Film
PIXAR. 25 Years of Animation
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Ausstellung27.01.2013 - 12.05.2013
Abenteuerlustige Spielzeugfiguren, quicklebendige Rennautos und eine Ratte als Chefkoch – Die Ausstellung PIXAR. 25 Years of Animation im MKG ermöglicht einen Einblick in den spannenden Entstehungsprozess des Animationsfilms und zeigt wie die Macher die Helden aus Toy Story, Findet Nemo, Ratatouille, Cars oder Merida entwickeln und zum Leben erwecken. Mit dem Fokus auf das Medium Film beleuchtet die Ausstellung den Einsatz von Gebrauchsgrafik und die Weiterentwicklung der angewandten Kunst im Computerzeitalter. Zwar spielen Computer beim Animationsfilm eine tragende Rolle, ohne die individuellen künstlerischen Fähigkeiten des Kreativ-Teams wären die Filme jedoch nicht denkbar. PIXAR. 25 Years of Animation widmet sich den Kreativen, den Illustratoren, Grafik- designern, Animationskünstlern und Modellbauern, die hinter den beliebten Filmfiguren stehen und stellt die Bedeutung der angewandten Künste für den Animationsfilm vor. Mit über 500 Exponaten, darunter Skizzen, Grafiken, Farb- zeichnungen, Pastellmalereien, Skulpturen, Medieninstallationen, Touchscreens und Kurzfilme, veranschaulicht die Ausstellung am Beispiel des Animationsstudios PIXAR den hochkomplexen Entstehungsprozess populärer Kinokunst- werke. Sie gibt Einblick in die Schaffensprozesse der Filmemacher und beleuchtet die tiefgreifende Revolution der internationalen Trickfilmproduktion. Der künstlerische Prozess vollzieht sich, lange bevor die Arbeit am Computer beginnt. Die gestalterischen Grundlagen jedes Films werden zunächst mit den als traditionell angesehenen künstleri- schen Disziplinen wie Zeichnung, Malerei, Pastellmalerei oder Bildhauerei erarbeitet, sie werden buchstäblich handge- macht. Die Charaktere werden erst im weiteren Prozess am Computer digital umgesetzt. Pixar, heute zur Walt Disney Company gehörend, begann im Jahr 1986 mit Kurz- und Werbefilmen. 1995 revolutionierte das Unternehmen mit Toy Story, dem ersten vollständig computeranimierten Film, das Genre Trickfilm. Seitdem sind dreizehn abendfüllende Spielfilme entstanden, die alleine in Deutschland über 40 Millionen Kinobesucher aller Altersstufen erreicht haben.
Zu den Höhepunkten der Präsentation zählen das Artscape und das Zoetrop. Das Artscape ist ein Kinoraum, in dem auf einer breiten Leinwand ein Film über Pixars Welten in HD-Qualität mit Dolby Surround und Ambient Light zu sehen ist. Dafür wurden Originalzeichnungen und -gemälde aus verschiedenen Filmen digital zum Leben erweckt und mit Sounddesign versehen. Der Film wurde eigens für die Ausstellung konzipiert. Das "Zoetrop" ist ebenfalls eine eigens für die Ausstellung entwickelte Installation, die auf die Prinzipien der Animation vor der Erfindung des Films zurückgreift. Eine Art dreidimensionales Daumenkino zeigt auf immer kleineren, konzentrisch übereinander liegenden Scheiben verschiedene Figuren aus den Filmen Toy Story und Toy Story 2, die alle in einer anderen Haltung angeordnet sind. Bei schneller Umdrehung und Stroboskoplicht entsteht somit für das menschliche Auge die Illusion, dass sich die Figuren bewegen.
Die Animationsfilme bestehen aus drei wesentlichen Elementen, aus World, Character und Story: den Welten, in denen der Film spielt, den handelnden Figuren und den Geschichten, die erzählt werden. Aus dieser, von John Lasseter, dem kreativen Kopf von Pixar, beschriebenen Systematik, gehen auch die drei Hauptkapitel der Ausstellung hervor. Die Animationsstudios beschäftigen unzählige Illustratoren, Grafikdesigner und Modellbauer und andere Experten der angewandten Künste. PIXAR – 25 Years of Animation nimmt den künstlerischen Prozess ins Visier, der sich vollzieht, lange bevor die Arbeit am Computer beginnt: zunächst werden die gestalterischen Grundlagen jedes Films in den als traditionell angesehenen künstlerischen Methoden wie Zeichnung, Malerei, Pastellmalerei oder Bildhauerei erarbeitet. An den Zeichentischen und Töpferscheiben werden die ersten entscheidenden Schritte vollzogen, die dem Film am Ende einen charakteristischen Look geben. Filmfiguren werden entwickelt, spezifische Farbpaletten ausgetestet, Storyboards für die Handlungsabfolge gezeichnet. Jedes Detail eines Trickfilms ist fiktional und hängt unmittelbar zusammen mit der Vorstellungs- und Gestaltungskraft der Künstler und Designer. Hunderte von Figuren werden ersonnen, gezeichnet und modelliert, ebenso Räume, Interieurs und Objekte. Städte, Landschaften vom Grashalm bis zum Wolkenkratzer, mitunter ganze Planeten werden im Geist entworfen und in Panoramazeichnungen visualisiert. Im anschließenden Digitalisierungsprozess werden die verschiedenen Einzelelemente umgesetzt und animiert –sprichwörtlich zum Leben erweckt. Physikalische Gesetzmäßigkeiten wie Schwerkraft, Lichtstrahlung oder Körperbewegungen müssen von den Animationskünstlern berechnet und in der durch Digitalisierung plastisch gewordene Bildwelt inszeniert werden.
Alle Skizzen, Grafiken, Farbzeichnungen und Skulpturen, die in der Ausstellung zu sehen sind, tragen jeweils die persönliche Handschrift eines Pixar-Gestalters. Verschiedene individuelle Stile, Arbeitsweisen, Techniken und Ausdrucksformen kommen zum Einsatz. Die Palette reicht dabei von ersten, temperamentvoll mit dem Filzstift skizzierten Filmcharakteren über Farbkreidezeichnungen von Landschaften oder Städten, in denen sich die Handlung abspielt, bis zu plastischen Skulpturen, sogenannten Maquetten, die für die Figurenentwicklung einen intensiveren Eindruck ihrer dreidimensionalen Erscheinung geben. Auch Colorscripts, großformatige Farbzeichnungen, die ganze Szenen zusammenfassen und auf einen Blick die Farbstimmung des gesamten Films offenbaren, werden präsentiert. Die Mitarbeiter von PIXAR werden sogar in der hauseigenen Universität in Kalifornien in den Bereichen Malerei und Zeichnen, Illustration, Bildhauerei, Modellbau, Choreographie, Regie, Improvisation, Schauspiel und Drehbuchschreiben geschult.
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