Staatsgalerie
»Bauhaustreppe« von Oskar Schlemmer
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Presse19.10.2014
„Was für eine schöne Nachricht: Wir bekommen nun doch noch Schlemmers berühmte »Bauhaustreppe«“, freut sich Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie. „Nach zweimaliger Absage überzeugten wir schlussendlich doch die Kollegen des Museum of Modern Art davon, dass dieses herausragende Bild nach Deutschland reisen muss – und zwar zu uns in die Staatsgalerie!“
„Oskar Schlemmer hielt diese Komposition für »vielleicht mein bestes Bild«“, erklärt Dr. Ina Conzen, Kuratorin der Ausstellung, und erinnert daran, dass „Schlemmer 1932, als das Bild entstand, miterleben musste, wie das Bauhaus in Dessau auf Druck rechtsnationaler Politiker geschlossen wurde. Er selbst war zu diesem Zeitpunkt dort nicht mehr tätig, sondern unterrichtete bereits an der Kunsthochschule Breslau. Seine Reaktion auf die zunehmend bedrohlichen politischen Umstände, war die »Bauhaustreppe«: Ein Werk, das den idealen »Bau der Zukunft« heraufbeschwört.“
Auf dem Gemälde sind junge Männer und Frauen mit Kurzhaarfrisuren und in Alltagskleidung zu sehen. Sie schreiten durch eine kühle, klar konstruierte Architektur: moderne Menschen in modernem Ambiente. Schlemmer zeigt das Treppenhaus in dem 1926 von Walter Gropius entworfenen Dessauer Bauhausgebäude. Ein Foto von Studentinnen der Weberinnenklasse auf dieser Treppe diente ihm als Vorlage. Die Bildstruktur hat er jedoch äußerst differenziert angelegt. Wer den dynamisch in die Tiefe gestaffelten Figuren folgt, durchmisst mit seiner eigenen Blickbewegung die räumlichen Dimensionen: Jede der Gestalten folgt hier ihrem eigenen Weg, aber zusammen bilden sie eine Gruppe, eine Gemeinschaft von Individuen.
Im Frühjahr 1933 – nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten – entdeckte Alfred Barr, der spätere Direktor des Museum of Modern Art, das Gemälde im Stuttgarter Kunstverein, wo einige Werke Schlemmers ausgewählten Besuchern zugänglich waren. Wenig später kaufte Barrs Vertrauter, der Architekt Philip Johnson, die »Bauhaustreppe«. In New York kam es als Geschenk an das MoMA zu Weltruhm: ein bildgewordener Botschafter der Bauhausidee – die Vision einer neuen Welt.
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19.10.2014Presse »
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