Wiener Hofburg
ART&ANTIQUE Hofburg Vienna November 2017
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Messe04.11.2017 - 12.11.2017
Tratschende Einsiedler und reitender Kaiser
Wer die Kontemplation und ein ruhiges Gespräch liebt, außerdem die Kunst der Alt en M e i ster, ist auf der ART&ANTIQUE bei Kunsthandel Werner Zöchling bestens aufgehoben. Dort sitzen zwei Eremiten vor ihren H öhlen und unterhalten sich. J a n B r u e g h e l d e r J u ̈ n g e r e (1601 - 1678) hat diese Szene in Öl auf Ho l z festgehalten. Ob die beiden so konz ent riert geblieben wären, wenn sie das wahrlich bezaubernde „Mädchen mit Bernsteinkette“ gesehen hätten, das der österreichische Genre - und Porträtmaler Johann Baptist Reiter 1847 in Ö l auf Leinwand gemalt hat ( K u nsthandel Giese & Schweiger ) ? Erst recht hätte sie wohl der Lärm dieser Übung gestört: „Kaisermanöver – Kaiser Franz Joseph I. und Erzherzog Franz Ferdinand“. Denn auf Ludwig Kochs , mit 170 x 235 cm tatsächlich auch kaiserlich im Format , gemalten Bild reiten die beiden 1908 am Betrachter vorbei in die fingierte Schlacht. Eine Zeit , in der ein ordentliches Duell unter Männern noch zum guten Ton gehörte. Womit auch das deutsche Perkussions - Scheibenpistolen - Paar, um 1840, von Bernhard Pastor in Schmalkalden gefertigt, wieder s einen Sinn hätte ( Kunst & Antiquitäten Wimberger ). Dass Olga Wisinger - F lorian (Wien 1844 - 1926 Grafenegg) wie ihre Freundin Leontine von Littrow nicht nur die Kü stenlandschaft Dalmatiens und Istriens inter e ssierte , beweist ihre „U lmenallee in Euxinograd “, die um 1 911 gemal t wurde. Galerie Kovacek bie tet das signierte Gemälde an. Bei Euxin o grad handelte es sich um die frühere S ommerresidenz der bulgarischen Z aren am Schwarzen Meer , in der N ähe von Warna . Womit Russland nicht mehr so weit wäre. Be i Bre n s ke Gallery aus München wäre mit „ Die feurige Himmelfahrt des Propheten Elias “ also die passende Ikone aus dem Russland des 16. Jahrhunderts zu erwerben. Auch Tur k menistan geh örte einst zur Sowjetunion, liegt nicht am Schwarzen, dafür aber am Kaspischen Meer. Und von hier stammt vermutlich aus dem mi ttleren Amu - Darja - Tal , aus der Mitte des 19. Jahrhunderts , ein Beshir Gebetsteppich, der bei S eltene Orientteppiche Herbert B i e ler den Puls von Freunde n antiker Knü pfkunst schneller schlagen lässt.
Cooles Saxophon, funkelndes Glas Zurück zur Jubilarin: Nicht nur die bildende Kunst , auch die Musik lag Maria Theresia am H erzen. Die Überlieferungen dazu sind zahlreich , e gal ob der kleine Wolferl Amadé sie bezauberte oder die jungen Erzherzoginnen in Glucks Opern sangen und tanzten. Da hätte sie wohl auch ihre F reude mit dem coolen Saxophonspieler von Franz Hagenauer gehabt. Der spielt in d er Hofburg bei Kunsthandel K olhammer auf, aus Messing , vernickelt, lackierte m Stahl, 195 cm hoch. Die se Skulpturen aus den 1970er Jahren zählen zu den begehrtesten Sammelob jekten der Werkstätte Hagenauer. Zum gute n T on gehört es sicher auch , wenn sich der Musiker zwischendurch aus einem Fläschchen stärkt, wie der wunderbaren k leinen G oldrubinflasche , die Galerie Kovacek anbietet . Sie wurde in S achsen oder Dresden um 1720 aus f arblose m Glas mit G o l d r u b i n u ̈ b e r f a n g hergestellt.
Der birnenförmige Gefäßkörper ist mit e iner runden Bodenplatte aus Zinn und originaler Zinnmontierung mit Schraubverschluss gefasst . Glas neueren Datums ist die Spezialität der Gallery Sikabonyi . Ebenfalls ganz rot leuchtet hier das Objekt „Embrace“, das Latchezar Boyadjiev 2016 geschaffen hat. Prachtvolles Funkeln vers pricht ebenso ein Collier de Chien mit rosa Topas, Per len und rosa Saphiren, das A. E. K öchert J uweliere unter anderem neben einem sehr point i erten Ameisen - Collier von Peter Kogler aus rhodiniertem Weißgold feilbiete t . Silbern ist dagegen ein Kamel mit seinem original Glas Karaffindel. Dabei handelt es sich um einen kleinen Tischständer für Essig und Öl, der hier aber in besonders entzückender Form und Ausführung über die festliche Tafel reiten darf. Ital i e n aus kenner wissen, dass Essig und Öl auf keinem Tisch fehlen d ürfen. Was Wunder al s o , dass das schmucke , 25 cm große Utensil in Rom, um 18 50 entstand ( Kunst & Antiquitäten Sonja Reisch ). I n der ewigen Stadt steht darüber hinaus mächtig die T rajanssäule, die Vorbild für den Barockbaumeister Johann Fischer von Erlach war. Nachzu sehen i st das bei Lilly ́s Contemporary Art Exclusive Antiques , auf der Bilderuhr „Karlskirche in Wien“ aus dem zweiten Viertel des 19. Jahrhundert s.
Viel kleiner, aber dennoch ganz prachtvoll und um ein paar Jahrhunderte älter ist schließlich eine T u ̈ r m c h e n u h r in originalem Zustand , von 1599, mit Gehwerk, Wecker, Ra dunruh ( Kunst & Antiquitäten Walter Moskat ).
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04.11.2017 - 12.11.2017Messe »
Täglich 10 – 18 Uhr
Eintrittspreise
€ 13,- Tageskarte
€ 10,- für Gruppen ab 10 Personen/pro Person Gratis Eintritt für SchülerInnen, StudentInnen (mit Ausweis bis 27 Jahre)