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Nachbericht

Hermann Historica schließt Frühjahrsauktion mit einem der besten Ergebnisse seit Bestehen

Nachbericht

Historische und militärgeschichtliche Objekte
Im Katalog der historischen und militärhistorischen Objekte überzeugten ebenso hochbedeutende wie prunkvolle Blankwaffen, so der Geschenksäbel, der anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums an Generalmajor Georg Freiherr von Krauchenberg (1776 – 1843) vom Offizierscorps seiner Division überreicht wurde. Die Klinge war vollflächig mit feinem Rankenwerk und Trophäen geätzt, graviert, gebläut und vergoldet, zeigte terzseitig den aufgelegten Stern des Guelphen-Ordens mit Schwertern in Silber, quartseitig das bekrönte Wappen der Familie Krauchenberg. Der Griff nicht minder opulent aus reich beschnitztem Elfenbein mit Trophäendarstellungen und floralen Ornamenten gefertigt, auf dem Griffband die Widmung der Offiziere. Dieses unvergleichliche Stück, unverkennbar Ausdruck höchsten Respekts für diese eindrucksvolle fünf Dekaden währende militärische Karriere, mit Stationen in halb Europa und vier schweren Verwundungen, konnte ab 25.000 Euro ersteigert werden, begeisterte das Fachpublikum aber derart, dass der Säbel erst bei 52.000 Euro zugeschlagen wurde. Eine weitere Blankwaffe wurde als prunkvolles Geschenk im Jahr 1902 anlässlich seiner zweimonatigen USA-Reise an Prinz Heinrich von Preußen (1862 – 1929) überreicht. Der Bruder des deutschen Kaisers erhielt den prächtigen Säbel mit zu zwei Dritteln vergoldeter und geätzter Damastklinge sowie einem reich reliefierten, feuervergoldeten Messingbügelgefäß von der ‚German Patriotic Relief Association of Philadelphia‘. In Solingen gefertigt, im Aufruf für 22.500 Euro und für erfreuliche 42.000 Euro versteigert, fanden sich auf der Waffe eine Vielzahl vaterländischer Symbole, so ein Porträt George Washingtons sowie der Göttin der Freiheit, Liberty, auf der Scheide, der sich mit einer Schlange im Kampf windende Puma am Gefäß und der US-amerikanische Adler im Strahlenkranz auf der Klinge. Sehr schön auch der seltene, französische Säbel für Offiziere der Gardejäger zu Pferd, die Klinge im unteren Drittel geätzt, gebläut und vergoldet, der Knauf in Form eines Löwenkopfes, mit 5.000 Euro im Aufruf und zum Dreifachen der Taxe mit 15.000 Euro zugeschlagen.

Der Aufmerksamkeit des Publikums entgingen auch nicht die wahren Ausnahmestücke, die unter den seltenen Helmen aus deutschen Staaten verzeichnet waren. Der Helm M 1832 für Offiziere der bayerischen Kürassiere imponierte mit vergoldetem, halbplastischem Löwen und Bärenfellraupe – Würde und Status des Militärs könnten kaum wertiger untermalt sein. Nur zehn Jahre unter der Regierungszeit Ludwigs I. in dieser Tragweise belegt, stellte er eine absolute Rarität dar, die schon Gebote ab 12.500 Euro erforderte und angemessene 19.000 Euro erzielte. Ebenfalls sehr schön und repräsentativ ein preußisches Stück, der Helm M 1843 mit versilbertem, fein ziseliertem, bekröntem Paradeadler, der für 6.300 Euro, bei Startpreis 5.000 Euro, ersteigert wurde.
Kostbarste Materialien in erlesenster Verarbeitung kennzeichnen die sehr gefragten Objekte aus dem persönlichen Besitz von König Ludwig II. von Bayern (1845 – 1886). Dementsprechend feinsinnig war auch das nun auktionierte Petschaft, eine figürliche Darstellung der von ihm hochverehrten Jeanne d'Arc in Harnisch mit Schwert und Schild, die Hände zum Gebet gefaltet, aus vergoldeter Bronze, mit einem Kopf aus geschnitztem Elfenbein, gefertigt. Das 11,5 Zentimeter große Kleinod zeigte auf der Siegelfläche ein gespiegeltes „L“ unter Königskrone und erfreut nun mit Zuschlag von 8.500 Euro, 2.000 Euro über seiner Taxe, einen neuen Besitzer. 17.500 Euro erzielte ein prunkvoller Taktstock, der als Weihnachtsgeschenk von Kaiser Wilhelm II. an den langjährigen Generalmusikdirektor der Berliner Hofoper, Richard Strauss, einem der maßgeblichen Komponisten des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts, übersandt wurde. Aus Ebenholz gefertigt, umwunden von einer durchbrochen gearbeiteten Lorbeergirlande, die silberne Spitze bekrönt durch eine Lyra mit goldenen Saiten und mit acht gefassten Rubinen verziert, konnte das sinnträchtige kaiserliche Ehrengeschenk aus dem Jahr 1912 zuvor ab 4.000 Euro beboten werden.

Im Kapitel der russischen Militär-Objekte begeisterten große Namen und einzigartige historische Belegstücke aus deren Werkstätten. Darunter einer der Höhepunkte der Auktion, ein Paar unvergleichlicher silbermontierter Steinschlosspistolen, aus den begabten Händen eines der berühmtesten Büchsenmachers seiner Zeit, Ivan Permiak. 70.000 Euro mussten Interessenten mindestens für das in St. Petersburg einmalig detailliert und luxuriös gefertigte Paar Steinschlosspistolen von 1770 aufbringen, auktioniert wurde es dann mit 80.000 Euro. Arbeiten aus Ivan Permiaks Werkstatt bestechen durch feinste Ausführung, wie hier mehrfach signiert, mit teils vergoldeten, ziselierten Silbergarnituren und kunstvoll graviertem Blüten- und Trophäendekor. Seit 1740 in St. Petersburg ansässig, zählte auch der russische Hof und Zarin Katharina die Große zu seinen Kunden. Von einem weiteren zaristischen Hoflieferanten, von Schaaf und Söhne in St. Petersburg, kam eine ausgesprochen rare Blankwaffe. Der beidseitig geätzte Säbel M 1827 für Offiziere der russischen Kavallerie mit einer prägnant gekehlten Rückenklinge entstammte der Zeit um 1800. Dekoriert mit der geätzten Darstellung eines reitenden Husaren mit Inschrift „Vt Hussar“ und terzseitig mit goldeingelegter Inschrift „Zur Türkischen Kampagne 1877-1878“ sowie dem kyrillischen Besitzermonogramm „Ja.G“ unter der Adelskrone, wurde das seltene Stück mit 21.000 Euro, Startpreis 20.000 Euro, zugeschlagen.






Paar Perkussionspistolen mit Goldeinlagen, im Kasten, Lebeda, Prag  1850. Zuschlag: 12500 Euro
Ein Paar Luxus-Perkussionspistolen im Kasten, Brun, Paris 1840. Zuschlag: 22000 Euro


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Dornbirner „art  

Dornbirn, am 29. Juli 2006
Nächstes Jahr mit neuer

  • Gravierter Bogenring, rosafarbigem Spinell, Inschrift Kaiser Qian Long. Zuschlag: 24000 Euro
    Gravierter Bogenring, rosafarbigem Spinell, Inschrift Kaiser Qian Long. Zuschlag: 24000 Euro
    Hermann Historica / Auktion Waffen
  • Illyrischer Helm, 2. Hälfte sechstes bis fünftes Jahrhundert v. Chr. Zuschlag:21000 Euro
    Illyrischer Helm, 2. Hälfte sechstes bis fünftes Jahrhundert v. Chr. Zuschlag:21000 Euro
    Hermann Historica / Auktion Waffen
  • Sarmatisch-kaukasischer Ringknaufdolch, 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. Zuschlag: 20000 Euro
    Sarmatisch-kaukasischer Ringknaufdolch, 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. Zuschlag: 20000 Euro
    Hermann Historica / Auktion Waffen
  • Spätgotische Harnisch­garnitur, Spanien um  1500. Zuschlag: 12000 Euro
    Spätgotische Harnisch­garnitur, Spanien um 1500. Zuschlag: 12000 Euro
    Hermann Historica / Auktion Waffen
  • Ehrenmedaillon 1677 Großer Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Zuschlag: 9500 Euro
    Ehrenmedaillon 1677 Großer Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Zuschlag: 9500 Euro
    Hermann Historica / Auktion Waffen
  • Helm M 1832 für Offiziere der Kürassiere aus der Regierungszeit Ludwigs I. Zuschlag: 19000 Euro
    Helm M 1832 für Offiziere der Kürassiere aus der Regierungszeit Ludwigs I. Zuschlag: 19000 Euro
    Hermann Historica / Auktion Waffen
  • Generalmajor Georg Freiherr von Krauchenberg Geschenksäbel, 1843. Zuschlag: 52000 Euro
    Generalmajor Georg Freiherr von Krauchenberg Geschenksäbel, 1843. Zuschlag: 52000 Euro
    Hermann Historica / Auktion Waffen