Tiroler Volkskunstmuseum
REINER SCHIESTL NOTHELFER
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Ausstellung31.03.2017 - 19.11.2017
Collagen im „Prallen Jahr“
Schiestls Collagen werden im ersten Stock des Volkskunstmuseum im Ausstellungsbereich „Pralles Jahr“ präsentiert. Christliche Festtage, die den Jahreslauf strukturieren, gestalten diesen Teil der Schausammlung. Dadurch wird die enge Verknüpfung von wichtigen Terminen des vormodernen Lebens und der landwirtschaftlichen Arbeitswelt mit Gedenktagen der Heiligen verdeutlicht. Der Bereich gibt Einblick in Funktion und Bedeutung verschiedenster Bräuche. „Der Großteil der Collagen hängt, in regelmäßigen Abständen angeordnet, vergleichbar mit Kreuzwegstationen in der Kirche, an den Wänden“, stellen Mag. Karl C. Berger und Anna Horner, MA, Team des Tiroler Volkskunstmuseum, fest und fahren fort: „Die Anordnung folgt chronologisch den Gedenktagen der abgebildeten Heiligen im Jahresverlauf.“
Schiestls Nothelfer gehen auch Beziehungen mit bereits im „Prallen Jahr“ langjährig ausgestellten Heiligen oder deren Attributen ein. So wird die Collage von Johannes dem Täufer in Blickweite der Johannes- Schüssel gezeigt, deren Berührung früher Erlösung von Kopfschmerzen versprach. Hinter der Statue des mit Pfeilen durchbohrten heiligen Sebastians präsentiert Schiestl seine Collage des Heiligen.
Eine Auswahl von acht Bildern wird auf Sockeln inmitten der Objekte der Schausammlung gezeigt. Alle Aquarell-Collagen sind im Format 70 x 50 cm und wurden vom Künstler handschriftlich benannt und signiert. Neben den 87 Bildern werden in Vitrinen auch dreizehn Papierfiguren, die Schiestl ebenfalls aus zerschnittenen Aquarellen fertigte, präsentiert. Genau wie seine Collagen, stellen auch diese dreidimensionalen Objekte Heilige und ihre Geschichten dar.
Über den Künstler
Reiner Schiestl wurde 1939 in Kufstein geboren und lebt heute in Innsbruck und Spanien. Er studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Franz Elsner. Lange Malreisen führten ihn u. a. in die USA, nach Frankreich, China, Ägypten, Nordafrika, Südamerika und Spanien. Schiestl bedient sich einer breiten Palette an künstlerischen Techniken: Acrylmalerei, Aquarell, Tusche-, Pinsel- und Federzeichnung, Collage, Radierung, Linolschnitt, Mosaik und Steinbildhauerei. Anregung für seine Werke findet er in der Natur, Literatur und Tagespolitik. Der Künstler ist auch als Autor tätig.
PUBLIKATION
Mehr zu Schiestls Figuren und den dazugehörigen Legenden erfahren BesucherInnen in der Publikation „Heilige. Legenden in Bild und Schrift“ von Reiner Schiestl (Arunda 90), ISBN 978-3-99028-535-0, 91 Seiten, Preis € 30. Die Publikation ist im Museumshop des Tiroler Volkskunstmuseum erhältlich.
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31.03.2017 - 19.11.2017
PREIS Eintritt frei
Von Mittwoch bis Montag von 9 – 17 Uhr geöffnet.