JAN VAN HUYSUM
JAN VAN HUYSUM BLUMEN IN EINER TERRAKOTTAVASE
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Presse05.05.2010 - 05.06.2010
Jan van Huysum gilt als einer der bekanntesten und bedeutendsten Blumenmaler. Seine Werke waren bereits zu Lebzeiten äusserst gefragt, er erhielt zahlreiche Aufträge vom Adel und von Königshäusern, und nach wie vor ist das Interesse, das der Markt seinen Gemälden entgegenbringt, ungebrochen. Jan van Huysum, dessen drei Brüder ebenfalls als Maler tätig waren, wurde als Sohn von Justus van Huysum (1659-1716), eines Malers, der sich auf Stillleben spezialisiert hatte, in Amsterdam geboren. Zeit seines Lebens hielt er sich in Amsterdam auf. Seine Blumenstücke, denen er sich vor allem im reiferen Alter widmete, zeichnen sich durch ausserordentliche Feinheit und Präzision aus, seine Errungenschaften waren für eine ganze Künstlergeneration prägend: Huysums Einfluss hielt bis in das 19. Jahrhundert hinein an, evident wird dies beispielsweise in den Werken von Jan van Os (1744-1808) und Gerard van Spaendonck (1746-1822), die sich in ihren Blumenstillleben an Van Huysums Werken orientierten. Bis hin zu Ferdinand Georg Waldmüller (1793-1865) wurden seine Gemälde vor allem auch im Biedermeier kopiert.
Im vorliegenden Gemälde Blumen in einer Terrakottavase, das vom Künstler auf dem Stein signiert wurde, kommt Jan van Huysums technische Meisterschaft deutlich zum Ausdruck: Die unterschiedlichen Blumen wurden lustvoll zu einem üppigen Potpourri aus Frühlings- und Sommerblühern - darunter beinahe ausschliesslich gezüchtete Zierformen - arrangiert und deren Farben und Texturen wohl überlegt komponiert immer wieder erscheinen auf den Blüten und Blättern in perfekter Trompe-l'œil-Malerei gemalte, dreidimensionale und täuschend echt anmutende Insekten und Schmetterlinge, die teilweise im Frühjahr, teilweise jedoch erst im Frühsommer in freier Natur zu bewundern sind. Zahlreiche Tautropfen zeugen darüber hinaus nicht nur von der Raffinesse der Pinselführung des Malers und dessen präziser Feinmalerei, sondern auch vom perfekten Erhaltungszustand des Gemäldes. Im Hintergrund fällt der Blick des Betrachters auf eine idyllische, bewaldete Landschaft, die dem Blumenarrangement eine tonige Hintergrundfolie bietet und ihm dadurch noch mehr Leuchtkraft zu verleihen scheint.
Das Gemälde wurde 2010 durch Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein im Londoner Kunsthandel erworben. Die Fürstlichen Sammlungen sind im Besitz von zwei weiteren Blumenstillleben von Jan van Huysum, von denen eines in der Dauerausstellung des LIECHTENSTEIN MUSEUM zu sehen ist.
Presse: MMag. Nina Kallina Tel. 43 1 319 57 67-143 Fax 43 1 319 57 67-20 E-Mail nina.kallina@liechtensteinmuseum.at