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Nachbericht

67. Auktion der Hermann Historica oHG, München

Nachbericht

Afrika, Orient und Asien
Gewohnt überzeugend in Qualität und Vielfalt war auch wieder das Angebot an Losen aus Afrika, dem osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China. Aus dem Orient bestachen erneut kostbar gearbeitete Waffen. So ein wunderschön gestalteter, goldtauschierter Kard aus dem 18. Jahrhundert mit Jadegriff und Edelsteineinlagen aus Rubinen, Diamanten und Smaragden, der zu seiner Taxe von 7.000 Euro versteigert wurde. Ein Kandschar mit eindrucksvollem, mehrfach gestuftem, drachenkopfverziertem Silbergriff aus dem 17. Jahrhundert, vermutlich Belutschistan/ Afghanistan, zu dem weltweit nur einzelne Vergleichsstücke veröffentlicht sind, erzielte ob seiner Seltenheit 10.000 Euro bei einem Startpreis von 9.500 Euro. Eine hervorragende Eisenschnittarbeit mit plastischen Darstellungen von Drache, Pfau und Storch, letzter mit beweglicher Zunge, zeigte ein südindischer Prunk-Bichwa aus dem 17. Jahrhundert. Diese bedeutende Waffe hatte ihren Preis und war einem Bieter – bei einem Startpreis von 10.000 Euro – 25.000 Euro wert. Ebenfalls vom indischen Subkontinent, überzeugte eine einteilig gearbeitete, mit Zackenrand verzierte Schale aus Rhinozeroshorn das Publikum. Das tropfenförmige, in der Akbar-Periode um 1600 gearbeitete Gefäß, erzielte 16.000 Euro bei einer Taxe von 12.000 Euro.

Feinste Elfenbeinschnitzereien und beeindruckende Metallarbeiten aus China bereicherten zudem die Auktion. Das Angebot reichte von einem kapitalen beschnitzten Stoßzahn aus dem 19. Jahrhundert mit einer detailfreudig gefertigten Landschaftsdarstellung und einem Startpreis von 12.000 Euro, der für 21.000 Euro versteigert wurde, bis hin zu einem großen bronzenen Löwenkopf-Torbeschlag aus dem 17./18. Jahrhundert, dessen meisterliche Ausführung Niederschlag im Preis fand und der mit 13.500 Euro auf das annähernd siebenfache seiner Taxe hochbeboten wurde.

Historische und militärgeschichtliche Objekte
Sammlungsstücke mit bemerkenswerter, teils kaiserlicher und königlicher Provenienz, erfreuten sich auch in diesem Herbst wieder größter Aufmerksamkeit der privaten oder institutionellen Sammler aus aller Welt. Der persönliche Campagne-Waffenrock des Österreichischen Kaisers Franz Joseph I. (1830 – 1916) kam für 20.000 Euro zum Aufruf. Der Rock aus sehr feinem grauen Tuch mit scharlachrotem Kragen und goldgestickten Ärmelaufschlägen, wurde 1916 in allerhöchster Qualität von der Schneiderei des Hoflieferanten „A. Uzel“ in Wien gefertigt, nachweislich von Kaiser Franz Joseph I. getragen und nun für 52.000 Euro versteigert. Nicht minder bedeutend und ebenso gefragt waren Objekte aus dem persönlichen Besitz des Bayerischen Königs Ludwig II. (1845 – 1886). Ein prunkvoller Taktstock aus Ebenholz und Silber, den König Ludwig II. an Richard Wagner (1813 – 1883) im Jahr 1868 als Ausdruck seiner tiefen Verehrung für den Komponisten überreichte, begeisterte das Publikum derart, dass er mit wenigen Bietschritten von 9.500 Euro auf 33.000 Euro geboten wurde. 16.000 Euro mussten, bei einem Startpreis von 12.000 Euro, für sein königliches Petschaft mit einem Griff aus Amethyst und feiner, detailliert gearbeiteter Goldfassung mit bayerischer Königskrone, aufgebracht werden. Auch eine Wappenauflage aus Gold und Emaille mit Rautenwappen und Spiegelmonogramm des Königs erreichte die Sammler und erzielte mit 5.200 Euro mehr als das Doppelte ihrer Taxe von 2.500 Euro.

Von beeindruckender Schönheit, kostbarster Verarbeitung und ebenso musealer wie historischer Bedeutung kam ein Geschenk Kaiser Napoleons I (1769 - 1821) mit 40.000 Euro zu Versteigerung. Die reich dekorierte und um 1800 gefertigte Dose aus 18-karätigem Gold, überfangen mit tiefblauer transluzider Emaille, zeigte im Zentrum des Deckels ein aufgelegtes großes, bekröntes Napoleonisches Wappen. Napoleon überreichte diese kostbare Juweliersarbeit als Ausdruck seiner Wertschätzung an seinen langgedienten und geachteten Marschall Michel Ney, Fürst von der Moskwa (1769 - 1815). Erst bei 60.000 Euro erfolgte für diese herausragende Arbeit der Zuschlag.

Auch der Reigen der russischen Objekte wurde mit einzigartigen historischen Belegstücken eröffnet. Eine qualitätsvolle und kostbare Arbeit aus dem Umfeld des zaristischen Hofes war eine Schaschka M 1881/1909 für Offiziere der russischen Dragoner mit persönlicher Geschenkwidmung, Startpreis 20.000 Euro. Gefertigt in der Kunstabteilung der Zlatouster Waffenfabrik war sie mit beidseitigen, goldtauschierten Kartuschen, teils mit Doppeladler, teils mit Zarenchiffre dekoriert und konnte für 25.000 Euro versteigert werden. Eine weitere Schaschka M 1881 für Offiziere der russischen Dragoner, ebenfalls mit Widmung, wurde sogar von 10.000 Euro auf 28.000 Euro beboten. Sehr schön auch der Zuschlag von 19.500 Euro, bei einem Startpreis von 4.500 Euro, für eine russische Ikone "Christus Pantokrator" von 1880 mit silbernem und teils emailliertem Oklad.

Orden und Ehrenzeichen
Überaus seltene Stücke aus Deutschen Staaten wurden im Kapitel der Orden und Ehrenzeichen offeriert. Erstmals konnte hier ein bayerischer Militär-Sanitäts-Orden 1. Klasse, der in diesem Fall dem Oberarzt Dr. Alois Drisch verliehen wurde, ersteigert werden. Bei einer Taxe von 14.000 Euro kam der Zuschlag bei 15.500 Euro. Das vierarmige, weiß und blau emaillierte Ordenskreuz aus Gold, musste auf Geheiß des Königs von 1918 auf Grund seiner Auszeichnungsbedeutung nicht auf der Brust, sondern am Hals getragen werden. In bester Erhaltung präsentierte sich ein Ordenskreuz des preußischen Pour le Mérite, was einem Bieter 18.500 Euro, bei einem Startpreis von 12.000 Euro, für diese legendäre Tapferkeitsauszeichnung wert war.






  • 04.11.2013 - 05.11.2013
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    Nachbericht 67. Auktion des Spezial-Auktionshauses 2013

Kürass, Nürnberg um 1510/20 aus Gruppe maximilianischer Harnischteile. Zuschlag (Gruppe): 49.000 Euro


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  • Geschenk von Kaiser Napoleons I an Marschall Michel Ney, Fürst von der Moskwa.  Zuschlag: 60.000 Euro
    Geschenk von Kaiser Napoleons I an Marschall Michel Ney, Fürst von der Moskwa. Zuschlag: 60.000 Euro
    Historia® Auktionshaus Berlin
  • Reich beschnitzter Elfenbein-Stoßzahn, China, aus dem 19. Jahrhundert. Zuschlag: 21.000 Euro
    Reich beschnitzter Elfenbein-Stoßzahn, China, aus dem 19. Jahrhundert. Zuschlag: 21.000 Euro
    Historia® Auktionshaus Berlin
  • Prunk-Bichwa, Südindien (l) + Kandschar mit Silbergriff, Afghanistan (r), beide 17. Jhdt. Zuschlag: 25.000 + 10.000 Euro
    Prunk-Bichwa, Südindien (l) + Kandschar mit Silbergriff, Afghanistan (r), beide 17. Jhdt. Zuschlag: 25.000 + 10.000 Euro
    Historia® Auktionshaus Berlin
  • Bedeutende Luxus-Radschlosspistole aus Nürnberg um 1590/1600 mit gravierten Einlagen aus Perlmutt und teils auch gefärbtem Bein. Zuschlag: 41.000 Euro
    Bedeutende Luxus-Radschlosspistole aus Nürnberg um 1590/1600 mit gravierten Einlagen aus Perlmutt und teils auch gefärbtem Bein. Zuschlag: 41.000 Euro
    Historia® Auktionshaus Berlin
  • Persönlicher Campagne-Waffenrock von Kaisers Franz Joseph I., Österreich 1916. Zuschlag: 52.000 Euro
    Persönlicher Campagne-Waffenrock von Kaisers Franz Joseph I., Österreich 1916. Zuschlag: 52.000 Euro
    Historia® Auktionshaus Berlin
  • Spätskythische, frühsarma-tische Silberschale aus dem 4.-3. Jahrhundert vor Christus. Zuschlag: 34.000 Euro
    Spätskythische, frühsarma-tische Silberschale aus dem 4.-3. Jahrhundert vor Christus. Zuschlag: 34.000 Euro
    Historia® Auktionshaus Berlin
  • Griechisch Chalkidischer Helm, Typus V, frühes 4. Jahrhundert vor Christus. Zuschlag: 22.000 Euro
    Griechisch Chalkidischer Helm, Typus V, frühes 4. Jahrhundert vor Christus. Zuschlag: 22.000 Euro
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