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Neue Welterbes

Neue Welterbestätte Stadt Graz – Historisches Zentrum & Schloss Eggenberg

Neue Welterbes

Das Universalmuseum Joanneum versucht in dieser Hinsicht seit vielen Jahrzehnten als Vorbild zu wirken. Es investiert langfristig hohe Summen in die Pflege von Schloss und Gartenanlage, die nicht dem unmittelbaren Tagesbetrieb zugute kommen, sondern dem möglichst unverfälschten Erhalt der Substanz. So ist es gelungen, ein modernes Museum mit zeitgemäßen Sammlungen und Infrastruktur für die Besucher/innen zu schaffen. Dabei blieb nicht nur der Charakter des barocken Bauwerks erhalten, sondern auch seine authentische Substanz, während moderne technische Infrastruktur reversibel eingebaut wurde, sodass sie jederzeit zerstörungsfrei wieder entfernt werden kann.

Dieses Moment der bau- und sozialgeschichtlichen Kontinuität ist von besonderem Zeugniswert nicht nur für das intellektuelle, sondern auch das technische und handwerkliche Verständnis einer Epoche und deshalb ein besonders wesentliches Kriterium für die Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes. ICOMOS hat gerade diese Authentizität des Kunstwerks, also seinen unverfälschten Erhalt, als vorbildlich hervorgehoben.

Hocherfreut über die Aufnahme von Schloss Eggenberg in die Welterbeliste zeigt sich auch Landesrätin Bettina Vollath: „Einzigartigkeit und Authentizität sind die wesentlichen Kriterien für die Aufnahme eines Kulturdenkmals – wir alle können stolz darauf sein, über welches Potenzial an einzigartigen kulturellen Schätzen wir in der Steiermark verfügen. Ich bin mir sicher, dass die internationale Auszeichnung wieder einen weiteren Schritt zu mehr Präsenz im internationalen Raum darstellt und noch mehr Kulturinteressierte in die Steiermark bringen wird. Gleichzeitig habe ich die Hoffnung, dass auch viele Steirerinnen und Steirer über diese Auszeichnung motiviert werden, sich mit unserem außergewöhnlichen kulturellen Erbe, unserer Geschichte und unserem aktuellen Kulturschaffen auseinanderzusetzen. Denn Neues entsteht aus dem Bewusstsein, das aus der Geschichte erwächst und wir haben in unserem schönen Bundesland einen sehr fruchtbaren Boden für Kunst und Kultur, der immer wieder viel Neues entstehen lässt. Das Universalmuseum Joanneum hat mit dem Schloss Eggenberg einen wunderbaren Rahmen für seine Abteilungen und ich wünsche uns, dass die Ausstellungen vor Ort dadurch noch mehr verdiente Aufmerksamkeit erlangen.“

Instrumente zum Erhalt

Nach seiner Umwandlung in eine gemeinnützige GmbH im Jahr 2003 hat sich das Joanneum diesen Idealen auch schriftlich verpflichtet und für Schloss und Park Eggenberg ein striktes Organisationskonzept erarbeitet. Nach Annahme des Grazer Managementplans für die Welterbestätte „Historische Altstadt Graz und Schloss Eggenberg“ 2007 wurden beide Konzepte akkordiert, wobei die Weltkulturerbe-Koordinationsstelle in der Grazer Stadtbaudirektion als Schnittstelle fungiert. Das joanneumsinterne Organisationskonzept ergänzt dabei den Grazer Managementplan für alle museumsinternen Abläufe und Prozesse. Während das interne Organisationskonzept die Verfahrensweisen innerhalb des Instituts ordnet, regelt der Grazer Welterbe-Managementplan die Beziehung von Schlossanlage und Umgebung. Das Universalmuseum Joanneum ist der Weltkulturerbe-Koordinationsstelle der Stadt Graz für ihre Unterstützung zu großem Dank verpflichtet; seit der durch sie erfolgten Antragstellung auf Aufnahme in die Liste gestaltete sich die Zusammenarbeit stets äußerst positiv und wird auch in Zukunft – wenn es um die Erhaltung der Welterbestätte geht - fortgesetzt. Bürgermeister Siegfried Nagl bezeichnet die Erweiterung der Welterbezone um Schloss Eggenberg als „tollen Erfolg“.

Das UNESCO-Weltkulturerbe – Ein Geschenk der Vergangenheit an die Zukunft

Die UNESCO-Welterbekonvention ist das bedeutendste völkerrechtlich verbindliche Instrument zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Menschheit, das bislang von 187 Staaten unterzeichnet wurde. Leitidee der Konvention ist es, die herausragenden Kultur- und Naturstätten der Erde nicht als Eigentum eines einzigen Staates anzusehen, sondern als ideellen Besitz der gesamten Menschheit.

Für die Welterbeliste ausgewählt werden Stätten ausschließlich auf Basis ihrer Bedeutung als die bestmöglichen Beispiele für das Kultur- bzw. Naturerbe der Welt.

Über die Aufnahme von Stätten in die Welterbeliste entscheidet einmal jährlich das Welterbekomitee, in dem Expertinnen und Experten aus 21 Ländern vertreten sind, die aus den Unterzeichnerstaaten gewählt werden. Beraten wird das Komitee dabei vom Internationalen Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) bzw. der Internationalen Naturschutzunion (IUCN), die die Einreichungen evaluieren. Zu den wesentlichen Kriterien für die Aufnahme zählen die „Einzigartigkeit" und „Authentizität" (historische Echtheit) eines Kulturdenkmals bzw. die „Integrität" (Unversehrtheit) einer Naturerbestätte. Neben dem aktuellen Erhaltungszustand muss zusätzlich ein detaillierter Managementplan vorgelegt werden. Wesentlich ist, dass nicht nur die Stätte an sich (Kernzone), sondern auch die Umgebung (Pufferzone) zum Welterbe gehört.

Die Welterbeliste umfasst zurzeit 890 Welterbestätten (689 Kulturdenkmale, 176 Naturdenkmale und 25 gemischten Charakters) in 148 Staaten.

Universalmuseum Joanneum
Mariahilferstraße 4, 8020 Graz, Austria
www.museum-joanneum.at
presse@museum-joanneum.at
Telefon +43-316/8017-9211


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Foto: UMJ
    Johann Anton Baptist Raunacher, 1763 Foto: UMJ
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