Queerness in Photography
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Ausstellung17.09.2022 - 18.01.2023
Zugleich besitzen diese visuellen Spuren der Casa Susanna – aufgrund einer jahrzehntelangen, gesellschaftlichen Tabuisierung von Themen wie Transidentität, Sexualität und Cross-Dressing – weiterhin einen rätselhaften Charakter, da die Protagonist:innen und Urheber:innen nicht mehr über ihre Intentionen selbst Zeug:innenschaft ablegen können.
Vielmehr konfrontieren diese Bilder uns heutzutage mit Fragen über Sexualität und Identität: Ist ein Mann in Frauenkleidern schwul? Wann wird eine Frau in einer Foto-grafie zu einer Frau? Und wer entscheidet über die Kriterien? Wir als Betrachtende? Im Zusammenspiel mit der Sammlung Lifshitz entsteht somit bei C/O Berlin ein queeres Bildarchiv, das aufgrund seiner Einmaligkeit und eines identitätsstiftenden Charakters auch von zukünftigen Generationen aufbewahrt und wertgeschätzt werden muss.
1992 spielte die Schauspielerin Tilda Swinton in dem preisgekrönten Film Orlando(Regie Sally Potter), der auf dem gleichnamigen Roman von Virginia Woolf aus dem Jahr 1928 basiert, die Gender-nonkonforme Hauptrolle. Woolfs Romanvorlage erzählt die Geschichte einer jungen adligen Person, die Jahrhunderte lang lebt. Ohne zu altern, ist es der Romanfigur möglich, auf geheimnisvolle Weise das Geschlecht zu verändern. „Ich sehe Orlando als eine Geschichte über das Leben eines Menschen, der danach strebt, sich vollständig von den Konstruktionen des Geschlechts oder sozialer Normen zu befreien,“ beschreibt Swinton die Thematik. Ihre Androgynität in dem Film trug zu ihrem Image als eine der wandlungsfähigsten Schauspieler:innen ihrer Generation bei und etablierte sie endgültig als Ikone in der LGBTQIA+-Community. Hinter der Folie der Buch- und Filmvorlage hat Swinton im Auftrag des Magazins Aperture für C/O Berlin die Ausstellung Orlando zusammen-gestellt. Geschlechterfluidität und die Idee eines grenzenlosen Bewusstseins verweben sich hier auf eine neue Art innerhalb der Ausstellung.
Die zum Teil eigens für Orlando . Curated by Tilda Swinton konzipierten Arbeiten präsentieren unterschiedliche Blickrichtungen auf Fragen von Identität, Geschlecht, Herkunft und Sexualität. In der Vielfalt der künstlerischen Ansätze und Perspektiven werden gängige Vorstellungen, Darstellungsformen und Machtverhältnisse aufge-brochen. Durch die Auswahl der Künstler:innen, ihrer künstlerischen Neuinterpreta-tion der Themen sowie der identitätsstiftenden Konstruktion von neuen Narrativen bekommen bisher häufig marginalisierte oder unterrepräsentierte Sichtweisen eine Bühne. Die visuelle Reflektion von menschlicher Existenz in ihrer Vielfalt ist zugleich ein inspirierendes Plädoyer für Unvoreingenommenheit, Empathie und Toleranz in der künstlerischen Fotografie der Gegenwart.
Die Ausstellung zeigt die Arbeiten der Künstler:innen: Zackary Drucker, Lynn Hersh-man Leeson, Paul Mpagi Sepuya, Jamal Nxedlana, Elle Pérez, Walter Pfeiffer, Sally Potter, Viviane Sassen, Collier Schorr, Mickalene Thomas und Carmen Winant.
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17.09.2022 - 18.01.2023
Öffnungszeiten täglich . 11 bis 20 Uhr
Eintritt 10 Euro . ermäßigt 5 Euro