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Künstler und früherer Museumschef Wolfgang Denk gestorben

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    14.04.2023

WOLFGANG DENK (17. September 1947 – 07. April 2023)
Der Visionär, Netzwerker und Weltreisender, Museumsgründer und Museumsdirektor, Ausstellungsmacher und Künstler Professor Wolfgang Denk verstarb am Karfreitag im Alter von 75 Jahren

Zöbing bei Langenlois, 11. April 2022 Wolfgang Denk wird am 17. September 1947 in Seitenstetten geboren und wächst in St. Valentin im Bezirk Amstetten auf. Zur Schule geht er ins Linzer Gymnasium. Nach der Matura absolvierte er von 1964 bis 1967 in den Steyr-Werken eine Ausbildung zum Modelltischler. Zeitgleich beginnt er künstlerisch zu arbeiten und gründet nach seiner Ausbildung, drei Jahre später, seine eigene Galerie, die Galerie Pfarrgasse in Steyr.

Doch schon bald zieht es ihn in die Ferne. Durch seine unzähligen Reisen, die er seit den 1970iger Jahren immer wieder unternimmt – oftmals auch gemeinsam mit seiner Frau Martha – sammelt er eine Fülle von Erfahrungen, die zur Inspirationsquelle für seine eigene Kunst und die Art über Kunst zu denken werden. Oft führen ihn seine Reisen in die Vergangenheit, zu den Ursprüngen unserer Menschheitsgeschichte, zu den Monumenten der europäischen Megalithkultur, zu den Tempelanlagen ins „Morgenland“, nach Indien und Japan, zu den amerikanischen Indianern (First Nations) von New York bis Montreal. Besonders seine vielen Westafrikareisen, nach Nigeria, Oshogbo zu Susanne Wenger (1915–2009) werden zum animierenden Think-Tank und emotionalen und philosophischen Kapital seiner Kunst.

Letztendlich ist es auch der Einfluss an Erfahrungen, die Wolfgang Denk als Ausstellungsmacher, Gründungsdirektor der Kunsthalle Krems (1991–1997), des Hermann Nitsch Museum (2004–2007) und der Susanne Wenger Foundation Museumsgalerie Krems (1995 und 2011) in Jahren intensiver Arbeit erworben hat und die unzähligen Begegnungen mit internationalen Künstler:innen, die seinem künstlerischen Schaffenswerk immer neue Impulse geben.

Ab1995 lebt und arbeitet Wolfgang Denk in Zöbing bei Langenlois im Bezirk Krems. Ein schwerer Unfall im Jahr 2011 und ein Krankenhausaufenthalt, der in eineinhalb Jahre ins Bett fesselt, wird zur physischen und psychischen Herausforderung. Wolfgang Denk setzt als Künstler einen Neubeginn und entwickelt eine neue abstrakte Bildsprache, die sich ab 2019 zum DENK ART-Vokabularium verdichtet.

„Nach meinem schweren Unfall 2011 und den eineinhalb Jahren Krankenhausaufenthalt stellte ich mir vorerst deprimiert die Frage: ‚Ist das das Ende meiner 1968 begonnenen Kü̈nstlerkarriere? Nein, im Gegenteil ein Neubeginn beschäftigte meine Fantasie, der letztlich 2019 zum Durchbruch kam. Eine neue Art von Malerei müsste die Konsequenz sein. Ich experimentierte mit einfachen, aber widersprüchlichen Grundelementen und einer vom malerischen Zeichen bestimmten, repetitiven Bildsprache. Mit komplexer Verwobenheit müsste sie zugleich eine ideale Grundform für ein strukturell-analytisches System einer informellen gestischen Malerei sei.“ Wolfgang Denk

Im Mittelpunkt steht der Versuch die deklarative Beschränktheit des Geometrischen und die überschüssige Expressivität der gestischen Malerei zu überwinden. Das Resultat seiner intensiven Beschäftigung mit den Parametern der Malerei, ist eine neue Form der Plasticolorotype-Technik – ein von Denk entwickelter Terminus technicus. Diese neuentwickelte Technik ist für Denk ein Weg, in unregelmäßigen Reihen sternförmige Grundelemente zu variieren, welche seine neue Position in der Malerei bestimmt. Diese Strahlenelemente werden in verschiedene Zusammenhänge gestellt und erzielen eine hohe Wandlungsfähigkeit der diversen Elemente. Es folgen dazu Einzelausstellungen 2021 im NÖ Dokumentationszentrum für Moderne Kunst und in der GALERIE–halle LINZ und 2022 im forumschlosswolkersdorf und in der Blaugelben Viertelsgalerie St. Peter in der Au.

Obwohl er einen Großteil seines Arbeitslebens als Museumsdirektor und Ausstellungsmacher verbringt, war ihm seine eigene Malerei, sich künstlerisch auszudrücken und so mit der Welt und seinem Gegenüber zu kommunizieren eine wirkliche Herzensangelegenheit. Oft wird Wolfgang Denks Malerei mit den Begriffen verschiedener Stilrichtungen wie dem abstrakten Expressionismus, der Farbfeldmalerei und des Tachismus zugeordnet, weil er teilweise auf Maltechniken des Schüttbildes und des Action Painting zurückgreift. Hier dominieren Gefühl, Emotion und Spontanität vor Perfektion, Vernunft und Reglementierung. Die Darstellungsweise abstrakt, teilweise auch abstrakt-figurativ; Die surrealistische Technik des Automatismus, die kubische Idee der flächigen Räumlichkeit, das Varieren im Auftragen von Farben auf den Malgrund mit Pinseln, Spachteln, mit der Handfläche, mit Hilfe von durch-löcherten Behältern („dripping“) oder Eimern sind Techniken, mit denen sich Wolfgang Denk in seiner über 50jährigen Künstlerkarriere beschäftigt hat und weiterentwickelt. Seit den 1970iger Jahren operiert Wolfgang Denk mit dramatischen, kompositionellen und inhaltlichen Sinnbildern, Flugträumen, symmetrischen Frauen-Schamanenmänteln, Flughemd-Altären oder Allegorien des Krähenfluges. Levitationen, Grundrisse der Steinkreise, Dolmen und Menhire aus der europäischen archaischen Vorzeit und Erfahrungen aus dem Wissen der Mythos-Geschichte (Traumzeit) erforscht er mehr als zehn Jahre lang. Mystische Anlagen der Megalithkultur wie Stonehenge, Avebury und ihre spirituellen Nervensynapsen sind in der Welt fast überall manifest, was er auch gemeinsam mit seiner Frau Martha in zahlreichen Reisen feststellt: Die Geistessysteme des Schamanismus der Native Americans (Indianer) oder später die der afrikanischen Yoruba interessieren ihn seit langer Zeit.






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