Nachbericht
Weltrekorde bei Sommerauktion von Ketterer Kunst
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Presse14.06.2015
zu 2. Klassische Moderne
Gleich mit zwei Arbeiten führt Hermann Max Pechstein diese Abteilung an. Während sein „Bildnis Charlotte Cuhrt“ (Los 221) einem Sammler aus der französischsprachigen Schweiz den Erlös von € 825.000* (Aufruf: € 400.000) wert war und er damit die Konkurrenz, die hauptsächlich aus Deutschland kam, schnell abhängte, honorierte ein Liebhaber aus Norddeutschland das 10 Jahre später entstandene Ölgemälde „Im Freien“ (Los 228) mit dem Erlös von € 612.500* (Aufruf: € 300.000). Damit setzte er sich vor Mitinteressenten aus dem Rest Deutschlands und aus der Schweiz. Fünf weitere Arbeiten Pechsteins wurden ebenfalls mit überdurchschnittlichen Steigerungen veräußert.
Ganz oben angesiedelt ist auch das Ergebnis für Alexej von Jawlenskys Ölgemälde „Ohne Titel, Fragment (Stillleben mit grünem Reiter)“ (Los 214). Es dürfte wohl ein Glücksgriff für einen süddeutschen Sammler gewesen sein, der es mit einem schriftlichen Gebot, das durchaus noch Raum nach oben gelassen hätte, für den Erlös von € 500.000* (Aufruf: € 280.000) ergatterte. Ein im Saal anwesender Sammler aus Bayern erwarb „Teller mit Äpfeln (Apfelstillleben)“ (Los 215), ebenfalls von Jawlenskys und zwar für den Erlös von € 175.000* (Aufruf: € 140.000).
Mit großer Spannung wurden auch die Arbeiten Karl Hofers erwartet und dies nicht nur von mehr als einem Dutzend Telefonbietern. Dementsprechend schnell schossen auch die Gebote, sowohl für das „Porträt von zwei jungen Frauen“ (Los 233) als auch für „Drei Mädchen“ (Los 238), in die Höhe. Während letzteres einem aus Hessen angereisten Sammler für den Erlös von € 275.000* (Aufruf: € 90.000) zugesprochen wurde, setzte sich bei ersterem ein telefonisch zugeschalteter Bieter aus Niedersachsen mit dem Erlös von € 300.000* (Aufruf: € 95.000) durch. Das Nachsehen hatte die Konkurrenz aus allen Teilen Deutschlands, aus Großbritannien, Monaco und der Schweiz.
Für den Erlös von jeweils € 212.500* wurde Gabriele Münters „Blaue Blume (Narzissen mit Zinerarie)“ (Los 210) nach Süddeutschland und Dorothea Maetzel-Johannsens 1919 entstandene „Überredung“ (Los 231) nach Norddeutschland abgegeben. Um die ausdrucksstarke Arbeit aus der wichtigsten Schaffensperiode Maetzel-Johannsens kämpften allein ein halbes Dutzend telefonisch zugeschaltete Interessenten, bis schließlich fast das Vierfache des Aufrufpreises von € 55.000 erzielt war.
Sehr gute Erlöse erzielten u.a. auch:
234 Nolde (Aquarell) Weiße Lilien und Dahlien € 80.000 € 187.500*
218 Schiele (Bleistift) Liegender Akt mit erhobenen Beinen € 80.000 € 137.500*
232 Nolde (Aquarell) Insulanerkopf € 55.000 € 102.500*
239 Nolde (Aquarell) Schleichender Panther € 40.000 € 100.000*
zu 3. Zeitgenössische Kunst
Sehr gut angenommen wurde das Angebot der Zeitgenössischen Kunst, die mit einem eigenen Katalog vertreten war. Besonders beeindrucken konnte in diesem Segment neben den Arbeiten von Chuck Close (Los 876, Aufruf 60.000, Erlös: € 75.000), Karin Kneffel (Los 737, Aufruf: € 32.000, Erlös: € 70.000*), Anselm Reyle (Los 751, Aufruf: € 45.000, Erlös: € 56.250*) und Martin Eder (Los 742, Aufruf: € 12.000, Erlös: € 45.000*) vor allem Jonas Burgert mit seinem „Potsdam-Zyklus (Teil 2 )“ (Los 718). Eine Sammlerin aus Niedersachsen sorgte mit einem noch lange nicht ausgereizten schriftlichen Gebot und dem Erlös von € 87.500* für einen neuen deutschlandweiten Rekord** für eine Arbeit dieses Künstlers.
Die bei den Auktionen unverkauften Objekte können bis Mitte Juli 2015 im Nachverkauf erworben werden. Ergebnislisten zur Auktion sind telefonisch unter 089-552440 erhältlich.
* Der gerundete Erlös entspricht dem Zuschlagspreis + 25 % Aufgeld bei Zuschlägen bis € 500.000. Auf den Teil des Zuschlagspreises, der € 500.000 übersteigt, wird ein Aufgeld von + 20 % berechnet und zu dem Aufgeld hinzuaddiert, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis € 500.000 anfällt.
** Quelle: www..artnet.de
*** Im Gegensatz zu anderen deutschen Auktionshäusern führt Ketterer Kunst seine Saisonauktionen an mehreren Tagen durch, was sich im Gesamterlös von über € 25 Millionen* für das Frühjahr 2015 widerspiegelt
**** Die durchschnittliche Steigerung pro Objekt entspricht der Quote von Aufruf zu Zuschlagspreis.
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