Turm der Kirch
Turm der Kirche in Eishausen wieder intakt
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Presse12.09.2010
Die Kirchgemeinde Eishausen und der Förderverein Kirche Eishausen e.V. im Landkreis Hildburghausen feiern am Sonntag, den 12. September 2010 zum Abschluss der Sanierungsarbeiten ein Turmfest mit Mittagessen, Bläserkonzert und Kaffeetafel. An der Sanierung hat sich 2009 auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 13.000 Euro beteiligt. Das Konzert mit dem Posaunenchor aus Coburg beginnt gleich im Anschluss an das Mittagessen um 14.00 Uhr in der Kirche. Danach klingt der Tag bei Kaffee und Kuchen aus.
Eishausen mit seiner wuchtigen Kirche liegt etwa sieben Kilometer von Hildburghausen entfernt. Geschichtlich tritt der Ort 837 und 883 erstmals als Asiseshus, als "zu den Häusern des Asis" gehörig auf. Es handelt sich dabei um ein Grafengeschlecht, das in dieser Zeit im Umland recht begütert war und dem Kloster Fulda Stiftungen vermachte. 1259 findet man das Dorf als "Eushusen", "Eushusin" und 1340 als "Eureshusen" in den historischen Unterlagen.
Die Fassaden des Kirchenbaus und der Turm werden von kräftig profilierten Gesimsen und Wandpilastern aus buntem Sandstein geschmückt, die aus dem Mauerwerk hervortreten und die großflächigen weiß verputzten Außenfassaden gliedern. Der sechsgeschossige Turm, der sich auf quadratischem Grundriss erhebt, wird von einer Zwiebelhaube mit Laterne abgeschlossen. Im Kirchturm befinden sich drei Glocken, deren älteste von 1833 aus Bronze ist und die humorvolle Inschrift trägt: "Mir gab für wenig Ehrenlohn Kunstgießer Albrecht und sein Sohn/zu Coburg guten, starken Ton".
Die heutige Kirche wurde anstelle eines kleineren Vorgängerbaus errichtet, der 1748 abgebrochen wurde. Reste dieser alten Eishäuser Kirche finden sich im jetzigen Gotteshaus, insbesondere an den Grundmauern der Sakristei. Unter der Kirche liegt die derzeit nicht zugängliche Gruftanlage, die als Grablege der Herren von Heßberg diente. Die besaßen seit 1363 das Rittergut, die spätere Domäne, mit dem Eishäuser Schloss, das 1873 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste. Nachdem zwischen 1997 und 2000 die Dächer über Kirche und Turm instandgesetzt wurden, konnten im Anschluss die stark gefährdeten Natursteinflächen und Putzarbeiten an Schiff und Turm in Angriff genommen werden, Maßnahmen, die auch die DSD förderte.
Die Dorfkirche in Eishausen ist damit eines von über 390 Projekten, die die vor 25 Jahren gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte, darunter der Eulensteinsche Hof in Großschwabhausen, das Haus zum Roten Hirschen in Erfurt und die Dorfkirchen in Eishausen, Kleinfurra und Sprötau.
Bonn, den 9. September 2010/Schi