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Neue Welterbes

Neue Welterbestätte Stadt Graz – Historisches Zentrum & Schloss Eggenberg

Neue Welterbes

„Wir sind sehr stolz, dass auf der 34. Sitzung des Welterbekomitees, die heuer in Brasilia stattfand, die bestehende Welterbestätte Graz – Historisches Zentrum um Schloss Eggenberg erweitert wurde und in Zukunft City of Graz – Historic Centre and Schloss Eggenberg (Stadt Graz – Historisches Zentrum & Schloss Eggenberg) heißen wird“, so Barbara Kaiser, die Leiterin des Schlosses Eggenberg. Auch die Geschäftsführer des Universalmuseums Joanneum, Intendant Peter Pakesch und Direktor Wolfgang Muchitsch zeigen sich glücklich über die Entscheidung der UNESCO: „Mit dem Prädikat Weltkulturerbe erleben die jahrelangen Anstrengungen des Landes Steiermark und des Universalmuseums Joanneum um den Erhalt und den Ausbau des Museumsstandortes Schloss Eggenberg, einer Symbiose von historischem Monument und modernen Museumsbetrieb, ihren krönenden Abschluss.“

 Universalmuseum Joanneum

modernen Museumsbetrieb, ihren krönenden Abschluss.“ Die neue Welterbestätte wird wie bisher unter den Kriterien (ii) und (iv) gelistet, mit der Begründung:

Historischer Stadtkern und Schloss sind das Spiegelbild einer Jahrhunderte langen Verbindung von künstlerischen und architektonischen Bewegungen, die ihren Ursprung im deutschen und mediterranen Raum und am Balkan fanden. Die bedeutendsten Künstler und Architekten haben der Welterbestätte ihren Stempel aufgedrückt und so eine brillante Synthese geschaffen. Die Stadt Graz und Schloss Eggenberg bilden das außergewöhnliche Beispiel einer harmonischen Integration der architektonischen Stile aufeinander folgender Epochen. Erscheinungsbild von Stadt und Schloss lassen deren gemeinsame historische und kulturelle Entwicklung deutlich ablesen.

Es wurde vorgeschlagen, die bestehende Welterbe-Eintragung der Grazer Altstadt um Schloss Eggenberg zu erweitern, da Schloss und Familie Eggenberg untrennbar mit der Geschichte des Landes Steiermark und seiner Hauptstadt verbunden sind. Die Eggenberger übten über Jahrhunderte wichtigen Einfluss auf die politische und ökonomische, vor allem aber auf die künstlerische Entwicklung der Stadt aus, wofür ihre Residenz am Stadtrand das bedeutendste Zeugnis darstellt.

Nach 1625 vom Norditaliener Pietro de Pomis als Residenz des kaiserlichen Statthalters Hans Ulrich von Eggenberg (1568-1634) errichtet, sollte Schloss Eggenberg ein deutliches Zeichen setzen. Es ist politische Architektur, anspruchsvolle Legitimation für die Herrschaft einer Familie. Das Haus ist als riesiges Gleichnis erbaut, ein symbolisches Abbild des Universums, in dem der gelehrte Bauherr seine Vorstellung einer idealen Welt in einer Epoche von Chaos und Auflösung formuliert.

Entscheidend für den Rang von Schloss Eggenberg als Raumkunstwerk ist ein Zyklus von 24 Prunkräumen mit dem großen Planetensaal im Zentrum. In ihnen verbinden sich die Ausstattungsphasen von Barock und Rokoko zu einer aus heutiger Sicht untrennbaren Einheit von höchstem Reiz und selten so ungestörtem Erlebniswert. Vor allem der riesige Zyklus von über 500 Deckengemälden des 17. Jahrhunderts mit seinem überaus anspruchsvollen und komplexen Bildprogramm, ein charakteristisches Zeugnis für frühbarockes Weltverständnis, ist von singulärem Rang. Qualität und Umfang der erhaltenen, authentischen Substanz der Eggenberger Beletage stellen einen besonderen Glücksfall dar, der deshalb auch von der Welterbekommission als „excellent“ bewertet wurde.

Vom Leben in einem Gesamtkunstwerk

Durch die Eintragung wird die jahrzehntelange vorbildliche Arbeit des Universalmuseums Joanneum, Schloss und Park Eggenberg als Gesamtkunstwerk bestmöglich zu konservieren und zu präsentieren, nun auch belohnt.

Mit Schloss Eggenberg betreut das Joanneum ja eine Sammlung, die gleichzeitig ein selbstständiges Denkmal ist, dessen Musealisierung im engeren Sinne schwer fällt, weil sie ihm viel von seinem Charakter, Erlebniswert und spezifischem Reiz nehmen würde. Es muss anders erschlossen und vermittelt werden und stellt deshalb auch andere, noch schwierigere Anforderungen an die Erhaltung. Während das Museumsgut dem täglichen Gebrauch entzogen und physisch gut geschützt werden kann, behält das Denkmal seinen Gebrauchswert bei. Ein Gebäude mit all seinen fragilen Oberflächen muss betreten und benützt werden können. Und gerade diese lebendige Funktion erhält und zerstört das Denkmal zugleich. Das macht den verantwortungsbewussten Umgang mit einem so kostbaren Gebäude zur täglichen Gratwanderung, die ein vorbehaltloses Bekenntnis zu den essentiellen und oft unbequemen Werten der Denkmalpflege erfordert.

Mit Schloss Eggenberg betreut das Joanneum ja eine Sammlung, die gleichzeitig ein selbstständiges Denkmal ist, dessen Musealisierung im engeren Sinne schwer fällt, weil sie ihm viel von seinem Charakter, Erlebniswert und spezifischem Reiz nehmen würde. Es muss anders erschlossen und vermittelt werden und stellt deshalb auch andere, noch schwierigere Anforderungen an die Erhaltung. Während das Museumsgut dem täglichen Gebrauch entzogen und physisch gut geschützt werden kann, behält das Denkmal seinen Gebrauchswert bei. Ein Gebäude mit all seinen fragilen Oberflächen muss betreten und benützt werden können. Und gerade diese lebendige Funktion erhält und zerstört das Denkmal zugleich. Das macht den verantwortungsbewussten Umgang mit einem so kostbaren Gebäude zur täglichen Gratwanderung, die ein vorbehaltloses Bekenntnis zu den essentiellen und oft unbequemen Werten der Denkmalpflege erfordert.


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  • Johann Anton Baptist Raunacher, 1763
Foto: UMJ
    Johann Anton Baptist Raunacher, 1763 Foto: UMJ
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