Artcurial Wien
Auktion: Stefan Zweig unveröffentlichte Korrespondenz
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Ausstellung06.10.2015 - 10.10.2015
Wie Dominique Bona in seiner Biografie über Stefan Zweig schreibt: „Zweig hatte das Glück, einen Übersetzer der Spitzenklasse zu finden, der in der Lage war, seine besondere, weich fließende und feinfühlende Prosa und seine Subtilität so getreu wie möglich wiederzugeben, mit musikalischem Talent. Alzir Hella leistete im Dienste von Zweigs Werk über lange Jahre hinweg eine beträchtliche Arbeit und führte ihm eine überaus enthusiastische Leserschaft zu.“
Alzir Hella (1881-1953) wurde in einer bescheidenen wallonischen Familie geboren. Als Kind war er ein glänzender Schüler, doch der verfrühte Tod seines Vaters zwang ihn zu handwerklicher Arbeit in Zuckerraffinerien. Um 1905 ließ er sich als Korrektor in Paris nieder. Der Gewerkschaftsaktivist und Anarchist beteiligte sich aktiv an der Gründung der Gewerkschaft der Korrektoren, zu deren Hauptverantwortlichen er lange Zeit gehörte. Zu Beginn der 1920er Jahre setzte sich Alzir Hella als erstklassiger Übersetzer von deutschen Autoren ins Französische durch, so etwa Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, Johann Paul Richter und!viele andere ... Die Übersetzung des Werks von Erich Maria Remarque, „Im Westen nichts Neues“, besiegelte seine ausgezeichnete Arbeit und verhalf ihm zur Berühmtheit. Er setzte sein blühendes Übersetzungsgeschäft bis zu seinem Tod in Paris im Jahr 1953 fort. Er übersetzte hauptsächlich Werke von Stefan Zweig: „Casanova“, „Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau“, „Verwirrung der Gefühle“, „Joseph Fouché“, „Die Heilung durch den Geist“, „Marie Antoinette“, „Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam“, „Maria Stuart“, „Der begrabene Leuchter“, „Angst“, „Drei Dichter Casanova – Stendhal – Tolstoi“, „Magellan“, „Sternstunden der Menschheit“, „Castellio gegen Calvin“, „Ungeduld des Herzens“ usw.
Ein paar Monate vor seinem Tod hatte Alzir Hella seinen Freund Marcel Body als Testamentsvollstrecker ausgewählt und ihm seine Übersetzungsrechte und sein Archiv vermacht, unter der Bedingung, dass er für seine Frau sorgte. Marcel Body (1894- 1984) war ein Druckereiarbeiter aus der Region Limousin, der im Rahmen einer französischen Militärmission 1916 nach Russland geschickt wurde. Er war bolschewistischer Aktivist, Mitglied einer sowjetischen diplomatischen Abordnung in Norwegen, gegen Stalin gesinnt und verließ die UdSSR 1927. Er hinterließ wertvolle Erinnerungen an die russische Revolution und zahlreiche Übersetzungen von Lenin, Bucharin, Trotski, Bakunin usw.
Die hier vorgestellten Briefe wurden von seinen Nachkommen verwahrt.
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Der deutsch-französische Krieg beeinflusst natürlich auch das künstlerische Leben...
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06.10.2015 - 10.10.2015
Mo bis Fr 10-18 Uhr
Sa 10-15 Uhr
So geschlossenAuktion findet am 17. November bei Artcurial Paris statt.