• Menü
    Stay
Schnellsuche

MICHAEL VONBANK. DÄMONENTHEATER

17. Jänner 2022, Thalheim bei Wels / Wien Unter dem Titel DÄMONENTHEATER zeigt das Museum Angerlehner vom 03. April bis 25. September 2022 eine umfassende Einzelpräsentation des Malers, Zeichners; Bildhauers und Literaten Michael Vonbank. Der Ausstellungstitel ist dabei Programm: Die große Ausstellungshalle des Museums verwandelt sich in ein opulentes Stationen-Theater, das die Besucher*innen tief in die imaginären Welten des früh verstorbenen Künstlers führen wird.

Im alten Griechenland stand „daimon“ für eine innere Kraft, für Etwas, auf das wir „versessen“ sind, weil dieses Etwas uns selber ausmacht. „Daimonion“ stand für eine innere Stimme, die als Entscheidungshilfe dient. Michael Vonbank greift diese Bedeutungsfelder auf und spürt in seinen bildnerischen Arbeiten und Skulpturen sowie in der Serie „Flaschengeister“ sowohl individuellen als auch kollektiven „Dämonen“ der Gesellschaft nach.

In diesem „Dämonentheater“ öffnet uns Michael Vonbank Einblicke in das abgründige Schauspiel innerer Transformation. Seine Chimären oder Grotesken erkunden unsere Existenz in permanenter Verwandlung zwischen Mensch-sein, Tier-sein und Dämon-sein. Darin weist Michael Vonbanks Kunst Parallelen sowohl zur symbolistischen Malerei des Belgiers James Ensors (1860 – 1949) als auch zur kybernetischen Vision auf, wie sie die US-Theoretikerin Donna Haraway in „A Cyborg Manifesto“ (1985) formulierte: Der Mensch, längst nicht mehr „Krone der Schöpfung“, verwandelt sich immer mehr in Richtung einer komplexen Mischung aus Tier und Maschine, bis sich schließlich die natürlichen und künstlichen Spezies ineinander auflösen. Mit den Maskenbildern James Ensor wiederum verbinden Vonbank der poetische, manchmal makabre Zugang und sein Mut, die Larven und Verpuppungen des Lebens direkt ins Bild zu setzen.

RIESIGE WERKBLÖCKE, SPANNUNGSREICHE BILDDIALOGE UND BEGEHBARE DÄMONENGÄRTEN

In der Ausstellung DÄMONENTHEATER. Michael Vonbank lässt in der Sammlung die Puppen tanzen im Museum Angerlehner werden Vonbanks Geister und Dämonen erstmals zu vielstimmigen Chören geformt sein. In der weitläufigen Halle werden hierfür große Werkblöcke die Energie der Einzelbilder bündeln, resp. verstärken und den Raum mit ihren Kraftfeldern durchweben. Zwei weitere Werkgruppen, die an der Grenze zwischen Raummalerei und Skulptur agieren, werden zudem als „Dämonengärten“ begehbar sein.

Die Werkauswahl und Ausstellungsgestaltung von Vitus Weh fokussiert dabei auf das erzählerische und dialogische Fundament im künstlerischen Schaffen von Michael Vonbank, der neben seinen Dämonenbildern auch zahlreiche literarische Schriftbilder sowie mit verschiedenen Künstlerkollegen auch immer wieder Gemeinschaftswerke schuf. Beide Herangehensweisen zeigen Vonbank als Vorläufer sehr zeitgenössischer Überlegungen, die mehr und mehr von der genieorientierten Vorstellung eines autonomen Autors abrücken und stattdessen die Allgegenwart des Relationalen und die Kraft des Kooperativen betonen.

Die Ausstellung über das Werk von Michael Vonbank präsentiert daher nicht nur zentral einige eindrückliche Serien der erwähnten Gemeinschaftswerke – u.a. mit Christian Ludwig Attersee –, sondern führt dieses dialogische Prinzip auch mit eigens arrangierten „Kurzdramoletten“ fort: Der Sammler Heinz J. Angerlehner und Kurator Vitus Weh werden hierfür ausgewählte Kunstwerke aus dem Bestand des Museums (u.a. von Oswald Oberhuber, Günter Brus, Hannes Schwarz, Karl Korab und Bianca Regl) in Zwiesprache mit Bildern von Michael Vonbank setzen.

In der Abfolge dieser Szenen, Gärten und Kraftfelder wird im Ausstellungsraum ein Parcours wie in einem Stationendrama entrollt. Ganz im Sinne von Michael Vonbank ist ein immersives Setting geplant, in dem auch die Besucher*innen zu Protagonist*innen werden.

MICHAEL VONBANK

Michael Vonbank (geb. 1964 in Bludenz, gest. 2015 in Wien) lebte und arbeitete in Wien, Innsbruck und Gurtis. 1991 bis 1995 Studium der Malerei an der Hochschule für angewandte Kunst, Meisterklasse Christian Ludwig Attersee, 1996 Studium der Bildhauerei an der Hochschule für bildende Kunst, Meisterklasse Bruno Gironcoli; Österreichischer Grafikpreis, Preis der Creditanstalt; Preis des Landes Tirol, Preis des Siemens Artwork Network, zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland.

KATALOG

Zur Ausstellung erscheint der Katalog Michael Vonbank. Dämonentheater. Arbeiten 1986 bis 2015. Ein Überblick herausgegeben von Beate Sprenger mit Texten von Christian Ludwig Attersee, Lucas Gehrmann, Daniela Gregori, Anton Herzl, Margareta Sandhofer, Beate Sprenger, Florian Steininger, Michael Vonbank und Vitus Weh im Verlag für moderne Kunst, Wien 2022. Hardcover, S 136, 27,5 x 21cm, 121 Farbabbildungen, 16 S/W Abbildungen, ISBN 978-3-903572-66-9.

DAS MUSEUM ANGERLEHNER

Das Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels bereichert seit seiner Eröffnung im Jahr 2013 die Museumslandschaft für zeitgenössische Kunst in Oberösterreich. Sein Herzstück bildet das Schaudepot, welches die private Kunstsammlung von KR Heinz J. Angerlehner beherbergt, die in 40 Jahren gelebter Leidenschaft für zeitgenössische Kunst gewachsen ist. Der Schwerpunkt seiner umfangreichen Kollektion liegt auf Malerei ab 1950 ergänzt durch Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen. Auf 4.500 Quadratmeter verbauter Fläche – davon 2.500 Quadratmeter Ausstellungsraum – werden in dem schwarz/weiß gehaltenen Museum beinahe durchgehend vier Ausstellungen gleichzeitig gezeigt, die mehrmals pro Jahr wechseln. Die beeindruckenden Räumlichkeiten stehen auch als Eventlocation zur Verfügung und werden für ein vielfältiges Kunstvermittlungsprogramm genutzt. www.museum-angerlehner.at

BEGLEITPROGRAMM IM MAI UND JUNI / MUSEUM ANGERLEHNER






  • 03.04.2022 - 25.09.2022
    Ausstellung »
    Museum Angerlehner »

    MICHAEL VONBANK. DÄMONENTHEATER

    ORT Museum Angerlehner, Große Ausstellungshalle, Ascheter Straße 54, 4600 Thalheim bei Wels

    PRESSEGESPRÄCH Freitag, 01. April 11 Uhr

    ERÖFFNUNG Sonntag, den 03. April 2022, 11 Uhr

    DAUER 04. April – 25. September 2022

    ÖFFNUNGSZEITEN Sa 14 – 18 Uhr, SO 10 – 18 Uhr, Mo – Fr für Gruppen auf Anfrage office@museum-angerlehner.at

    EINTRITTSPREISE Eintritt 12 Euro +++ Ermäßigter Eintritt 10 Euro +++ Kinder bis 12. Jahre, Schüler mit Schülerausweis 6 Euro



Neue Kunst Ausstellungen
Andy Warhol Renaissance
Warhol’s Details of Renaissance Paintings at Art Miami...
Luxembourg Art Week 2024
Nosbaum Reding is pleased to participate in the 10th edition...
FARBRAUSCH WERKE AUS DER
Seit jeher ist die Farbe ein wesentlicher Bestandteil der...
Meistgelesen in Ausstellungen
Von Annemiek bis Mutter
In den 1990er-Jahren, als Ingvild Goetz anfing, systematisch...
VIENNAPHOTOBOOKFESTIVAL
Nach dem sensationellen Erfolg der ersten Auflage im Juni...
Rumford. Rezepte für ein
Erstmals würdigt die Ausstellung Leben und Werk des Sir...
  • Michael Vonbank, Im Wundergarten, 1995, Öl auf Leinwand, 137 x 137 cm, Courtesy Nachlass Michael Vonbank/Beate Sprenger, Foto: Richard Zazworka;
    Michael Vonbank, Im Wundergarten, 1995, Öl auf Leinwand, 137 x 137 cm, Courtesy Nachlass Michael Vonbank/Beate Sprenger, Foto: Richard Zazworka;
    Museum Angerlehner
  • Michael Vonbank, Tollwerk, 1994, Öl auf Leinwand, 137 x 137 cm, Foto: Richard Zazworka, Courtesy Nachlass Michael Vonbank/Beate Sprenger;
    Michael Vonbank, Tollwerk, 1994, Öl auf Leinwand, 137 x 137 cm, Foto: Richard Zazworka, Courtesy Nachlass Michael Vonbank/Beate Sprenger;
    Museum Angerlehner
  • Michael Vonbank, Gluecksgestoeber, 2009, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm, Foto: Richard Zazworka, Courtesy Nachlass Michael Vonbank/Beate Sprenger
    Michael Vonbank, Gluecksgestoeber, 2009, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm, Foto: Richard Zazworka, Courtesy Nachlass Michael Vonbank/Beate Sprenger
    Museum Angerlehner
  • Michael Vonbank, Ureinwohner der Anderswelt, 1994/1995, Öl auf Leinwand, 137 x 137 cm, Foto: Richard Zazworka, Courtesy Nachlass Michael Vonbank/Beate Sprenger;
    Michael Vonbank, Ureinwohner der Anderswelt, 1994/1995, Öl auf Leinwand, 137 x 137 cm, Foto: Richard Zazworka, Courtesy Nachlass Michael Vonbank/Beate Sprenger;
    Museum Angerlehner