GERO SCHWANBERG (06. Februar 1940 – 18. September 2023)
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Presse18.09.2023
Neben Architekt*innen hat Gero Schwanberg auch mit zahlreichen Künstler*innen wie u.a. mit Loys Egg und Klaus Pinter Projekte realisiert. So entsteht 1980 das Geburtenbett für VALIE EXPORT für den Österreich-Pavillon anlässlich der Kunstbiennale (39. Biennale di Venezia). Auch mit Schriftsteller*innen wie u.a. Ernst Jandl oder Reinhard P. Gruber pflegte Schwanberg einen inspirierenden künstlerischen Austausch. So zeichnet er u.a. 1971 für die plastischen Kostüme für das Stück „Zero Zero“ von Peter Turrini verantwortlich. Auftragsarbeiten für die Wiener Festwochen und das Theater an der Wien zählten ebenfalls zu spannenden Aufgabengebieten, ebenso Kollaborationen mit Ausstellungsmacher*innen wie Boris Podrecca oder Gae Aulenti.
Gerald Bast, Rektor, im Namen der Universität für Angewandte Kunst Wien
„Traurig müssen wir uns von einem langjährigen Lehrer der Angewandten verabschieden, der Generationen von Studierenden mit Kompetenz und Begeisterung betreut hat.“
v Lilli Hollein, Generaldirektorin des MAK und ehemalige Studentin von Gero Schwanberg
„Wir trauern um Gero Schwanberg. Er war ein künstlerisches Gegenüber meines Vaters bei so eindrucksvollen Projekten wie dem Verkehrsbüro am Opernring in Wien, bei der Verwandlung des Künstlerhauses in ein türkisches Zelt im Rahmen der „Die Türken vor Wien 1683“-Ausstellung und dann bei „Traum und Wirklichkeit“ wo ein Turm des Karl-Marx-Hofes und eine riesige Klimt Figur das Künstlerhaus verwandelte. Auch das Tabakblatt am Portal der Trafik neben dem Haas Haus ist ein Werk von Gero Schwanberg.
Gero Schwanberg war auch Lehrender an der Angewandten, in der Meisterklasse von Paolo Piva, in der ich studiert habe und wo er uns so vieles vermittelt hat an Technik, Herangehensweise, Haltung und künstlerischen Durchhaltevermögen. Gero war ein Freund und er war der Mann, der die Totenmaske seines Freundes Hans Hollein abgenommen hat. So sehr seine Parkinson Erkrankung ihn im Griff hatte, konnte das seine Haltung, seine künstlerische Energie, seinen Humor und Feinsinn nicht verbiegen. Ich werde Gero Schwanberg vermissen.“
VALIE EXPORT, Medienkünstlerin
„Es schmerzt mich, einen so wertvollen, kreativen Menschen zu verlieren, mit dem ich künstlerisch viel und konstruktiv zusammengearbeitet habe. Angefangen vom „Geburtenbett“ bei der Biennale in Venedig 1980 bis zur Installation „Vivre. Un tableau vivant“ 2010. Gero Schwanberg war ein dialogisch ausgerichteter Künstlerkollege, der sein großes Wissen nicht nur für sich behalten hat, sondern mit anderen Kunstschaffenden geteilt und diese bei künstlerischen Umsetzungen unterstützt hat. Zudem war er ein so sympathischer und angenehmer Mensch.“
Design-Kollektiv EOOS (Harald Gründl, Martin Bergmann, Gernot Bohman)
„Wir trauern um Gero Schwanberg, er ist immer ein wichtiger Unterstützer unserer Arbeit gewesen. Von ihm haben wir gelernt, wie man Wissen in Machen umsetzt, was es heißt etwas zu produzieren – Kopf und Hand zu gebrauchen.“
Johanna Schwanberg, Tochter des Künstlers, Direktorin des Dom Museum Wien und Präsidentin von ICOM Österreich
„Ich habe mit Gero Schwanberg den wertschätzendsten und inspirierendsten Vater, den ich mir wünschen hätte können, verloren. Zugleich aber auch meinen ersten Gesprächspartner in Bezug auf die Kunst. Denn durch ihn wurde bereits früh mein Interesse an Kunstgeschichte geweckt.
Als ich begonnen habe, mich beruflich mit der österreichischen und internationalen Avantgarde und deren erfolgreichen, großteils männlichen Protagonisten zu befassen, habe ich manchmal bedauert, dass Gero im etablierten Kunstgeschehen nicht stärker mitgemischt hat.
Heute bin ich froh, dass Gero seinen eigenen Weg gegangen ist. Nicht nur, weil ich den Ansatz seines bildhauerischen Einschreibens in unterschiedliche Wirklichkeitsfelder vor dem Hintergrund skulpturaler Traditionen wie gegenwärtiger Kunstbegriffsfelder faszinierend finde. Auch weil ich davon überzeugt bin, dass sein kommunikativer, wenig machtorientierter Charakter nicht mit den Erfolgsmechanismen des Kunstestablishments kompatibel gewesen wäre. Dass er nicht der Vater, Freund, Ehemann, Kollege gewesen wäre, der er war, hätte er am Kunstmarkt so reüssiert, wie er sich das vielleicht insgeheim erträumt hat.“
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