Renaissance
Raffael bis Tizian. Italienische Zeichnungen aus dem Städel Museum
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Ausstellung08.10.2014 - 11.01.2015
Die Anordnung der Zeichnungen aus dem nördlichen Italien folgt einer geografischen Gliederung, von Ligurien im Westen bis ins Veneto im Osten. Die Kunstzentren im Norden Italiens bildeten in der Renaissance keine Einheit. Den politischen Herrschaftsgebieten entsprechend aufgeteilt, brachten sie teilweise eigene Stilformen hervor. In diesem Ausstellungsabschnitt werden unter anderem Venus trauert um Adonis (um 1560) von Luca Cambiaso aus Genua, Die Anbetung der Könige (um 1527/30) des ungemein einflussreichen Künstlers Parmigianino aus Parma oder auch die Studie nach dem Kopf von Michelangelos „Giuliano de’ Medici“ (um 1545/60?) präsentiert, die der in Venedig lebende Tintoretto vermutlich nach einem Abguss der in Florenz befindlichen Skulptur in der Medici-Kapelle anfertigte.
Insgesamt vermittelt die Ausstellung nicht nur einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Strömungen und regionalen Ausprägungen der italienischen Renaissancekunst. Auch die zahlreichen Funktionen und Techniken des Mediums Zeichnung werden beleuchtet, etwa durch die von Raffael und seiner Werkstatt gefertigte Kreidezeichnung Drei Figuren aus der „Schule von Athen“ (Stanza della Segnatura) (um 1510/12), eine Silberstiftstudie nach dem lebenden Modell für einen Gekreuzigten aus dem 15. Jahrhundert, die fast abstrakt anmutende Studie einer liegenden Figur (um 1567?) in mehrfarbigen Kreiden von Jacopo Bassano oder Giuseppe Cesaris Darstellung des selbstverliebten Narziss (um 1595/1600) in schwarzem Stift, eine für sich stehende, autonome Arbeit.
Bereits zur Gründungsstiftung des Städelschen Kunstinstituts im Jahr 1815 konnte die Städelsche Sammlung einen bedeutenden Bestand an Altmeister-Zeichnungen aufweisen. Dieser erfuhr um die Mitte des 19. Jahrhunderts durch Johann David Passavant (1787–1861) eine entscheidende Erweiterung und markante Strukturierung. Passavant, der als Inspektor von 1840 bis zu seinem Tod 1861 für die Sammlungen des Städel Museums verantwortlich war, vertrat die Strategie gezielter Erwerbungen einzelner und, wie er schrieb, „nur ausgezeichneter“ Werke, um den Besuchern des Museums durch konzentrierte Qualität eine eindrucksvolle Anschauung der Kunstgeschichte und ein intensives Erlebnis der Kunst „aller Zeiten und Schulen“ zu ermöglichen. Passavant hatte seine Laufbahn als nazarenischer Maler begonnen und seine Verehrung der großen Vorbilder Raffael und Dürer zu einer fundierten Kennerschaft auf den Gebieten der italienischen und deutschen Renaissance ausgebaut. So bildeten sich hier Schwerpunkte, die in der Zeichnungssammlung des Instituts nach wie vor besonders deutlich zutage treten. Der Bestand der italienischen Renaissancezeichnungen, dem die Ausstellung gewidmet ist, zählt heute – auch dank einzelner ergänzender Erwerbungen späterer Zeit – zu den wichtigsten in Europa, und in keiner anderen deutschen Sammlung ist Raffael mit mehr Zeichnungen vertreten.
Zur Ausstellung erscheint ein umfassender Katalog im Michael Imhof Verlag, verfasst von Joachim Jacoby. In den Katalogtexten wird jede Zeichnung ausführlich dokumentiert (mit technischen Daten, gegebenenfalls Wasserzeichen, Provenienz, Literatur), eingehend analysiert und mit Blick auf das Œuvre des betreffenden Künstlers diskutiert. Alle Zeichnungen werden abgebildet (soweit erforderlich mit Recto und Verso sowie Wasserzeichen); zusätzlich wird mit zahlreichen Vergleichsabbildungen wichtiger Referenzarbeiten – Zeichnungen, Gemälden, Druckgrafiken – ein hoher Grad an Anschaulichkeit gewährleistet.
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08.10.2014 - 11.01.2015
Öffnungszeiten Städel Museum: Dienstag, Mittwoch, Samstag und Sonntag 10.00–18.00 Uhr; Donnerstag und Freitag 10.00–21.00 Uhr
Öffnungszeiten Studiensaal, Graphische Sammlung: Mittwoch, Freitag 14.00–17.00 Uhr; Donnerstag 14.00–19.00 UhrEintritt: 12 Euro, ermäßigt 10 Euro, Familienticket 20 Euro; freier Eintritt für Kinder bis zu 12 Jahren; Samstag, Sonn- und Feiertag 14 Euro, ermäßigt 12 Euro, Familienticket 24 Euro
Kartenvorverkauf unter: tickets.staedelmuseum.de