graf Heinrich Ernst zu Stolberg als „Professor für Ökonomie" an die Akademie der Wissenschaften in Göttingen berufen. In seinen letzten Lebensjahren war er Prorektor der Universität Göttingen. Penthers architekturtheoretisches Hauptwerk, die vierbändige „Anleitung zur bürgerlichen Baukunst", war ursprünglich auf acht Bände angelegt. Der erste Band besteht ausschließlich aus einem mehrsprachigen Lexikon architektonischer Fachbegriffe, die folgenden Bände behandeln die Baukunst in allen ihren Aufgaben und enthalten wertvolle praktische Angaben. Die Bildtafeln zeigen Paläste, Kirchen, Wohnhäuser, Säulenordnungen, Triumphbögen, Kasernen, Zuchthäuser und Theater.