Stuttgart
53. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 24. - 26. Januar 2014
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Messe24.01.2014 - 26.01.2014
100 Jahre Erster Weltkrieg - 70 Jahre Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944: Die Galerie Valentien widmet ihren Beitrag zum Stuttgarter Messekatalog 2014 zwei historisch bedeutsamen Jahrestagen mit exzeptionellen Meisterwerken von Otto Dix, Alfred Hrdlicka und Rudolf Bauer, in denen diese sich künstlerisch mit der bedrückenden Thematik von Krieg und Gewalt auseinandersetzen (3.800 € bis 9.500 €). Eindrücklich sind Hrdlickas Radierungen „Wie ein Totentanz“, in einer limitierten Auflage von 30 signierten Exemplaren erschienen. In den Jahren 1969 bis 1972 schuf er für die Kirche des Evangelischen Gemeindezentrums Berlin/Plötzensee einen Zyklus monumentaler Wandbilder, den „Plötzenseer Totentanz“, der sich auf die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Hinrichtungsstätte bezog, in der viele Widerstandskämpfer den Tod fanden (32.000 €). Baby VI Während der Jahre des Nationalsozialismus vertrat die 1930 gegründete Galerie Valentien Künstler wie Oskar Schlemmer, Paul Klee, Emil Nolde und HAP Grieshaber, die trotz Ausstellungsverbot gezeigt und verkauft wurden. Ein besonders seltenes Blatt von HAP Grieshaber „Baby VI“, signiert 1955, bietet Reinhold Berg in Stuttgart an (9.500 €). Die Galerie Boerner glänzt mit Lithographien von Henri Fantin-Latour (2.000 €), H.W. Fichter offeriert Max Rabes Aquarell „Damaskus“ (2.800 €) und August Laube zeigt Johann Jakob Meyers reizvolle Ansicht des „Palais roÿal à Stuttgard 1846“ (3.700 €). Frei nach Ovid konzipiert sind die Anamorphosen, von denen Dr. Dasa Pahor eine besonders schöne Version empfiehlt: „Silenum titubantem annis somnoque meroque Ruricolae cepere Phryges“ entstand in Augsburg um 1750 (2.500 €). Beim Antiquariaat Plantijn aus dem holländischen Breda faszinieren zwölf aquarellierte Monatsdarstellungen aus Deutschland und Italien des 18. Jahrhunderts (12.000 €). „Der seltzame Springinsfeld“ In der Literatur spannt sich der Bogen von der Antike bis in die Moderne. Es beginnt mit Homers „Odyssea“, übersetzt und kommentiert von Simon Schaidenreisser, Augsburg 1538. Die erste deutsche Ausgabe ist zugleich die erste Übersetzung in eine Volkssprache und von bekannter Seltenheit (Stuttgarter Antiquariat 12.500 €). Auch die erste italienische Ausgabe von Daniel Defoes „La vita e le avventure di Robinson Crusoe“ ist kaum im Handel, aber auf der Stuttgarter Messe zu finden (Tusculum 9.800 €). Die literaturhistorische Reihe erlesener Kostbarkeiten setzt Wolfgang Braecklein mit der ersten posthumen Ausgabe des „Simplicissimus“ fort, erschienen 1683 bis 1685, und der bedeutendsten Simpliziade überhaupt: Grimmelshausens „Der seltzame Springinsfeld“ aus dem Jahr 1670, „in hohem Grade Knoten-Punkt der Simplicianischen Dichtung“ (30.000 € und 35.000 €). Ein Pionier des Comics Mit seiner 1826 erschienenen Taugenichts-Novelle und den darin enthaltenen Volksliedern schuf Joseph von Eichendorff ein unvergessenes Stimmungsbild der Widersprüche und Sehnsüchte seiner Zeit. Die erste Einzelausgabe erschien 1842 mit getönten Federlithographien des Malers und Graphikers Adolph Schrödter, der nebenbei als einer der Pioniere des Comics in Deutschland gilt (Dieter Zipprich 2.000 €). Herbert Blank offeriert neben Kleists „Erzählungen“ in der Erstausgabe (12.000 €) eine besondere Zimelie mit Hugo von Hofmannsthals sehr seltener Habilitationsschrift „Studie über die Entwickelung des Dichters Victor Hugo“ (7.500 €), während Daniel Thierstein zwei weitere Kleist-Raritäten feilbietet: „Der Zerbrochene Krug“ und „Die Schlacht bei Fehrbellin“ (5.400 € und 4.650 €). Unter den illustrierten Büchern setzt Georg Heyms „Umbra vitae“ mit den kunstvollen Holzschnitten Ernst Ludwig Kirchners einen besonderen Akzent (Hans Lindner 8.500 €). Eines von 200 Exemplaren der Vorzugsausgabe von Grohmanns „Kirchner-Zeichnungen“ mit dem blattgroßen Holzschnitt „Weiblicher Akt vor einem Schrank“, in Rotstift signiert, liefert dazu bei Schmidt & Günther eine vortreffliche Ergänzung (12.000 €). In der Tradition der großen Malerbücher von Picasso, Chagall oder Matisse steht schließlich Robert Motherwells Adaption von James Joyces „Ulysses“, 1988 in San Francisco mit 40 signierten Originalradierungen des Künstlers in nur 150 nummerierten Exemplaren veröffentlicht (Daniel Thierstein 9.400 €). Vorsicht: Druckfehler „Seien Sie vorsichtig mit Gesundheitsbüchern - Sie könnten an einem Druckfehler sterben“, schrieb Mark Twain. Jenseits aller potenziellen Gefahren für Leib und Leben geht von den Meilensteinen der Geschichte der Medizin ebenso wie von pharmazeutischen und hausmedizinischen Handbüchern eine enorme bibliophile Faszination aus. Albrecht Dürers „De varietate figurarum et flexuris partium ac gestibus imaginum“, die erste lateinische Ausgabe seiner 1528 auf Deutsch erschienenen „Vier Bücher von der menschlichen Proportion“, sind ein hervorragendes Beispiel für die Darstellung des menschlichen Körpers in der Kunst (Gerhard Gruber 10.500 €). Andreas Vesalius‘ Erstlingswerk über die arabische Medizin, die „Paraphrasis“ aus dem Jahr 1551, sorgt bei Reiss & Sohn für Aufmerksamkeit (18.500 €). Michael Banzhaf zeigt ein französisches Herbarium mit 500 Sikkaten, jeweils nach Wirksamkeit und Anwendungsbereich gegliedert. Das Exemplar aus dem Besitz eines Apothekers wird für 9.500 € gewiss auf erhebliches Interesse stoßen. Anlässlich des 200. Geburtstages des Arztes und Physikers Julius Robert Mayer veröffentlichen die Antiquariate Franz Siegle und Fons Blavus einen Gemeinschaftskatalog zu Ehren des „Vaters der größten Entdeckung des 19.
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„Durch die Schrift und den Buch- Druck hat eigentlich der menschliche Geist erst die Welt...
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24.01.2014 - 26.01.2014Messe »
Öffnungszeiten
Freitag, 24. Januar: 11 Uhr bis 19.30 Uhr
Samstag und Sonntag, 25. und 26. Januar: 11 Uhr bis 18 UhrAussteller
81 Antiquare, Autographen- und Graphikhändler aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Ungarn, Italien, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und den USA. Erstmals in Stuttgart• ArtFinding (Weidenhain)
• Reinhold Berg (Regensburg)
• Bibliopathos (Verona, Rom, Mailand / Italien)
• Moorthamers (Paris / Frankreich)
• Plantijn (Breda / Niederlande)
• Christian Strobel (Irsee)
• Dieter Zipprich (München)
Wieder in Stuttgart • EOS Buchantiquariat Benz (Zürich / Schweiz)
• Hohmann (Stuttgart)
• Michael Steinbach (Wien und Tokyo / Österreich und Japan)
• Stuttgarter Antiquariat (Stuttgart)
• Daniel Thierstein (Bern und Biel / Schweiz)