WINTERPALAIS
Prinz Eugen von Savoyen 350 JAHRE
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Ausstellung18.10.2013 - 27.04.2014
Zeitgenössische Kunst in barocker Pracht Bereits seit 2007 hat die Auseinandersetzung zeitgenössischer Künstler mit der Geschichte des Hauses im Belvedere Tradition: Ganzjährig wird in der vom Barockarchitekten Johann Lucas von Hildebrandt im Jahr 1723 fertiggestellten Sala terrena im Oberen Belvedere Gegenwartskunst präsentiert. Nach intensiver Forschungstätigkeit und zwei Bauphasen in den Jahren 2009 bis 2011 wurde der Gartensaal in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt restauriert bzw. in seinen Originalzustand rückgeführt. Hier ist seit Sommer 2010 Franz Wests Arbeit Endlich zwei gute Skulpturen (2002) zu sehen. Zudem werden regelmäßig nationale wie internationale Künstler eingeladen, ortsspezifische Arbeiten in einen eigenen Kontext zur Geschichte des Hauses zu stellen, etwa im Rahmen der Ausstellungsreihe Intervention. So waren bereits Werke von Gudrun Kampl, Brigitte Kowanz, Franz Kapfer, Tillman Kaiser, Lisa Oppenheim und Agnieszka Polska sowie Gerold Tusch zu sehen. Darüber hinaus entwickeln zeitgenössische Künstler für den alljährlichen Belvedere Weihnachtsbaum eigens für den Ort geschaffene Skulpturen. Nach Arbeiten von Gelatin (2010), Fabian Seiz (2011) und Eva Grubinger (2012) wird im Winter 2013 eine Installation von Constantin Luser präsentiert. Dieses traditionelle Zusammenspiel zwischen barocker Pracht und Gegenwartskunst findet nun im Winterpalais seine Fortführung – ab Frühling 2014 ist in den rund 850m² umfassenden Prunkräumen auch die Präsentation zeitgenössischer Werke geplant.
PRINZ EUGEN VON SAVOYEN
Feldherr, Philosoph und Kunstfreund Italienischer Abstammung, von Geburt ein Franzose, wurde Prinz Eugen von Savoyen (1663– 1736) nach seinem kometenhaften Aufstieg und seiner glanzvollen Karriere als Feldherr einer der einflussreichsten Österreicher, der das Geschick des Landes und auch dessen Kunst- und Kulturgeschichte nachhaltig prägte. Als Diplomat und Ratgeber der Kaiser Leopold I., Joseph I. und Karl VI. reiste er quer durch Europa von einem Kriegsschauplatz zum anderen und spielte eine maßgebliche Rolle für die Zukunft des Hauses Habsburg. Prinz Eugen, der einem italienischen Adelsgeschlecht entstammte, in Frankreich aufgewachsen war und später im Gebiet des heutigen Österreich lebte, ist als inter- oder sogar supranationale Persönlichkeit zu verstehen. Reisen und Kriegszüge führten ihn in viele Länder, wobei er den jeweiligen Kulturen gegenüber sehr aufgeschlossen war. In seinen Palästen verkehrten Diplomaten und andere Persönlichkeiten von Rang und Namen, was zu einem regen Austausch in politischer, kultureller, aber auch künstlerischer Hinsicht unter den Nationen führte. Seine Sammlungen spiegelten diese Intentionen deutlich wider: Gemälde holländischer, italienischer und französischer Meister fanden sich neben kostbaren Handschriften und Büchern, asiatischen Stoffen, chinesischem Porzellan sowie Tieren und Pflanzen aus mehreren Kontinenten. Ermöglicht wurde dem Prinzen der Erwerb dieser Kostbarkeiten durch ein internationales Netzwerk von Agenten und Freunden, die über seine Interessen bestens informiert waren.
BIOGRAFIE
Prinz Eugen von Savoyen
1663 Geburt von Prinz Eugen Franz von Savoyen-Carignan als fünftes von sieben Kindern des Eugen Moritz von Savoyen-Carignan und der Olympia Mancini am 18. Oktober in Paris.
1673 Tod des Vaters nach kurzer Erkrankung unter nie restlos geklärten Umstanden.
1678 Empfang der niederen Weihen durch den päpstlichen Nuntius in Turin.
1683 Nach der Ablehnung der Aufnahme in das Heer von Ludwig XIV. Flucht aus Frankreich und Eintritt in die Armee von Kaiser Leopold I. Erfolgreiche Teilnahme am Entsatz von Wien in der Schlacht am Kahlenberg (12. September). Carlo Emanuele d’Este, Marchese di Borgomanero, nimmt Eugen in sein Haus auf und führt ihn am Hof Leopolds I. ein.
1688 Ernennung zum Feldmarschall-Leutnant. Prinz Eugen wird Laienabt von zwei Abteien in Savoyen, was hohe Einnahmen, aber auch die Verpflichtung zum Zölibat mit sich bringt.
1693 Ernennung zum kaiserlichen Feldmarschall.
1694/95 Ankauf von ersten Gebäuden in der Himmelpfortgasse. Neben der nun einsetzenden regen Bautätigkeit legt Prinz Eugen im weiteren Verlauf seines Lebens bedeutende Sammlungen von Gemälden, Büchern, Kupferstichen, aber auch Pflanzen sowie einen Zoo an.
1697 Ernennung zum Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres in Ungarn (5. Juli). Die Schlacht bei Zenta am 11. September bringt Prinz Eugen seinen ersten großen Erfolg als Kommandierender. Zahlreiche weitere geglückte militärische Operationen sorgen in der Folge für seinen Ruhm als Feldherr. Erwerbung eines großen Grundstücks am Rennweg, das nach und nach durch mehrere Ankäufe erweitert wird.
1701 Mit der Schlacht bei Carpi am 9. Juli findet die erste größere militärische Operation im Spanischen Erbfolgekrieg statt. Am 1. September folgt die Schlacht bei Chiari.
1702 Schlacht bei Cremona (1. Februar) sowie Schlacht bei Luzzara (15. August). Baubeginn des Schlosses in Ráckeve auf der Donauinsel Csepel bei Budapest.
1703 Ernennung zum Präsidenten des Hofkriegsrates.
1704 Die Schlacht bei Höchstädt (13. August) führt zu einer Koalition mit den Engländern und in weiterer Folge zur Freundschaft zwischen deren Befehlshaber, dem Herzog von Marlborough, und Prinz Eugen. Terrassierungsarbeiten auf dem Areal des Belvedere.
1705 Schlacht bei Cassano (16. August), bei der nach einem harten Kampf ausnahmsweise die französische Seite einen Sieg verbuchen kann.
1706 Entsatz von Turin (7. September).
1708 Schlacht bei Oudenaarde (11. Juli) sowie Belagerung von Lille (10. August bis 22. Oktober, Zitadelle bis 10. Dezember). Baubeginn der Erweiterung des Palais in der Himmelpfortgasse um fünf Achsen Richtung Osten (Galerietrakt).
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18.10.2013 - 27.04.2014
Öffnungszeiten
Täglich 10 bis 18 Uhr
Regulärer Eintritt
€ 9,- (Winterpalais)
€ 25,- (Winterpalais, Oberes und Unteres Belvedere)