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Ortskurator überbringt Fördervertrag für Schloss Kannawurf

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Umfangreiche statische Schäden am Südflügel von Schloss Kannawurf im Landkreis Sömmerda, verbunden mit Rissbildungen und Ausbauchungen in der äußeren Mauerwerksschale führten zu akuter Einsturzgefahr. Nun überbringt Dr. Dieter Tettenborn, Ortskurator Erfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Donnerstag, den 12. August 2010, um 10.00 Uhr im Beisein von Jörg Schwäblein, Geschäftsführer von Lotto Thüringen, einen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro an Roland Lange vom Denkmalpflegezentrum e.V. Neben der DSD fördert auch das Landesamt für Denkmalpflege die dringend notwendige erste Mauerwerkssanierung.

Am Nordrand des Thüringer Beckens, im Flusstal von Unstrut und Wipper, erhebt sich seit der Mitte des 16. Jahrhunderts das Renaissanceschloss Kannawurf. Anstelle einer mittelalterlichen Wasserburg erbaute Georg II. von Eckstädt eine dreigeschossige, massiv aus Kalksteinen und Travertin gemauerte Dreiflügelanlage, die sich um einen fast quadratischen Innenhof gruppiert. Die vierte Seite schließt eine Schildmauer und ein Rundturm mit hervorragender, überdachter Holzgalerie. Die Fassaden gliedern Fenster unterschiedlichen Formates, im Erdgeschoss meist Schlitzfenster, die Dachfläche der westlichen Hauptfront wird von sechs Zwerchhäusern unterteilt, die jeweils zwei Blendarkaden und zwei Fenster haben und wohl niederländischen Vorbildern folgen. Zwei quadratische Ecktürme mit verschieferten Schweifhauben flankieren den Flügel, der durch ein rundbogiges Hauptportal erschlossen wird, den flachen Giebel schmücken Wächterköpfe. Die weiteren Flügel krönen je vier Zwerchhäuser.

Innen hat sich weitgehend die originale Raumstruktur erhalten. Erwähnenswert ist der Rittersaal im ersten Obergeschoss des Nordflügels, den vegetabile Ornamente, Ranken und Blüten verzieren. Im gesamten Gebäude sind noch gekehlte Unterzüge aus der Bauzeit vorhanden. 1586 erhielt der Turm in der Ostwand eine Glocke mit Schriftband und Wappen derer von Eckstädt. 1717 begannen Carl Gottlob und Hans Carl von Bose mit dem großen barocken Umbau, bei dem die Traufe erhöht, ein durchgehendes zweites Obergeschoss geschaffen und die Zwerchhäuser teilweise zu Zwerchgiebeln umgestaltet wurden. Es entstanden kleingliedrige barocke Innenräume mit profilierter Stukkatur und zusätzlichen Heizstellen.

1839 verkaufte der preußische Staat das Schlossgut samt Kirchen- und Schulpatronat an das Fürstenhaus Schwarzburg-Sondershausen, das auf der Schlossdomäne Verwalter einsetzte. Mit Karl Kleemann als Administrator begann zwanzig Jahre später eine rege Bautätigkeit, bei der die das Schloss umgebenden Wirtschafts- und Stallgebäude errichtet wurden. 1914 ging das Anwesen in das Eigentum des Landes Thüringen über und wurde Staatsdomäne. 2007 hat der Verein Denkmalpflegezentrum e.V. das dringend sanierungsbedürftige Gebäude übernommen, um dort einen Veranstaltungsort bzw. ein Künstler- und Stipendiatenhaus einzurichten.

Schloss Kannawurf ist damit eines von über 390 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz-Stiftung allein in Thüringen dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören auch das Haus zum Roten Hirschen in Erfurt, der Eulensteinsche Hof in Großschwabhausen und das historische Rathaus in Suhl.

Bonn, den 9. August 2010/Schi


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