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Blatt-Wechsel in der Ausstellung
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Ausstellung02.06.2012 - 06.01.2013
Der Begriff "Ornament" ist vom lateinischen "ornamentum" abgeleitet und bedeutet unter anderem "Zierde" oder "Schmuck". Gegenstand der Ornamentgrafik sind Muster und Vorlagen für Ornamente, die im Kunsthandwerk (von Malern, Schreinern, Töpfern, Gold- und Silberschmieden) und in der Architektur ihre Anwendung fanden. In der Architektur kommen Ornamente als Säulen, Vasen oder Baluster, als Friese, an Kapitellen, an den Stirnseiten von Pilastern und innerhalb gerahmter Flächen vor.
Das experimentelle Feld der Ornamentik ermöglichte immer wieder überraschende und innovative, manchmal auch sonderbare bildhafte Erfindungen. Besonders in der Ornamentform der Groteske, die sich im 15. Jahrhundert in Italien nach dem Vorbild antiker römischer Wanddekorationen entwickelte, tummeln sich in einem architektonischen oder pflanzlichen Rahmenwerk oft Gestalten aus der antiken Mythologie oder Kinder mit Tieren, Früchten, Fratzen und skurrilen Mischwesen - halb Mensch, halb Tier oder halb Tier, halb Pflanze.
Zu den Motiven der Ornamentik gehören Termen (Pfeiler, die nach oben in eine menschliche Gestalt übergehen), Kandelaber (eine vielgliedrige Stütze, die einem Pflanzenstängel nachgebildet ist; auch Kerzenkandelaber), Vasen, Festons (Blumen- und Fruchtgirlanden), Trophäen, Füllhörner, Tierschädel, Delphine, Greifen, Sphingen, Eroten und Putten, Rosetten, Masken und Kartuschen. Dazu kommen als pflanzliche Ornamente Palmetten, Akanthus und andere Ranken und Blätter. Diese antiken Ornamente wurden von den Künstlern immer wieder nachgebildet, aber auch variiert und zu neuen Gestaltungen transformiert.
Die Ornamentik war immer auch ein Gebiet, in dem sich die künstlerische Fantasie über die zweckmäßige Kunstform hinaus - und befreit vom engen Kanon der Hochkunst - entfalten konnte. Der Wiener Kunsthistoriker Alois Riegl hat 1889 herausgefunden, dass das Ornament jenseits seiner Schmuckfunktion auch eine autonome Kunstgattung mit eigenständigen Entwicklungsgesetzlichkeiten darstellt. Er hat so schon damals die theoretischen Grundlagen für die Verbindung der Ornamentgeschichte und mit der Geschichte der gerade abstrakt werdenden Kunst geliefert.
Die Ausstellung wird unterstützt durch "Allianz für die Region". Weitere Ausstellung: Frank Stella - Die Retrospektive. Werke 1958-2012 (08.09.2012 - 20.01.2013)
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Auch der Schrank wurde als Möbelstück immer beliebter. War er bisher in Rathäusern und...
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02.06.2012 - 06.01.2013