Art Fair
Viennacontemporary September 2016
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Messe22.09.2016 - 25.09.2016
Während in den 1970er Jahren alternative und unabhängige Kunsträume in Westeuropa und den USA in Opposition zum Kunstmarkt gegründet wurden und in ihrer Entwicklung eine bedeutende Rolle für die Institutionskritik spielten, entstand und entwickelte sich die alternative Kunstszene in Ex-Jugoslawien und Albanien genau aus gegenteiligen Gründen: dem Mangel an zeitgenössischen Kunstinstitutionen und dem Fehlen eines Kunstmarktes. Daher spielten die unabhängigen, während der 1990er Jahre gegründeten Kunsträume – initiiert von einer jungen Generation von KünstlerInnen, KuratorInnen und KunsthistorikerInnen – eine bedeutende Rolle bei der Etablierung eines zeitgenössischen bildenden Kunstsystems in dieser Region und dessen Vermittlung über die Grenzen hinaus. In manchen Fällen waren und sind diese unabhängigen Kunsträume die einzigen, wo ein Austausch und Diskurs über zeitgenössische Kunst stattfinden konnte bzw. kann. Angesichts der gravierenden Veränderungen, die in dieser Region in den letzten Jahren stattgefunden haben, sowie der anhaltenden Finanzkrise, war die Kultur jener Bereich, der am meisten gelitten hat. Die Auswirkungen sind an den aktuellen Problemen der staatlichen Kunstinstitutionen ersichtlich: Das Museum für Zeitgenössische Kunst in Belgrad ist seit 2008 wegen Renovierung geschlossen, ebenso das Serbische Nationalmuseum in Belgrad und weitere große Museen in Bosnien und Herzegowina. Albanien und der Kosovo haben beide jeweils nur eine einzige große Kunstinstitution, in der sich die gesamte bildende Kunst konzentriert. Daher sind zurzeit die unabhängigen Kunsträume die bestimmenden Schauplätze für zeitgenössische Kunst. Am Sonntag, den 25. September 2016 von 11:30 Uhr bis 12:30 Uhr findet der Focus Talk mit Adela Demetja und teilnehmenden KünstlerInnen von Focus: Ex-Yugoslavia and Albania statt.
Adela Demetja absolvierte ihren Master in „Curatorial Studies – Theory – History – Criticism“ an der Städelschule und an der Goethe-Universität in Frankfurt. Sie ist Mitbegründerin und Direktorin des Tirana Art Lab – Centre for Contemporary Art und kuratierte eine Reihe internationaler Ausstellungen wie die Themenausstellungen „The Aesthetics of the Small Act“ im Rahmen von Action Field Kodra 2014, dem Festival für bildende Kunst in Thessaloniki, und 2012 „Voices of Truth“ in der Villa Romana in Florenz. 2015 kuratierte sie die Biennale D-0 Ark Underground in Konjic, Bosnien und Herzegowina, die in einem unter Tito erbauten Atombunker veranstaltet wird. Adela Demetja lebt und arbeitet in Albanien und Deutschland. Teilnehmende KünstlerInnen, Galerien und Kunstinstitutionen werden noch bekannt gegeben. Begleitveranstaltungen 2016
Cinema
Dank der Unterstützung des Bundeskanzleramts Österreich wird das von Olaf Stüber für die viennacontemporary 2015 entwickelte und kuratierte Format Cinema fortgesetzt. Alle an der viennacontemporary teilnehmenden Galerien sind 2016 eingeladen, aktuelle Filme und Videos der von ihnen vertretenen KünstlerInnen zum Thema „Me, Myself and I“ einzureichen, die im Cinema gezeigt werden sollen.
Das Selbstporträt ist so alt wie die Kunst selbst. Einst war es den MalerInnen und BildhauerInnen vorbehalten. Mit der Postmoderne bricht der klassische Begriff des Selbstporträts auf und die KünstlerInnen malen oder meißeln nicht mehr nur sich selbst, sondern agieren und performen vor dem Publikum, dem Fotoapparat und der laufenden Kamera. Sie stellen sich selbst dar und machen ihre Aktionen, ihre Arbeitsräume und Ideen, oftmals auch ihr (mediales) Leben, zum Inhalt. In einer Welt der Social Media und Selfies porträtiert sich jede und jeder überall und scheint alles von sich preiszugeben. Cinema setzt sich dieses Jahr mit der künstlerischen Selbstdarstellung in Film und Video auseinander. Im Mittelpunkt steht die Behauptung der Künstlerin/des Künstlers als Subjekt vor dem Hintergrund einer zunehmend auf Selbstreferentialität basierenden Gesellschaft. Am Tag der Preview, dem 21. September 2016, präsentiert Olaf Stüber Video- und Filmarbeiten von österreichischen StudentInnen, die zuvor im Rahmen eines Open Calls gesammelt wurden. Am Samstag, den 24. September 2016, findet von 11:30 Uhr bis 12:30 Uhr der Cinema Talk mit Olaf Stüber statt.
Olaf Stüber ist seit über 20 Jahren als Galerist, freier Kurator und Dozent tätig. Bereits ab 2001 legte Olaf Stübers Galerie den Fokus auf Film- und Videokunst. Seit 2012 ist Olaf Stüber Herausgeber der „Videoart at Midnight Edition“ und Jurymitglied bei international renommierten Videopreisen und Videofestivals. Detailprogramm wird noch bekannt geben. Keys to Contemporary Art
Die Methoden und Materialien zeitgenössischer Kunstproduktion werden vielfältiger, sie entwickeln sich kontinuierlich und wir erleben, wie die Kunst neue Bedeutungen kreiert, nicht nur im kulturellen, sondern auch im politischen, sozialen und wirtschaftlichen Umfeld. Während es keinen Generalschlüssel gibt, der uns ein unmittelbares Verständnis zeitgenössischer Kunst in ihren unzähligen Formen erschließen könnte, gibt es dennoch grundlegende Konzepte und Ideen, die es dem Publikum ermöglichen, einen Weg durch die lokalen und internationalen Zusammenhänge zu finden, auf die sich ein Kunstwerk beziehen kann.
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22. - 25. September 2016
Preview & Vernissage: 21. September 2016
Marx Halle
Karl-Farkas-Gasse 19, A - 1030 WienTermine 2016 und 2017
22. - 25. September 2016
21. - 24. September 2017Öffentliche Verkehrsmittel
Straßenbahn: 71 (Haltestelle St. Marx), 18 (Haltestelle Viehmarktgasse oder Haltestelle St. Marx) S-Bahn: S7 (Station St. Marx) Bus: 74A (Station St. Marx), 80A (Endstation Neu Marx) U-Bahn: U3 (Station Erdberg - Ausgang Nottendorfer Gasse)